Ein strahlender Marco Sturm nach dem ersten Sieg als Head Coach in der NHL am Mittwoch in Washington.
Foto: Ivo Jaschick
Traumdebüt für Marco Sturm und die Boston Bruins. Der ehemalige Bundestrainer feierte in seinem ersten Spiel als Head Coach in der NHL einen 3:1-Auswärtssieg bei den Washington Capitals. Superstar David Pastrnak war mit einem Tor und zwei Vorlagen der Matchwinner. Den Puck für den Sieg durfte er danach von den Spielern in Empfang nehmen.
Marco, herzlichen Glückwunsch zum Sieg im ersten Spiel als Head Coach. Nehmen Sie uns doch mal in Ihre Gefühlswelt mit in den letzten Minuten, als es noch 2:1 stand.
Marco Sturm: „Komischerweise war ich eigentlich am Schluss ziemlich relaxed. Was mich ein bisschen nervös gemacht hat, war die Zeit nach dem Ausgleich (1:1 in der 48. Minute; Anm. d. Aut.). Das war doch ein bitterer Schlag für uns, wir hatten gut gespielt. Wir haben das 1:1 wie aus dem Nichts bekommen! Aber wir haben dann schnell das Powerplay bekommen und das 2:1 gemacht. Nach diesem Tor war ich dann ziemlich relaxed.“
Keine Angst, dass das erste Spiel vielleicht doch noch spät verloren gehen könnte?
Sturm: „Nein, so darf man als Trainer nicht denken, sonst hat man es in der Zukunft schwer! Ich war ja schon öfter in dieser Situation. Erst als Spieler und nun auch als Trainer. Als Trainer hat man auch immer ein Gefühl, wie die Mannschaft drauf ist! Sie war sehr konzentriert und hat mir auch ein gutes Gefühl gegeben.“
Sturm beim Interview nach dem Spiel.
Foto: Ivo Jaschick
Wie war denn nun der Schritt von der AHL in die NHL?
Sturm: „Enorm! Aber das ist es auch, was ich vermisst habe. Das waren jetzt doch drei Jahre (in der AHL, Anm. d. Aut.), die anders waren. Das ist natürlich heute ein anderes Level hier, wenn man hierherkommt zu den Capitals, wo 18.000 Leute im Stadion sind, die rot angezogen sind. Und die Caps sind eine wirklich gute Mannschaft!“
Ich habe nach dem Spiel mit einigen Spielern gesprochen. Alle haben bejaht, dass sie für Ihren ersten Sieg gespielt haben.“
Sturm: „Unser Ziel war einfach, dass wir als Team zusammenkommen, einen guten Start in die Saison hinlegen und dass wir hier vielleicht zwei Punkte mitnehmen können. Und nichts anderes! Natürlich ist es schön, wenn man das nun von den Spielern hört, aber ich weiß wie es ist! Aber wir haben es für uns getan und das ist ok so!“
Ich habe in den letzten Sekunden auf die Bank geblickt, als sie dann die Gratulationen angenommen haben. Wie hat sich das angefühlt?
Sturm: „Es war ein tolles Gefühl als die Zeit rum war und wir das Spiel gewonnen hatten. Ein Traum wurde wahr! Nicht nur, dass ich heute zum ersten Mal an der Bank stand und das mit meinen Bruins noch dazu, sondern auch noch im ersten Spiel den ersten Sieg einzufahren.“
Interview: Ivo Jaschick