Im loanDepot park wird für das erste Outdoor-Game in Miami eine Eisfläche eingerichtet – bei Temperaturen bis über 25 Grad.
Foto: Dirk Sing
Während die Eishockey-Traditionalisten und -Nostalgiker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, ist es für die Verantwortlichen der NHL und Florida Panthers ein echter Meilenstein. An jenem Ort, an dem üblicherweise das Baseball-Team der Florida Marlins seine Heimspiele in der MLB ausrichtet und an dem das Thermometer selbst zum Jahreswechsel nicht selten Temperaturen oberhalb der 25-Grad-Marke anzeigt, steigt am 2. Januar 2026 eine absolute Premiere: Erstmals in der Geschichte der NHL wird ein Outdoor Game in Südflorida, genauer gesagt in Miami, ausgetragen.
„Die Entscheidung, in Miami ein Freiluftspiel auszutragen, ist durchaus ein mutiger Schritt seitens der Liga“, sagt Derek King, NHL-Vize-Präsident für Hockey Operations. Als der gebürtige Kanadier von der Idee, ein solches Event bei „extremen klimatischen Bedingungen“ durchzuführen, zum ersten Mal hörte, sei er „sofort Feuer und Flamme“ gewesen. „Ich habe mich gefragt: Warum nicht? Warum nicht Florida? Es ist unglaublich spannend sowie eine großartige Herausforderung, ein solches Match hierher zu bringen“, berichtet King.
Etwaige Erfahrungen mit der Durchführung derartiger Events in wärmeren Gefilden habe man zwar in der Vergangenheit wie beispielsweise in Raleigh (North Carolina/2023), Dallas (2020) oder Los Angeles (2014, bei Temperaturen von 17 bis 22 Grad) bereits gemacht. „Aber so weit südlich beziehungsweise warm wie hier war es bislang noch nicht“, ergänzt Andrew Wiggins (NHL Senior Manager of Facilities Operations). Ein entscheidender Faktor, um überhaupt eine Eisfläche im „IoanDepot park“ in Miami installieren zu können, ist das ein- und ausfahrbare Dach, welches während den rund einwöchigen Aufbauarbeiten gänzlich geschlossen bleibt, durch das der Innenraum dauerhaft gekühlt werden kann. Am Spieltag selbst soll dann unter freiem Himmel gespielt werden. Sollte dennoch unlösbare Probleme mit dem Eis eintreten, könne das Stadiondach innerhalb von zwölf Minuten schließen.
Damit jedoch exakt jenes „Worst-Case-Szenario“ ausbleibt, schuften die rund 200 Arbeiter seit vergangenem Mittwoch im Innenraum des „IoanDepot parks“ rund um die Uhr. Eigens angefertigte Aluminium-Trays (Platten beziehungsweise kleine Wannen), die auf dem Eis ausgelegt werden, spielen eine entscheidende Rolle. Um die Wärme von der Oberfläche zu entfernen und die Temperatur zu stabilisieren, pumpt das Kühlsystem rund 11.400 Liter Glykol-Kühlmittel durch die Alu-Trays, um die Oberfläche bei einer Durchschnittstemperatur bei Minus 5,6 Grad Celsius zu halten. Erst danach beginnt die Aufbereitung des Eises.
„Ich bin überzeugt, dass wir den Spielern bei dieser Partie eine hervorragende Eis-Qualität zur Verfügung stellen können“, meint King, für den bereits der Vortag dieser „Florida-Premiere“ einen ganz entscheidenden Charakter hat. „Wenn die beiden Teams an diesem Tag zum Training auf das Eis gehen, ist es auch für uns ein hervorragender Test, um zu sehen, was es gegebenenfalls noch zu verbessern gibt.“ Dass es letztlich für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis wird, davon ist der General Manager der Florida Panthers, Bill Zito, schon jetzt überzeugt. „Wir fühlen uns jetzt schon wie ein Kind vor Weihnachten. Die Freude darauf ist riesengroß.“
Dirk Sing