Mannheims überragender Torhüter Dennis Endras (helles Trikot) ließ beim 3:0-Sieg seiner Adler in München keinen Gegentreffer zu.
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Eine überragende Defensivleistung, Torhüter Dennis Endras in Bestform und ein leidenschaftlicher Kampf - das waren die Bausteine für Mannheims Sieg in Spiel 2 der Finalserie in München. Die Adler gewannen am Samstag letztlich absolut verdient mit 3:0 bei den Roten Bullen und schafften damit den Ausgleich in der Serie.
"Ungemein harte Arbeit" sah Mannheims Verteidiger Moritz Seider nach Spielende bei seiner Analyse am Mikro von SPORT1 als Schlüssel des Mannheimer Erfolges, während Münchens Kapitän Michael Wolf die vielen, vergebenen Chancen beklagte. Vor allem in Überzahl fanden die Gastgeber kein Rezept gegen die gut gestaffelte Abwehr der Adler.
Wie schon in Spiel 1 der Finalserie war Mannheim zunächst die bessere Mannschaft. Die Adler kamen konzentriert und mit viel Power aus der Kabine. Lohn der Anfangsoffensive war der Führungstreffer nach 81 Sekunden durch Chad Kolarik. Nach einem gewonnen Bully sprang der Puck direkt auf den Schläger des Mannheimer Angreifers - und der verwandelte eiskalt mit einem Schuss in den Winkel. München hatte Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen und fand nur schwer ins Spiel, weil die Adler aggressiv verteidigten und früh störten. Nach einem unfairen Check von Yasin Ehliz an Ben Smith drohte die Partie kurz vor Ende des ersten Abschnitts erstmals zu eskalieren, mit der Sirene zur ersten Pause dann gar ein zweites Mal. Die Schiedsrichter jedenfalls hatten große Mühe, die Gemüter wieder zu beruhigen.
Nutznießer dieser Rangeleien war zu Beginn des Mitteldrittels München, das zu Beginn fast 50 Sekunden lang mit zwei Mann mehr auf dem Eis agieren konnte. Doch die Schwäche der Roten Bullen sollte durch diesen Abschnitt ziehen wie ein roter Faden. Nicht nur diese hochkarätige Chance in doppelter Überzahl ließen die Gastgeber ungenutzt, sondern auch noch zwei weitere Powerplays im zweiten Abschnitt. Da half es auch nichts, dass die Gastgeber nun die bessere Mannschaft mit den besseren Tormöglichkeiten waren, denn die Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse war einfach mangelhaft. Zudem verteidigten die Gäste aus Mannheim mit großer Leidenschaft und konnten sich außerdem jederzeit auf Nationaltorhüter Dennis Endras verlassen. Auch deshalb blieb es auch nach 40 Minuten beim knappen 1:0 für die Adler.
Auch im Schlussdrittel ließen die Roten Bullen zu Beginn erneut eine Powerplaymöglichkeit ungenutzt. Wie Überzahl geht, zeigten dann wenig später eindrucksvoll die Gäste aus Mannheim. Einen klugen Pass in die Gasse nutzte Eisenschmid eiskalt zum 2:0. Das war die Vorentscheidung in einem Match, in dem die Adler auch die letzten Minuten leidenschaftlich verteidigten und die Gastgeber einfach keinen Weg fanden, um die Defensive der Mannheimer um den überragenden Torhüter Dennis Endras zu knacken. Als dann Münchens Trainer Don Jackson schon gut vier Minuten vor dem Ende den Torhüter vom Eis nahm, "bestraften" die Adler diese Aktion auch noch mit dem 3:0 durch Ben Smith.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
EHC Red Bull München - Adler Mannheim
0:3 (0:1, 0:0, 0:2)
Tore: 0:1 (2.) Kolarik, 0:2 (44.) Eisenschmid, 0:3 (57.) Smith; Strafminuten: München 8, Mannheim 16; Zuschauer: 6.142 (ausverkauft).