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Samstag, 22. März 2025

Vor dem 4. Viertelfinalspiel in der PENNY DEL Neue Playoff-Schärfe: Kuriose Pressekonferenz in Mannheim, Straubing kämpft sich ran

Einige Härte war im Duell zwischen Berlin und Straubing im Spiel.
Foto: City-Press

Manchmal sagt Schweigen mehr als jeder wortreiche Erklärungsversuch. Man denke an den Auftritt Gerhard Polts bei der Verleihung des Kleinkunstpreises 1980 – aus Protest über Vorgaben seitens des Senders, worüber er nicht reden durfte, sagte der Satiriker mehr oder minder sieben Minuten quasi nichts. Das Publikum lachte. Touché. Und auch auf der Pressekonferenz nach dem dritten Viertelfinalspiel zwischen den Adler Mannheim und dem EHC Red Bull München – Wortkargheit, wenn auch aus ganz anderen Beweggründen. Playoffs!

Die vorangegangene Partie hätte eigentlich genügend Gesprächsstoff geboten. Hitzig war es in den Schlussminuten, da München durch ein 5:2 schon als Sieger feststand, geworden. München hat die Serie von 0:1 in einen 2:1-Vorsprung gedreht. Wie also sahen all das die Trainer? Hinein in den Pressekonferenzraum auf Eisniveau, wenige Schritte von den Kabinen entfernt. Don Jackson, Münchens Trainer, beließ es bei Glückwünschen an seine Mannschaft zum Auswärtssieg und an Patrick Hager – der EHC-Kapitän hatte durch einen Assist Patrick Reimers ewigen DEL-Punktrekord eingestellt. Jackson weiter: „Ich gebe keinen Kommentar zum Spiel.“ 15 Sekunden, die Adler-Pressesprecher Adrian Parejo aus dem Englischen übersetzte und an seinen Trainer Dallas Eakins das Wort übergab. Dieser schob seine Zunge durch die Backe, gratulierte München zum Sieg und sagte: „Ich erweise dieser Pressekonferenz denselben Respekt wie München und sage ebenfalls: 'Kein Kommentar'.“ Parejo moderiert nach diesen sieben Sekunden noch gekonnt mit einem Schmunzler seine „kürzeste Pressekonferenz aller Zeiten“ ab. Ende, nach nicht einmal zwei Minuten. Großes Kino.

Vierte Viertelfinalspiele in der PENNY DEL (1 Einträge)

 

„Es macht unglaublich viel Spaß, wenn die Emotionen hochkochen – das gefällt den Fans und auch uns Spielern“, sagte Rekordmann Hager zum Spiel. Die Playoffs sind auch die Zeit der großen Gefühle und der Schärfe. Sie ist nun im Viertelfinale der PENNY DEL hineingekommen. Das zeigte sich auch in den anderen Partien. Bei Eisbären Berlin gegen die Straubing Tigers zum Beispiel zeugte ein Faustgefecht zwischen Yannick Veilleux und Alex Green davon. Straubing verkürzte die Serie. Rayan Bettahars (Fischtown Pinguins Bremerhaven) grober Hit gegen den Kopf Elias Lindners (Kölner Haie) wirkte wie eine Mischung aus Übermotivation und aufgestautem Frust – Bremerhaven steht nun in Spiel 4 am Montag bereits mit dem Rücken zur Wand.

Auch in der Serie zwischen dem ERC Ingolstadt und den Nürnberg Ice Tigers sind die Köpfe längst nicht mehr kühl. Spiel drei war geprägt von vielen Strafen. „An der Disziplin“ gelte es zu drehen, meinte Ingolstadts Coach Mark French. Nürnberg traf dreimal in Überzahl, das Overtime-Siegtor gelang direkt nach Ablauf einer weiteren (umstrittenen). „Das war keine Strafe“, monierte French. Nürnberg verkürzte in der Serie, die schon allein auf dem Eis großes Kino bietet und die noch zu einem Monumentalfilm werden kann.

Martin Wimösterer


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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Änderung im Trainerstab des ESV Kaufbeuren (DEL2). Co-Trainer Andreas Becherer wird in der kommenden Saison nicht zusammen mit dem neuen Head Coach Todd Warriner an der Bande der Joker stehen und sich somit einer neuen Herausforderung stellen.
  • vor 11 Stunden
  • Der EC Bad Nauheim (DEL2) sucht einen hauptamtlichen Geschäftsführer. „Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werde ich mich aus dem operativen Tagesgeschäft zurückziehen und als Geschäftsführer aufhören“, kündigte Tausendsassa Andreas Ortwein an.
  • vor 2 Tagen
  • DEL2-Team Eisbären Regensburg bauen weiterhin auf Torhütertrainer Joey Vollmer. Der Ex-DEL-Goalie arbeitet seit 2022 mit den Oberpfälzern zusammen.
  • vor 2 Tagen
  • Nach seinem Karriereende in der NHL wird Torhüter Marc-André Fleury (40) noch einmal das Trikot der kanadischen Nationalmannschaft tragen und für die Ahornblätter bei der Eishockey-WM 2025 auflaufen. Dort trifft er unter anderem auf Sidney Crosby und Nathan MacKinnon (siehe Link).
  • [mehr]
  • vor 3 Tagen
  • Nord-Oberligist Erfurt verlängert mit Stürmer Louis Postel, der somit in eine zweite Saison in Thüringen gehen wird. Der 21-Jährige kam vergangenes Jahr von Bayernligist Landsberg zu den TecArt Black Dragons und verbuchte in 18 Spielen drei Tore und fünf Assists.
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