Bremerhavens Teammanager Alfred Prey.
Foto: City-Press
Die Fischtown Pinguins sind seit der Länderspielpause das Team der Stunde in der DEL und nehmen Anlauf, seit dem Aufstieg 2016 zum dritten Mal in Folge in die Playoffs einzuziehen. Teammanager Alfred Prey verrät als Vater des Erfolges die Gründe für den Erfolg, bezieht Stellung zu Kritiken und spricht über Möglichkeiten für die Zukunft.
Herr Prey, die Pinguins nehmen erneut Kurs auf die Playoffs. Müssen Sie sich selbst manchmal kneifen?
Alfred Prey: "Klar, im ersten Jahr hat man gedacht, es ist eine positive Eintagsfliege. Letztes Jahr konnten wir es dann aber bestätigen und dieses Mal kann man wohl sagen, wir sind in der Liga angekommen."
Sie haben in all den Jahren nicht einen Fehleinkauf gehabt. Glück oder Können?
Prey: "Da gehört natürlich auch Glück dazu. Man kann den Leuten nicht hinter die Stirn gucken. Wir machen es uns aber auch nicht leicht. Ich rufe bestimmt zehn bis 20 Leute an. Ich habe ein Netzwerk aufgebaut, das hinterfragt. Zudem suchen wir vorab immer auch den direkten Kontakt. Dann merkt man schon, ob es jemand ist, der zu einem passt. Und für viele sind wir einfach das Sprungbrett ins Profigeschäft in Europa - oder der Last Exit vor dem Karriereende wie etwa bei Max Fortunus. Aber wir sorgen uns, wenn die Verträge auslaufen."
Erfolg macht sexy. Immer wieder werden die Top-Spieler weggekauft...
Prey: "Das ist schon unangenehm. Wir haben hier natürlich auch den Traum, etwas aufzubauen was Substanz hat. Aber das ist mit unserem Budget einfach nicht möglich. Wir sind quasi wie Aldi. Da fährt jeder Verein mit dem Einkaufswagen durch die Reihen und holt sich die Spieler, die er haben will. Da sind wir wehrlos, weil jeder mehr bezahlen kann."
Es gibt auch die kritischen Stimmen bezüglich den Einbürgerungen...
Prey: "Ich kann das ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, weil es eine gewisse Doppelmoral birgt. Keiner geniert sich, uns diese Spieler anschließend wegzukaufen. Wenn so etwas kritisiert wird, sollte man auch Charakter zeigen und solche Spieler nicht verpflichten. Man muss überlegen, warum wir es machen. Wir hätten auch gern gute Deutsche, aber die Preise sind explodiert. Wir können da nicht mithalten. Daher müssen wir einen Weg finden, um Zuschauern, der Stadt und Region hochklassiges Eishockey bieten zu können. Ich wäre froh, wenn alle, die unsere Politik anprangern, konsequent blieben. Dann bräuchten wir keine neuen Spieler suchen und könnten etwas aufbauen."
Interview: Mareike Scheer
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