Max Penkin und die Adler Mannheim jubeln über den Kantersieg gegen Meister Berlin.
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Der 3. Spieltag in der PENNY DEL war wild und torreich, hatte jedoch auch einen traurigen Aufreger-Moment. Beim 7:1-Erfolg von Mannheim über Meister Berlin verletzte sich Adler-Angreifer Luke Esposito nach einem brutalen Check von Eisbär Yannick Veilleux schwer und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Unterdessen gelang den bis dato punktlosen Kölner Haien beim 4:1 in Schwenningen der erste Dreier, während die Straubing Tigers mit 5:2 in Bremerhaven die Oberhand behielten. Erfolge feierten zudem München im Derby gegen Augsburg und die Iserlohn Roosters nach Comeback gegen Nürnberg.
In Mannheim begann die Partie gegen Champion Berlin hitzig. Schon nach wenigen Sekunden flogen die Fäuste – vier große Strafen waren die Folge. Nach einem weiteren Fight zwischen Leon Gawanke und Blaine Byron wurde aber auch kurzzeitig Eishockey gespielt: Zach Solow fälschte zur Führung für die Kurpfälzer ab. Dann ein weiterer Schock für die Gäste – nach einem bösen Foul von Kris Bennett musste Torjäger Ty Ronning verletzt in die Kabine. Die Unparteiischen beließen es in dieser Szene jedoch bei einer Zwei-Minuten-Strafe wegen Beinstellens. Ronning kam nicht zurück, womit auch seine sagenhafte Serie von 30 Spielen mit mindestens einem Scorer-Punkt ein Ende nahm.
Auch im zweiten Drittel wurde es nicht besser für die Hauptstädter: Kristian Reichel sorgte im Powerplay für das 2:0 der Hausherren. Wenig später brannten Berlins Yannick Veilleux alle Sicherungen durch – mit einem Blind-side-Hit schickte er Luke Esposito zu Boden. Nach minutenlanger Unterbrechung musste der Adler-Angreifer mit einer Trage vom Eis gebracht werden. In der fälligen fünfminütigen Überzahl erhöhte Marc Michaelis auf 3:0. Als der erst 16-jährige Max Penkin Eisbären-Goalie Jonas Stettmer aussteigen ließ und mit seinem Premierentreffer auf 4:0 stellte, war das Match entschieden. Der Youngster trug sich damit gleichzeitig als jüngster Torschütze in die DEL-Geschichtsbücher ein und löste seinen Co-Trainer Marcel Goc ab. Und das muntere Mannheimer Toreschießen ging weiter: Kristian Reichel und Zach Solow erzielten ihren jeweils zweiten Treffer und machten das halbe Dutzend voll. Maxi Heim stellte in den letzten 20 Minuten sogar auf 7:0 für die Quadratestädter. Doch Markus Vikingstad war zumindest noch mit dem Ehrentreffer für die Eisbären zur Stelle.
Schwenningen ging gegen die Kölner Haie früh in Front. Eine Zwei-auf-eins-Situation der Spink-Brüder schloss Tylor Spink mit einem Schuss in den Winkel ab – Haie-Keeper Felix Brückmann war ohne Chance. Die Domstädter mussten sich kurz schütteln, kamen aber zurück. Gregor MacLeod jagte die Scheibe kurz nach einem Bully zum 1:1 in den Knick. In Überzahl die Gäste dann mit einer Traumkombination: Valtteri Kemiläinen spielte Nate Schnarr frei, der legte direkt auf Patrick Russell ab – und der dänische Neuzugang schickte die Scheibe unhaltbar in den Giebel. Im zweiten Abschnitt besorgte Dominik Uher bei seinem ersten DEL-Spiel für die Haie per Nachschuss das 3:1. Juhani Tyrväinen gelang kurz vor der zweiten Sirene gar das 4:1 für den Vizemeister, der Finne stellte damit die Weichen endgültig auf Sieg. Schwenningen konnte im Schlussabschnitt auch eine doppelte Überzahl nicht nutzen, sodass keine weiteren Treffer fielen.
An der Nordseeküste brachte Stefan Loibl die Straubing Tigers bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit starkem Move aus kurzer Distanz 1:0 in Front. Und die Gäste spielten auch im zweiten Drittel das bessere Eishockey. Erst traf Justin Scott zum 2:0, dann hämmerte Tim Brunnhuber die Scheibe zum 3:0 in die Maschen. Aber Fischtown gab sich nicht auf: Bennet Roßmy verkürzte auf 1:3, dann nutzte Ziga Jeglic einen Penalty zum 2:3 für die Gastgeber. Das Match blieb also spannend, aber ein Empty-Net-Treffer von Elis Hede und ein Last-Minute-Tor von Nick Halloran zum 5:2 machten den Deckel für die Niederbayern drauf. Nach dem Führungstreffer von Riley Damiani durften die Augsburger Panther kurze Zeit vom Derbysieg in München träumen, doch dann drehten die Red Bulls auf. Veit Oswald mit zwei Toren, Yasin Ehliz, Patrick Hager und Ville Pokka drehten die Partie zugunsten des Favoriten und schraubten das Resultat auf 5:1 hoch. Damiani brachte die Fuggerstädter noch einmal etwas näher heran, aber Adam Brooks verbuchte den sechsten Streich für München. Das 6:3 von Tim Wohlgemuth war dann der letzte Treffer des Abends.
Ein wildes Spiel erlebten die Zuschauer am Iserlohner Seilersee. Nürnberg war schon auf 4:1 enteilt, ehe ein Doppelpack von Christian Thomas im Schlussabschnitt den Sauerländern wieder Hoffnung gab. Und tatsächlich gelang Tyler Boland gar der Ausgleich für die Hausherren – die Arena bebte. Doch Nürnberg hatte eine Antwort in Person von Evan Barratt parat. Der Top-Stürmer klaute sich die Scheibe und netzte per Alleingang zum 5:4 für die Franken ein. Iserlohn glich aber noch einmal aus, weil Eric Cornel perfekt zum 5:5 abfälschte. Die Overtime blieb torlos, im Shootout avancierte Daniel Fischbuch dann zum umjubelten Helden für die Roosters. Die erste Niederlage setzte es derweil für die Grizzlys Wolfsburg. Das Team von Trainer Mike Stewart unterlag mit 2:3 beim ERC Ingolstadt. Riley Barbers verwandelter Penalty bedeutete dabei am Ende das Siegtor für die Schanzer.
André Schall