Die Scheibe fest im Visier: Keeper Florian Bugl, Defender Alex Green und die Straubing Tigers lieferten sich ein enges Duell mit Andreas Eders Eisbären Berlin. Am Ende stand die dritte Niederlage in Serie für den deutschen Meister aus Berlin.
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Die Adler Mannheim bleiben in der PENNY DEL auch nach dem fünften Spieltag ohne Punktverlust Spitzenreiter und haben damit den besten Saisonstart ihrer DEL-Historie abgeliefert. Das Team von Head Coach Dallas Eakins ging am Freitagabend beim 3:0-Erfolg in Dresden bereits nach 66 Sekunden durch einen Abstauber von Nick Mattinen in Führung und hatte in der Folge auch das nötige Scheibenglück: Beim 2:0 durch Kris Bennett (26.) patzte Eislöwen-Keeper Julius Hudacek schwer, für das 3:0 sorgte Alexander Ehl in der 30. Spielminute mit einem abgefälschten Schuss, der zu einer kuriosen Bogenlampe mutierte. Adler-Keeper Johan Mattsson sicherte sich sein erstes DEL-Shutout, Dresden wartet hingegen weiter auf den ersten DEL-Heimsieg der Clubgeschichte.
Während Mannheim marschiert, steht der erste Punktgewinn für die Löwen Frankfurt am anderen Ende der Tabelle weiterhin aus. Bei der 0:3-Heimniederlage gegen die Nürnberg Ice Tigers offenbarten die mental spürbar angeschlagenen Hessen einmal mehr ihre eklatanten Defensivschwächen. Beim 0:1 und 0:3 – jeweils durch Samuel Dove-McFalls – verteidigten die Löwen gegen die Nürnberger Kombinationen viel zu puckorientiert, den Frankfurter Tiefpunkt stellte jedoch das 0:2 dar, welches die Löwen durch einen Zwei-gegen-null-Konter der Ice Tigers in Unterzahl (!) schluckten. Die Löwen haben vier ihrer fünf Niederlagen zu Hause kassiert und wurden mit lauten Pfiffen ihrer Fans vom Eis verabschiedet, auch deshalb dürfte die Luft für Cheftrainer Tom Rowe nun noch dünner werden.
Der erste Verfolger Mannheims bleiben derweil die Grizzlys Wolfsburg, die nach dem 4:1-Heimerfolg über die Schwenninger Wild Wings mit mehr als fünf Toren pro Partie weiter die beste Offensive der Liga stellen. Dabei feierten die zu Hause ungeschlagenen Niedersachsen einen ihrer Angreifer diesmal ganz besonders: Kapitän Spencer Machacek, der ausgerechnet bei seinem 600. DEL-Einsatz erstmals seit fast zweieinhalb Jahren doppelt traf und zum Saisonstart bis dato in jedem Match gepunktet hat. Fehlerhafte Schwenninger schossen sich dagegen – insbesondere durch unsaubere Pässe – immer wieder in die eigenen Knie und hatten darüber hinaus Pech, dass der vermeintliche Anschluss durch Will Weber zum psychologisch günstigen Zeitpunkt unmittelbar vor der ersten Pause nicht anerkannt wurde, weil das Grizzlys-Gehäuse zuvor leicht verschoben worden war.
Wie Wolfsburg ebenfalls bei zwölf Zählern stehen die Fischtown Pinguins Bremerhaven nach dem verdienten 5:1-Erfolg in Iserlohn. Der Mann des Tages war dabei Ross Mauermann, der seinen ersten DEL-Hattrick seit dem 30. Januar 2018 (!) erzielte – und das innerhalb von nicht einmal 13 Spielminuten im ersten Drittel. Auch der zuvor punktlose Königstransfer Andy Miele hatte gegen die defensiv häufig indisponierten Roosters einen erfolgreichen Abend und glänzte nicht nur mit drei Torbeteiligungen (ein Treffer, zwei Assists), sondern auch mit vielen technisch sehenswerten Aktionen. Außerdem im Fokus bei den Fischtown Pinguins: Abwehr-Nezugang Akito Hirose, der bei seinem DEL-Einstand keine sieben Minuten bis zu seiner ersten Vorlage benötigte.
Ein Liga-Debüt gab es auch in Berlin: Center-Neuzugang Patrick Khodorenko gehörte im Heimspiel gegen die Straubing Tigers ebenso zum Eisbären-Lineup wie Markus Niemeläinen sowie Ty Ronning nach ihren Verletzungspausen. Und Starstürmer Ronning war auch prompt wieder zur Stelle, indem er das 0:1 durch Tim Fleischer postwendend ausglich – nach Vorarbeit Khodorenkos. Obwohl Leo Pföderl den amtierenden Meister später sogar in Führung brachte, zogen die Eisbären letztlich jedoch mit 2:3 nach Verlängerung den Kürzeren, weil Doppeltorschütze Fleischer das Match 14 Sekunden vor dem Ende mit einer Willensleistung in die Overtime schickte und Nick Halloran diese nach einem Puckverlust des weiterhin ungewohnt formschwachen Nationalverteidigers Jonas Müller per verwandeltem Alleingang entschied. Die viertplatzierten Straubinger feierten damit den vierten Sieg in Serie, während die Eisbären erstmals seit Januar 2024 (!) drei Liga-Niederlagen am Stück kassiert haben.
Einen Heimsieg gab es neben dem Wolfsburger Erfolg über Schwenningen am Freitagabend aber doch noch. Kurios: Beim Augsburger 4:2 gegen die Kölner Haie fielen alle sechs Tore erst im Schlussdrittel. Zwei davon gingen auf das Konto von Panther-Mittelstürmer Riley Damiani, der damit zum Matchwinner avancierte, nachdem zunächst die Haie vorgelegt hatten, in der Folge jedoch viel zu fahrlässig verteidigten und insgesamt nicht genug aus ihren Chancen machten.
Stefan Wasmer