Augsburgs Torhüter Olivier Roy stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens.
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DEL-Halbfinale Spiel 1, Teil zwei: Einen Tag nach der Semifinal-Eröffnung in Mannheim starteten am Mittwochabend auch der EHC Red Bull München und die Augsburger Panther in die nächste Runde. Der amtierende Meister und Seriensieger aus der bayerischen Landeshauptstadt, der ohne die verletzten Konrad Abeltshauser und Jason Jaffray antreten musste, hatte in den ersten zehn Minuten minimal mehr Spielanteile. Bis auf einen Pfostentreffer von Ex-Panther Trevor Parkes bot die Partie aber wenig. Aufgrund eines Schadens an der Eisfläche wurde die erste Drittelpause über sechs Minuten vorgezogen. Nach Wiederanpfiff parierte Augsburgs Goalie Olivier Roy stark gegen Mark Voakes, kurz darauf segelte ein One-Timer von Michi Wolf im Powerplay ans Außennetz.
Nach dem offiziellen Beginn des Mittelabschnitts kamen die Gastgeber zu weiteren Gelegenheiten. In (doppelter) Überzahl scheiterte das Team von Don Jackson aber gleich mehrmals an Roy und dem Gestänge. Augsburgs Verteidiger Patrick McNeill war nach einem rücksichtslosen Stock-Check in das Gesicht von Red-Bulls-Stürmer Maximilian Kastner mit einer 2+10-Strafe gut bedient. In Minute 25 überstand Roy - erneut mit Hilfe seines rechten Torpfostens - die nächste Münchner Großchance. Defender Ryan Button hatte sich mit eingeschaltet. Die Fuggerstädter setzten gelegentliche Nadelstiche. Sowohl Daniel Schmölz als auch Jamie Arniel fanden jedoch ihren Meister in Nationaltorhüter Danny aus den Birken. Auch Simon Sezemsky hatte in numerischer Überlegenheit kein Glück, als seine Direktabnahme abgefälscht wurde und aufs Tor sprang. Trotz weiterer Möglichkeiten stand auch nach 40 Minuten ein torloses Remis zu Buche.
Im letzten Drittel glänzte Roy erneut, als er gegen Justin Shugg, der einen Rückhand-Pass von Parkes bekam, parierte. Wenig später wurde Patrick Hager nach einem schönen Move im letzter Sekunde entscheidend gestört. Nach einer Strafe gegen Matt White war es aber dann endlich so weit: Mark Voakes (54.) ließ Roy nach einem Zuspiel von John Mitchell keine Abwehrchance. Doch was München kann, das kann Augsburg schon lange. Keith Aulie wanderte in die Kühlbox und Brady Lamb (55.) egalisierte mit einem krachenden Schlagschuss. Adam Payerl kassierte 38 Sekunden vor Schluss eine weitere Strafe, doch das Team von Mike Stewart rettete sich in die Verlängerung. In der dritten Overtime war es letztlich Mark Voakes, der den überragenden Roy (51 Saves!) zum zweiten Mal überwand und seinen Doppelpack perfekt machte. Die Partie war die siebtlängste der DEL-Geschichte.
Tim Heß