Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) arbeitet mit der Landesregierung über das Wochenende hinweg an einer Novellierung der Corona-Schutzverordnung. Am Dienstag sollen die Neuerungen in Kraft treten.
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Am Dienstag hatte sich die Bayerische Staatsregierung zumindest für Lockerungen im Amateur-Bereich entschieden, am Freitag gab es nun positive Rückmeldungen vonseiten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen an die NRW-Sportclubs bei einem großen virtuellen Sportgipfel. Das wohl wichtigste Ergebnis dabei: Die Corona-Schutzverordnung in NRW wird sehr zeitnah angepasst, die allgemeine Begrenzung auf 300 Zuschauer bei Sportveranstaltungen aufgehoben.
So wird es bei regionalen Ligen und bei regionalen, nationalen sowie internationalen Sportwettkämpfen wieder möglich sein – unter Beachtung notwendiger Hygiene- und Schutzmaßnahmen und der Kapazitäten der Sportstätte – mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in Stadien und Sporthallen zuzulassen. Bereits mit der nächsten Novelle der Corona-Schutzverordnung am kommenden Dienstag soll dies in geltendes Recht umgesetzt werden, hieß es in der zugehörigen Pressemitteilung des Landes NRW.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet meinte dazu am Freitag: „In den regionalen Sportligen und bei regionalen, nationalen und internationalen Sportwettbewerben sind derzeit nur 300 Zuschauer zugelassen. Das soll sich ändern. Deshalb haben wir heute beschlossen, dass die Corona-Schutzverordnung am Dienstag im Landeskabinett beraten und verändert werden wird. In den großen Fußballstadien können die Abstandsregelungen leichter eingehalten werden als in kleinen Turnhallen. Wir brauchen eine Lösung für den Eishockeysport, der ganz wesentlich davon lebt, dass die Hallen voll besetzt sind. Das in eine neue Corona-Schutzverordnung hineinzuformulieren, wird die Aufgabe des Wochenendes sein. Wir werden über das Wochenende arbeiten und passgenaue Konzepte für alle Sportarten finden. Die Kernbotschaft ist: Ab nächster Woche dürfen mehr als 300 Zuschauer all die Sportarten, die wir in Nordrhein-Westfalen haben, persönlich erleben. Ich bin den Vereinen dankbar, dass sie mir nochmal einen tiefen Einblick in ihre Situation, in ihre Fan-Landschaft und in ihre Infrastruktur gegeben haben.“
Gutes Ergebnis des #Sportgipfel|s mit Ministerpräsident @ArminLaschet, Staatssekretärin Andrea Milz sowie Vereinen/Verbänden: #NRW hilft Vereinen im Amateur- & Breitensport mit 15 Millionen Euro Soforthilfe. Und: Ab nächster Woche mehr Zuschauer möglich. https://t.co/Czb3FAQHLc pic.twitter.com/rYFimKarlv
— Staatskanzlei NRW (@landnrw) September 11, 2020
Entsprechend erleichtert zeigten sich beispielsweise Geschäftsführer Stefan Adam von der Düsseldorfer EG sowie sein Amtskollege von den Kölner Haien, Philipp Walter. „Das ist endlich der erhoffte Schritt in die richtige Richtung. Jetzt warten wir auf die konkreten Umsetzungen in den Coronaschutzverordnungen in NRW und in den anderen Bundesländern. Dies soll bereits in den nächsten Tagen erfolgen. Wir hoffen weiterhin, dass wir Mitte November die DEL-Saison starten können und die Voraussetzungen dafür sehr kurzfristig durch die Politik geschaffen werden“, wurde Adam auf der DEB-Website zitiert. „Diese Entscheidung ist existenziell für uns, es geht jetzt darum, dass es sehr kurzfristig konkretisiert wird. Wir begrüßen diesen Schritt, es braucht nun verbindliche Perspektiven für unseren Sport. Wir sind bereit, gemeinsam mit unseren Fans Verantwortung zu übernehmen“, so Walter.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der am Freitag beschlossen wurde: Für die Vereine im Amateur- und Breitensport wird ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 15 Millionen Euro aufgelegt, um drohende Insolvenzen abzuwenden. Mit der „Soforthilfe Sport“ (zehn Millionen Euro aus der NRW-Soforthilfe) konnten Sportvereine Hilfen beantragen, die sich bereits in einer existenziellen Notlage befinden. Diese bisherigen Unterstützungen werden nun also mehr als verdoppelt. Sport-Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) sagte dazu: „Wir greifen unseren Sportvereinen tatkräftig unter die Arme. Sie erhalten die notwendige Unterstützung, damit Sport auf allen Ebenen auch nach der Corona-Pandemie weiterhin möglich ist. Dabei sind die ehrenamtlichen Aktivitäten das Rückgrat der Vereine. Dass hier die Hilfe ankommt und nachhaltig wirken kann, ist mir besonders wichtig.“