Red Bull München gewann am Donnerstag Spiel 7 der Finalserie gegen Berlin mit 6:3 und ist damit erneut deutscher Meister.
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Nervenstark, abgeklärt und unglaublich effizient präsentierte sich München am Donnerstag in Spiel 7 der Endspielserie gegen Berlin. Red Bull gewann den Showdown gegen die Eisbären klar und verdient mit 6:3 und holte sich damit die dritte Meisterschaft in Folge.
Als Meistermacher und Titelhamsterer durfte sich auch Münchens Coach Don Jackson feiern lassen, der seinen insgesamt achten (!) Meistertitel in der DEL holte. Für Uwe Krupp blieb indes auch bei seiner dritten Endspielteilnahme nur der Vizetitel übrig. Dennoch muss man den Berlinern ein Riesenkompliment aussprechen, denn sie spielten klasse Playoffs und verlangten auch in der Finalserie München alles ab, holten einen zwischenzeitlichen 1:3-Serienrückstand auf und zwangen so den Favoriten in ein siebtes Spiel.
Eine Überraschung hatte die DEL schon vor Beginn des Showdowns parat: Nach den teilweise krassen Fehlentscheidungen der letzten Finalspiele, kam in Spiel 7 am Donnerstag mit Daniel Piechaczek und Mark Lemelin ein "neues" Schiedsrichtergespann zum Einsatz. Dieses Duo hatte kürzlich auch das Finale der Champions Hockey League geleitet, wobei Lemelin eigentlich ein Hauptschiedsrichter aus der multinationalen EBEL ist. Auch so kann man bisherige "Leistungen" deutscher Referees bewerten, respektive abstrafen.
Auffällig war in jedem Fall, dass plötzlich Fouls konsequenter geahndet wurden. So zum Beispiel ein Ellbogencheck von Aubry gegen Jaffray, für den es zwei plus 10 Minuten gab. Das war kurz vor Ende des ersten Drittels, wo die Hausherren in Überzahl bereits das 4:1 erzielen konnten. Dabei sahen die über 6.000 Fans in München in den ersten 20 Minuten durchaus eine Berliner Mannschaft auf Augenhöhe, die ihrerseits im Powerplay durch DuPont sogar mit 1:0 in Führung ging. Doch der amtierende Meister war in der Anfangsphase in punkto Effizienz nicht zu überbieten. Abeltshauser schaffte auf Zuspiel von "Playoff-Monster" Matsumoto den Ausgleich, Matusumoto selbst brachte die Gastgeber mit einem Zaubertor erstmals in Führung und Pinizzotto legte nur 10 (!) Sekunden nach dem 2:1 das dritte Tor nach.
Im zweiten Abschnitt spielte Red Bull routiniert und abgeklärt weiter. Geburtstagskind Pinizotto - der Deutsch-Kanadier feierte am Donnerstag seinen 34. Geburtstag - legte in Überzahl sogar das 5:1 nach. Schon am Boden liegend arbeitete er die Scheibe über die Linie, wobei Eisbären-Defender Richmond im Zweikampf viel zu lasch zu Werke ging. Damit war die (Vor-)Entscheidung in der Partie natürlich gefallen. "München hat bereits zwei Hände am Pott", sagte demnach auch Ex-Bundestrainer Hans Zach am Mikrophon von Telekom Sport.
Im letzten Drittel veruchten die Gäste aber nochmals alles, stürmten munter drauf los und erzielten sogar noch zwei Tore durch MacQueen und Sheppard, aber auch die Oberbayern legten noch einen Treffer nach. Am Ende stand ein standesgemäßer und auch in dieser Höhe verdienter 6:3-Erfolg für den alten und neuen Meister aus München.
Am Rande der Bande: Münchens Jonathan Matsumoto wurde nach der Partie als MVP der Finalserie ausgezeichnet. Der Kanadier erzielte allein in den sieben Finalspielen sechs Tore und bereitete weitere sechs Treffer vor.
DAS SPIELE IM STENOGRAMM
EHC Red Bull München - Eisbären Berlin
6:3 (4:1, 1:0, 1:2)
Tore: 0:1 (12.) DuPont, 1:1 (13.) Abeltshauser, 2:1 (16.) Matsumoto, 3:1 (17.) Pinizzotto, 4:1 (20.) Christensen, 5:1 (28.) Pinizzotto, 5:2 (45.) MacQueen, 6:2 (47.) Macek, 6:3 (48.) Sheppard; Strafminuten: München 12, Berlin 16 plus 10 für Aubry; Zuschauer: 6.142 (ausverkauft).