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Dienstag, 25. Oktober 2016

Seltsamer Beschluss in der DEL Trainer und Manager äußern sich nicht mehr zu Schiedsrichter-Entscheidungen

Umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichtern werden auch in Zukunft im Mittelpunkt von Diskussionen stehen. Foto: City-Press

Kritik und mitunter emotionale Diskussionen an Entscheidungen von Schiedsrichtern gehören zum Sport und sind auch im Eishockey sicher nicht durch Verbote zu verhindern. Ungeachtet dieser Tatsache, haben die Manager der DEL nach Informationen von Eishockey NEWS kürzlich auf ihrer Tagung beschlossen, sich ab sofort nicht mehr zu (umstrittenen) Entscheidungen der Unparteiischen zu äußern und künftig auch keine Fragen der Presse mehr diesbezüglich zu beantworten.

Ziel dieses doch etwas seltsam anmutenden Beschlusses ist es, eine positivere Außendarstellung der Liga zu erreichen. Apropos Image und Darstellung der Liga: Angesichts rückläufiger Zuschauerzahlen, großer Probleme in Sachen Statistiken und deren Außenwirkung auf der Liga-Homepage sowie krasser Versäumnisse im "Fall Krefeld" (Stichwort Förderlizenz-Regeln) hat die DEL aktuell eigentlich ernstere Probleme als vereinzelte Kritik an Referees zu unterbinden.

Ob sich die Sportlichen Leiter und damit auch die Clubs mit diesem Beschluss einen Gefallen getan haben, bleibt abzuwarten. In der Regel wurden Äußerungen von Trainern und Managern zu diskussionswürdigen Entscheidungen von Schiedsrichtern nicht nur von den Fans wohlwollend aufgenommen. Auch viele Clubs profitierten von couragierten Aussagen ihrer leitenden Angestellten, die sich auch mal schützend vor ihre Mannschaft stellten und damit demonstrierten, dass sie nicht zu allen Entscheidungen "ja" und "amen" sagen.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende hat es der laufenden Spielzeit der DEL bereits vier "Verfehlungen" von Trainern und Managern in Sachen Schiedsrichter-Kritik gegeben. Betroffen davon auch Straubings Trainer Larry Mitchell, der kürzlich von der Liga zu einer Geldstrafe auf Bewährung verdonnert worden war, weil er sich nach dem Spiel in Schwenningen zu einer (umstrittenen) Schiedsrichter-Entscheidung geäußert hatte. Mitchell hatte die Spieldauer-Disziplinarstrafe für seinen Defender Cornell als "Geschenk" bezeichnet, das die Wild Wings angenommen und genutzt hätten. Was an dieser Äußerung verwerflich sein sollte oder gar zwingend unter Strafe gestellt werden müsste, bleibt ebenso rätselhaft wie der jetzt erfolgte Beschluss der Sportlichen Leiter. Denn: Das Recht der "freien Meinungsäußerung" ist im Grundgesetz verankert und schon allein deshalb sollte man es sich nicht nehmen lassen!
Wolfgang Karl


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Notizen

  • vor 11 Stunden
  • Mehr als zwei Jahre nach seinem letzten Match für die New York Rangers hat Jaroslav Halak (40) seine aktive Laufbahn offiziell beendet. Der slowakische Keeper kam für Montréal, St. Louis, Washington, Boston, Vancouver sowie die beiden Teams aus New York auf insgesamt 620 NHL-Einsätze.
  • vor 15 Stunden
  • Hiobsbotschaft für den EC Bad Nauheim: Defender Christopher Fischer hat sich im Sommertraining verletzt und musste sich einem arthroskopischen Eingriff am linken Knie unterziehen. Der 37-Jährige fällt deshalb voraussichtlich zehn bis zwölf Wochen lang aus, dürfte den DEL2-Saisonstart also verpassen.
  • gestern
  • Das Trainerduo der Düsseldorfer EG ist komplett. Zukünftig wird Rob Armstrong neben Head Coach Rich Chernomaz als Co-Trainer hinter der Bande der DEG stehen. In der vergangenen Spielzeit war der Kanadier Skills Coach der Victoria Royals in der WHL.
  • vor 2 Tagen
  • Die Eispiraten Crimmitschau haben den Abgang ihres bisherigen Co-Trainers Sebastian Becker vermeldet. Der 34-Jährige, der den Posten in der vergangenen Saison einnahm, wird nicht mehr Teil des Coaching-Staffs beim DEL2-Club um Cheftrainer Jussi Tuores sein.
  • vor 2 Tagen
  • Mit Luis Scheibengraber, Lukas Gaus (beide 20) und Marcel Tabert (19) erhalten drei junge Stürmer von DEL2-Club EV Landshut eine Förderlizenz für die Erding Gladiators (Oberliga Süd).
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