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Donnerstag, 3. September 2020

Thema in der aktuellen Ausgabe Wegen Corona: Großes Angebot auf Spielermarkt - Grizzly-Manager Fliegauf: „Spieler würden sich bei uns im Land sehr sicher fühlen“

Grizzly-Manager Karl-Heinz Fliegauf über die aktuelle Lage am Spielermarkt: "Kurzfristige Verträge machen mit ausländischen Spielern keinen Sinn".
Foto: imago images / regios24

Die Corona-Pandemie hat die Eishockeywelt ordentlich durcheinander gewirbelt. Auch auf dem Spielermarkt läuft vieles anders als sonst. Eishockey NEWS hat einen Blick in die DEL gerichtet und Karl-Heinz Fliegauf, den Manager der Grizzlys Wolfsburg, Fragen befragt.

Es wird berichtet, der Markt an Spielern sei deutlich voller dieses Jahr. Können Sie das bestätigen und hat das nur mit Corona und der Verschiebung des Saisonstarts in AHL und ECHL zu tun?
Karl-Heinz-Fliegauf: „Ja, das kann man sicherlich bestätigen. Aus meiner Sicht hat es zu 90 Prozent mit Corona zu tun. Zehn Prozent fischen jedes Jahr und schauen, ob es sich lohnt, nach Europa zu gehen. Der spätere Start in den Minor-Ligen trägt dazu sein Übriges bei für diese aktuelle Entwicklung.“

Welche Spieler wollen denn nach Europa? Sind andere Kategorien (Alter, Leistung, etc) dabei als in anderen Jahren?
Fliegauf: „Es sind hochwertigere Spieler dabei, keine Frage, die aktuell sicher etwas günstiger und teilweise auch jünger sind als vergleichsweise noch vor einem Jahr. Es bleibt aber abzuwarten, wer sich letztendlich final dazu entscheidet, nach Europa zu kommen.“

Mehr Spieler müssten weniger hohe Preise bedeuten. Ist das auch richtig?
Fliegauf: „Grundsätzlich ist das so zu sehen. Es gibt aufgrund der Unsicherheiten in den verschiedenen Ländern und Ligen noch viele Positionen zu besetzen. Letztendlich wird es aber auch extrem davon abhängig sein, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten ein Club unter Berücksichtigung der aktuellen Wirtschaftslage hat - oder auch nicht hat. Teilweise kann man das aktuell auch noch gar nicht beziffern, da beispielsweise wie bei uns im Land noch nicht feststeht, mit wieviel Zuschauern man planen kann.“

 

 

Ist Deutschland ein Ziel dieser Spieler? Oder kommen andere Ligen auch in Betracht?
Fliegauf: „Ich denke schon. Grundsätzlich sind aber alle europäischen Ligen je nach Leistungsstärke interessant. In der Außendarstellung und auf politischer Ebene hat Deutschland mit dem Umgang der Pandemie ein sehr gutes Bild abgegeben. Die Spieler, glaube ich, würden sich bei uns im Land sehr sicher fühlen. Diesen Eindruck haben mir viele Spieler aus dem Ausland vermittelt, mit denen ich in den letzten Monaten zu tun hatte.“

Welche scheiden vielleicht aus? Die Schweiz vielleicht weil dort nur vier Kontingentspieler erlaubt sind? Russland wegen der Lebensumstände?
Fliegauf: „Schwierig zu sagen. Den Weg in die KHL gehen eher weniger Spieler, da ihnen die Lage dort nicht sicher genug ist. In der Schweiz sind seit jeher eher ausländische Spieler, die meist sportlich einem höheren Level entsprechen sollten und wirtschaftlich Vorstellungen haben, die bei uns in Deutschland vor der Pandemie und auch jetzt nicht bezahlbar sein werden.“

Möchten diese Spieler kurzfristige Verträge und blicken dann auf den Re-Start in AHL und ECHL oder vielleicht gar NHL oder sind auch leistungsmäßige Hochkaräter dabei, die aufgrund der Sicherheit ein ganzes Jahr in Europa verbringen möchten?
Fliegauf: „Kurzfristige Verträge machen mit ausländischen Spielern keinen Sinn. Zumindest bei uns nicht in der Liga, da man eine von elf Ausländerlizenzen einsetzen müsste. Da alle Ligen ziemlich spät starten werden, ist der Gap zwischen Europa und Nordamerika nicht mehr so groß. Es gibt sicherlich viele Spieler wie Moritz Seider oder andere, die möglicherweise hier starten werden, aber im November bestimmt wieder abgerufen werden, wenn es im Dezember in den unter Ligen in Nordamerika wieder losgehen sollte.“

Die Fragen stellte: Michael Bauer


Mehr über den gefüllten Spielermarkt, wie sich Agenten wie Manager verhalten und was das für deutsche Talente bedeutet, können Sie in unserer aktuellen Printausgabe lesen, die seit Dienstag am Kiosk oder rund um die Uhr in unserem Online-Shop erhältlich ist.


Kurznachrichtenticker

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