Die Grizzlys Wolfsburg gewannen Spiel 2 der Halbfinalserie mit 2:1 nach Verlängerung gegen Mannheim. Damit gibt es den großen Showdown in der Kurpfalz.
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Die Grizzlys Wolfsburg glichen am Mittwochabend die Halbfinalserie gegen Mannheim aus. Dabei drehten die Niedersachsen einen Rückstand im letzten Drittel um, ehe Anthony Rech in der Overtime für die Entscheidung sorgte. Und auch die Eisbären Berlin dürfen weiter vom Finaleinzug träumen. In Ingolstadt stand ihnen zunächst Panther-Goalie Michael Garteig im Weg, im Schlussdrittel fand Berlin aber ein Vorbeikommen. Matt White und Ryan McKiernan sorgten für den notwendigen Auswärtserfolg. Spiel 3 in Mannheim und Berlin steigen jeweils am kommenden Freitag.
Höchste Geschwindigkeit, wenig Unterbrechungen, viel Taktik und harte Checks – das erste Drittel zwischen Wolfsburg und Mannheim hatte fast alles, außer Tore. Näher dran waren aber die Gäste, die gefährliche Aktionen hatten. Die Grizzlys verteidigten allerdings wie schon in Spiel 1 gut gestaffelt. Mit gefühlt noch mehr Spielfluss ging es auch danach weiter, jetzt wurden auch die Hausherren immer gefährlicher. Aufpassen mussten sie aber das auf schnelle Umschaltspiel der Adler, die bei Scheibengewinn sofort auf Angriff wechselten. Dustin Strahlmeier bewahrte seine Wolfsburger Mannschaft allerdings immer wieder vor einem Rückstand. In der 38. Minute war allerdings auch der Grizzlys-Keeper bei einem Direktschuss von Mark Katic machtlos. Und diese Führung war dann auch verdient, Mannheim führte das Torschussverhältnis nach zwei Dritteln mit 29 zu 10 mehr als deutlich an. Wolfsburg verlor zudem nahezu jedes Bully, was gerade in der eigenen Zone immer wieder zu großen Problemen führte.
Aber im Schlussabschnitt sollte es besser werden. Die Gastgeber verpassten gleich zu Beginn des dritten Drittels im Powerplay den Ausgleich, Anthony Rech scheiterte am Pfosten. Das sollte allerdings das Signal für mehr Offensive der Niedersachsen sein. Mannheim kassierte die nächste Strafe, jetzt war Sebastian Furchner zur Stelle (47.). Die VW-Städter wurden jetzt noch besser, waren schneller und gewannen mehr Zweikämpfe. Die Adler fingen an zu wackeln, Wolfsburg lief heiß und verpasste beste Chancen. Das Siegtor gelang vorerst nicht mehr, das sparte sich die Mannschaft von Pat Cortina für die Overtime auf. Anthony Rech sorgte in der 66. Minute für den Showdown in Spiel 3 in Mannheim.
Die Eisbären Berlin hatten sich fest vorgenommen, das Halbfinale nochmal zurück in die Hauptstadt zu holen. Dieses Vorhaben begann allerdings denkbar schlecht. Nach nicht einmal einer Minute versetzte Tim Wohlgemuth den Berlinern den ersten Nackenschlag. Die Panther aus Ingolstadt, die auf Daniel Pietta verzichten mussten, erwischten dafür aber einen umso besseren Start. Berlin steckte das Negativerlebnis zu Beginn aber gut weg und machte sofort Druck. Beide Mannschaften hatten danach gute Möglichkeiten, dann klingelte es im Ingolstädter Kasten. Leo Pföderl schob zum wichtigen Ausgleich ein (10.). Im Anschluss zeigten beide Torhüter, sowohl Michael Garteig als auch sein Gegenüber Mathias Niederberger, mehrfach ihre ganze Klasse, zudem prüften beide Teams das Aluminium. Berlin hätte in der Folge die Führung verdient gehabt, rannte aber in einen Konter. Wohlgemuth legte nach starkem Move auf Höfflin quer, der das Tor zum Finale für die Schanzer wieder weit aufstieß (27.).
Die Offensive der Eisbären kam ins Rollen, einzig Garteig verhinderte mit mehreren überragenden Saves den Ausgleich. Ingolstadt verlegte sich nur noch auf die Abwehrarbeit, nach vorne kam nichts mehr. Und das war ein Fehler. Denn dann drehten die im bisherigen Playoffverlauf zwei stärksten Eisbären auf – Matt White markierte in Überzahl mit seinem sechsten Playofftor den Ausgleich (50.), Ryan McKiernan sorgte für die erstmalige Führung (59.). Das sollte reichen, die Entscheidung in der Serie ist vertagt.
Tony Poland