Straubings Mike Connolly (links) gelingt in dieser Szene aus dem Spitzenspiel gegen Bremerhaven das zwischenzeitliche 3:2. In der Verlängerung erzielt Connolly dann auch noch den Siegtreffer für die Niederbayern.
Foto: Harry Schindler
Die Straubing Tigers haben durch einen Overtime-Sieg im Spitzenspiel die Tabellenführung erobert. Am 22. Spieltag der PENNY DEL profitierten die heimstarken Niederbayern aber auch von einem Ausrutscher des bisherigen Tabellenführers Eisbären Berlin gegen Schlusslicht Iserlohn Roosters. Im Keller ist es so wieder spannender, durch den Sieg des ERC Ingolstadt ist es auch im Playoff-Bereich zusätzlich spannend geworden.
Die Straubinger bauten ihre Heimserie auf nunmehr zehn Siege in elf Spielen vor eigenem Publikum (diesmal kamen knapp 5.500 Fans ins Stadion am Pulverturm) aus. Nach einem erneuten Heimsieg sah es allerdings lange Zeit nicht aus, denn die Bremerhavener führten nach nach 20 Minuten mit 2:1 und kontrollierten das Spiel in der Folgezeit bis ins letzte Drittel hinein. Dann aber legten die kampfstarken Niederbayern noch einmal einen Zahn zu. Cole Fonstad gelang zunächst der Ausgleich, Mike Connolly nach einem Alleingang gar kurz vor Schluss das 3:2. Doch aufgeben war die Gäste keine Option – und in der allerletzten Spielminute gelang Christian Wejse mit seinem zweiten Treffer doch noch der Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bremerhavens Coach Thomas Popiesch seinen Torhüter schon zugunsten eines sechsten Feldspielers ersetzt. Den Schlusspunkt unter eine sehenswerte Partie setzte dann aber erneut Connolly, der in der Verlängerung mit etwas Glück – sein Fernschuss wurde durch einen (gebrochenen) Schläger eines Gästespielers abgefälscht – zum Sieg traf.
Gut erholt von der 2:7-Schmach im Derby bei den Augsburger Panthern vom Freitag zeigte sich der amtierende Meister aus München im Heimspiel gegen Titelaspirant Mannheim. Die Roten Bullen zeigten sich von Beginn an bissiger in den Zweikämpfen und konsequenter vor dem gegnerischen Tor. Und hinten hielt Nationaltorhüter Mathias Niederberger seinen Kasten sauber. Schon nach 40 Minuten führte München – auch dank eines Doppelpacks von Yasin Ehliz – mit 3:0. Auch auf den Anschlusstreffer der Gäste durch Szwarz hatten die Hausherren durch Abeltshauser postwendend eine Antwort. Den Schlusspunkt setzte Ortega kurz vor Schluss mit seinem Treffer zum 5:1. München ist jetzt punktgleich mit Mannheim und Köln und steht auf Rang sechs.
Ein abwechslungsreiches Match sahen auch rund 4.500 Zuschauer in Nürnberg. Die Ice Tigers führten gegen Frankfurt nach 25 Minuten schon mit 2:0, doch Doppeltorschütze Cody Kunyk ließ die Gäste bis zur zweiten Pause gleich zwei Mal jubeln. Beim Ergebnis von 2:2 blieb bis zum Ende der regulären Spielzeit. In der Overtime war es dann Löwen-Routinier Carter Rowney, der exakt 29 Sekunden vor dem Ende für den Frankfurter Zusatzpunkt sorgte. Die Hessen festigten damit Rang fünf, Nürnberg bleibt Vorletzter mit nur noch drei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Iserlohn.
Nach sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Partien hat Schlusslicht Iserlohn am Sonntag ein Lebenszeichen von sich gegeben. Die Roosters stürzten mit einem 3:0-Erfolg in Berlin den Tabellenführer von Platz eins und gewannen erstmals seit dem 1. Oktober ein Auswärtsspiel. Für die Eisbären setzte sich dagegen die Negativserie auf eigenem Eis fort. Die ersatzgeschwächten Hauptstädter kassierten die vierte Heimpleite nacheinander.
In einer niveauarmen Partie war Berlin im ersten Abschnitt zwar optisch überlegen, doch effektiv waren die Roosters. Ein Doppelschlag von Michael Dal Colle und Tyler Boland in der 17. und 18. Minute brachte die Gäste auf die Siegerstraße. Den Eisbären fiel danach nur wenig ein. Einzig bei ihrem einzigen Powerplay im zweiten Drittel strahlten die Hausherren so etwas wie Gefahr aus. 65 Sekunden vor Ende machte Boland mit einem Empty-Net-Goal den Deckel auf die Partie. Andreas Jenike wehrte 28 Schüsse ab und feierte sein erstes Shutout der Spielzeit.
Der ERC Ingolstadt hat den Anschluss an die Top-6-Plätze geschafft. Die Panther gewannen vor Augen des Bundestrainers Harold Kreis mit 3:2 bei der Düsseldorfer EG. Sie hatten auf die DEG-Führung nach nur 50 Sekunden schnell die Antwort und legten nach. Wojciech Stachowiak traf erst den Pfosten (11.), kurz darauf schoss er aber ein. In der erst offensivfreudigen Partie waren die Gäste kaltschnäuziger und auch glücklicher – beim 1:3 trudelte die Scheibe gerade so über die Linie. Brendan O'Donnell hingegen scheiterte per Penalty an ERC-Goalie Michael Garteig. Im Mittelabschnitt brachte Kohen Olischefski die DEG heran. Charles Bertrand scheiterte für den ERC am Pfosten. Das Spiel verlor an Fahrt, der ERC verwaltete und brachte die Führung heim.
Die Helios-Arena bleibt eine Festung: Die Schwenninger Wild Wings haben einen 2:1-Arbeitssieg gegen die Augsburger Panther und so den achten Drei-Punkte-Sieg im elften Heimspiel gelandet. Besonders zu Beginn beschäftigten die Gastgeber AEV-Torhüter Markus Keller immer wieder. Die Gäste fanden gegen Ende des ersten Abschnitts besser in die Partie, Zack Mitchell vergab freistehend aus drei Metern gegen Goalie Joacim Eriksson (18.). Im zähen Mitteldrittel traf Kyle Platzer per Abstauber nach einem Gegenstoß zur Führung der Wild Wings (30.). Die Gäste suchten im Schlussabschnitt stärker die Offensive und hätten beinahe einen Punkt mitgenommen. Auf den Ausgleich der Augsburger in Überzahl hatte aber Platzer die Antwort. Schwenningen hält den starken vierten Rang.