Jan Urbas (rechts) brachte Bremerhaven in München entscheidend in Front.
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Meister Berlin eiskalt, Vizemeister Köln phasenweise von der Rolle: Mit 3:0 führten die Haie am Sonntag bei der Neuauflage des Vorjahresfinales, kassierten dann aber gegen Berlin im Mitteldrittel noch den Ausgleich. Im letzten Abschnitt gelangen den Eisbären dann sage und schreibe drei Tore innerhalb einer Minute – Köln in dieser Phase völlig von der Rolle. Am Ende stand ein souveräner 7:3-Erfolg beim letztjährigen Finalisten. Während also die Haie die zweite Niederlage am Startwochenende kassierten, hat Berlin die volle Punktzahl eingefahren und steht zusammen mit Wolfsburg, Mannheim und Bremerhaven – auch diese Clubs gewannen beide Spiele am Wochenende – an der Spitze.
Vier Punkte auf dem Konto hat (überraschend) Iserlohn, das nach dem Auswärtssieg vom Freitag in Ingolstadt auch im Heimspiel gegen Schwenningen einen Zähler holte. Je einen Sieg und eine Niederlage – und demnach bislang drei Zähler – stehen für München, Ingolstadt, Nürnberg und Straubing zu Buche, die Wild Wings haben nach dem Erfolg nach Penalty-Schießen als Rangzehnter zwei Punkte auf der Habenseite. Noch ohne Erfolgserlebnis sind Augsburg, Köln, Aufsteiger Dresden sowie Frankfurt.
Perfekter Start für Bremerhaven: Zwei Tage nach dem Auftakterfolg gegen Schwenningen setzten sich die Fischtown Pinguins am Sonntag in München mit 4:3 durch. Der EHC Red Bull lag am 2. Spieltag der PENNY DEL bis zur Spielmitte mit 2:0 in Front, ehe Max Görtz das erste Tor der Norddeutschen erzielte. Im Schlussdrittel profitierten die Pinguins dann von einer Regelbeugung der Schiedsrichter. Bei angezeigter Strafe gegen die Pinguins fälschte Vladimir Eminger einen Pass von Veit Oswald ab, der Puck trudelte über die gesamte Eisfläche ins verwaiste EHC-Tor. Der Treffer zählte, obwohl die Regel in einem derartigen Fall eine Spielunterbrechung vorsieht. Auf Nachfrage von Eishockey NEWS räumte die Liga den Fehler der Unparteiischen ein. In der Folge schossen Jan Urbas und Bennet Roßmy Bremerhaven noch zum Sieg.
In Dresden verdarb Ingolstadt die Heimpremiere des Aufsteigers im Oberhaus. Bis fünf Minuten vor Schluss durften die Eislöwen auf den ersten Punktgewinn in der Beletage hoffen, ehe Edwin Tropmann den überlegenen ERC (34:19 Torschüsse) beim Stand von 2:2 mit seinem ersten DEL-Tor auf die Siegerstraße brachte. Alex Bretons Empty-Net-Goal machte den Deckel auf Ingolstadts 4:2-Sieg.
Mit dem Selbstvertrauen und der Kaltschnäuzigkeit eines Meisters haben die Eisbären Berlin die Finalneuauflage gegen die Kölner Haie für sich entschieden. Unbeeindruckt von einem 0:3-Rückstand, den sich das zuerst starke Köln in einer Parade-Phase zu Beginn des Mitteldrittels erspielt hatte, drehte der Titelverteidiger die Partie auf 7:3. Und dies mit nur insgesamt 22 Torschüssen. 3:3 nach 40 Minuten, trafen die Berliner in der ersten Minute des Schlussabschnitts dreimal. Eisbären-Stürmer Ty Ronning baute seinen Scoring-Rekord-Streak auf 30 Spiele in Serie aus.
Die Adler Mannheim haben, unterstützt von guten Special Teams, einen 6:3:-Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern gelandet. Die Gastgeber gingen in einem Powerplay in Front und legten in einer zweiten Welle eines Angriffs per One-Timer nach – das erste DEL-Tor Leon van der Lindes. Mannheim um den 16 Jahre alten DEL-Debütanten Max Penkin kam mit der ersten Pause zu einer fünfminütigen Überzahl. Die Adler glichen darin das Spiel aus, gingen später in Front. Augsburg steckte nicht auf, stellte auf 3:3, ehe ein Unterzahltor Mannheim auf die Siegerstraße brachte. Im Schlussabschnitt zogen die Adler davon, standen defensiv strukturiert. Während die Panther wie die Kölner Haie noch auf die ersten Punkte der Saison warten, steht Mannheim wie Berlin nach zwei Spieltagen mit weißer Weste da.
Ausgeglichen und spannend verlief die Partie zwischen Iserlohn und Schwenningen. Die Gastgeber führten jeweils mit 1:0 und 2:1, die Gäste aus dem Schwarzwald schafften durch Tyson Spink und Feist aber jeweils den Ausgleich. In einer turbulenten Verlängerung kassierte Kyle Platzer eine große Strafe, die Roosters konnten den Vorteil aber nicht nutzen. Im Shootout war es dann erneut Tyson Spink, der den zweiten Punkt für die Wild Wings sicherte.
Zum zweiten Erfolg im zweiten Saisonspiel kamen unterdessen die Grizzlys Wolfsburg im Heimspiel gegen Nürnberg. Die Niedersachsen, bei denen der neu in die Liga gekommene Deutsch-Kanadier Matt Choupani – wie schon am Freitag in Frankfurt – zwei Tore erzielte, bezwangen die Franken letztlich verdient mit 5:3. Die Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 und 5:2 erzielte Julian Chrobot.
In einem Spiel auf überschaubarem Niveau kamen die Straubing Tigers am Abend zu einem mühsamem 2:1-Heimerfolg über Frankfurt, das sich nach der 1:9-Klatsche vom Freitag gegen Wolfsburg in allen Bereichen stark verbessert zeigte. Die sichtlich nervösen Niederbayern nutzten nach frühem Rückstand im Mitteldrittel eine fünfminütige Überzahl zu zwei Treffern innerhalb einer Minute und brachten am Ende diesen knappen Vorsprung über die Zeit.