Der 16. DEL-Spieltag am Freitag Krefeld überrascht gegen die DEG, Weitzmann Sieggarant für Köln gegen Mannheim – Straubing gewinnt Top-Spiel in Bremerhaven

Der 16. DEL-Spieltag fand am Freitag seine Fortsetzung. Dabei überraschten die Krefeld Pinguine im Duell gegen Düsseldorf, während die Kölner Haie um einen exzellent aufgelegten Goalie Hannibal Weitzmann zum zweiten Mal in der laufenden Saison nach Verlängerung gegen die Adler Mannheim gewinnen konnten. Unterdessen brachte der ERC Ingolstadt einen knappen Erfolg im Panther-Derby dank eines starken Jochen Reimer im Tor über die Zeit. In den Abendpartien bezwangen die Straubing Tigers die Fischtown Pinguins Bremerhaven und profitierten damit von den Niederlagen der Verfolger, Schlusslicht Schwenningen wies Iserlohn vor heimischer Kulisse in die Schranken.

Im Eisenbahn-Derby klingelte es nur 89 Sekunden nach Beginn das erste Mal hinter Jussi Rynnäs im Kasten der Pinguine, Luke Adam machte das schnelle 1:0 für die DEG. Die Heimmannschaft kämpfte sich vor gut 8.000 Zuschauern jedoch zurück und drehte durch Philipp Kuhnekath und Torjäger Grant Besse (Powerplay) die Partie noch in den ersten 20 Minuten. Chad Nehring egalisierte im Mittelabschnitt zunächst per Shorthander, im gleichen Powerplay stellte der zuletzt heftig kritisierte Phillip Bruggisser aber auf 3:2 für die Seidenstädter. Verteidiger-Kollege Mark Cundari baute mit seinem ersten Tor im Pinguine-Trikot die Führung gar aus, Marc-Anthony Zanetti brachte die Gäste 51 Sekunden vor der zweiten Pause aber wieder heran. Schlussendlich sollte es das aber gewesen sein, der Vorletzte Krefeld feierte somit den zweiten Sieg in drei Partien und sorgte für eine Überraschung gegen auf Rang drei verbleibende Düsseldorfer.

Die Adler erwischten ebenfalls einen Start nach Maß, Verteidiger Mark Katic verwertete die erste Powerplay-Möglichkeit der Partie per Direktabnahme zum 1:0. Die Haie präsentierten sich vor über 16.000 Zuschauern in der Folge offensiv - wie so oft in dieser Saison bisher - harmlos. Der Ausgleich durch Ben Hanowski nach gut 33 Minuten kam daher etwas überraschend - zumal es einer der seltenen Überzahltreffer der Domstädter war. Die hätten aber bei numerischer Überlegenheit beinahe den Führungstreffer erzielt, doch Jason Akeson scheiterte an einem in seinem 500. DEL-Spiel glänzend reagierenden Dennis Endras im Adler-Tor (45.). Bis zum Ende der regulären Spielzeit passierte offensiv nichts mehr. In der Overtime rettete der bärenstarke Kölner Goalie Hannibal Weitzmann (insgesamt 37 Saves) erst zweimal Weltklasse gegen Ben Smith (62.) und Markus Eisenschmid (63.), als Jon Matsumoto auf der Strafbank saß. Und ebenjener Matsumoto war es dann, der seinerseits 26 Sekunden vor Ende der Verlängerung die Haie in Überzahl zum Sieg und auf Platz neun schoss - das zweite Saisontor des Kanadiers. Das erste hatte er ebenfalls gegen die Adler erzielt - und zwar zum 2:1-Siegtor nach Verlängerung an Spieltag 2.

Im bayerischen Derby zwischen Ingolstadt und Augsburg brachte die Schanzer ein später Doppelschlag im Mittelabschnitt durch Mirko Höfflin (erstes Pflichtspieltor für Ingolstadt) und Top-Scorer Wayne Simpson (abgefälscht von Augsburgs Verteidiger Henry Haase) auf die Siegerstraße. Die Gäste ihrerseits kamen durch David Stieler im Powerplay lediglich noch zum Anschlusstreffer, konnten in der von ihnen dominierten Schlussphase nicht mehr ausgleichen. Während die Mannschaft von Doug Shedden mit dem erst dritten Heimerfolg auf Tuchfühlung zu den Top Sechs geht, mussten die Fuggerstädter die zweite Niederlage in Folge schlucken und rutschen auf Rang elf ab.

Im Top-Spiel des Freitags legten die Fischtown Pinguins Bremerhaven zunächst zwei Tore durch Cory Quirk und Ross Mauermann vor, ehe Straubings DEL-Rekord-Scorer Mike Connolly die Tigers mit seinem 250. DEL-Scorer-Punkt schnell zum 1:2 heranbrachte. Nach einem torlosen Mitteldrittel, in dem die Gäste aber langsam das Kommando übernahmen, glich Sven Ziegler in der 47. Minute per Abstauber zum nicht unverdienten 2:2 aus. Bremerhaven hatte im Anschluss Pech, als Alex Friesen nur den Pfostan traf (49.) - und das sollte sich knapp vier Minuten vor dem Ende rächen, Ziegler schnürte mit seinem achten Saisontor nämlich den Doppelpack. Jeremy Williams machte mit einem Empty-Net-Goal - nachdem ein klares Beinstellen des Straubinger Angreifers gegen Jan Urbas übersehen worden war - den Sieg des Zweitplatzierten perfekt, der sich damit von seinen ärgsten Verfolgern ein wenig absetzen kann.

Wieder einmal auf seinen Torriecher verlassen konnte sich Jamie MacQueen, der seine Schwenninger Wild Wings mit seinen Saisontreffern zehn und elf zum 4:1-Heimsieg im Kellerduell gegen die Iserlohn Roosters schoss. Damit wahrte das Schlusslicht den Anschluss und ist wieder etwas näher dran an Platz zehn. Die weiteren Treffer aufseiten der Hausherren erzielten Troy Bourke und Patrick Cannone (Empty-Net-Goal), Tim Fleischers erstes DEL-Tor zum zwischenzeitlichen 1:2 war für die Gäste aus dem Sauerland letztendlich nichts weiter als Statistik.

Michael Bayer