Die Schwenninger Spieler um Torschütze Phil Hungerecker feiern den richtungsweisenden Unterzahltreffer zum 2:0 in der 22. Minute.
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Die Straubing Tigers müssen wie in der Vorsaison in ein siebtes und alles entscheidendes Viertelfinalspiel im Eisstadion am Pulverturm. Am Donnerstagabend unterlagen die Niederbayern in Schwenningen trotz anfangs guter Leistung letztlich glatt mit 0:4 und haben damit ihren eigenen Matchpuck verspielt. Die Gesetze der Serie hatten auch im sechsten Vergleich beider Teams Bestand: Wiederum gewann die Mannschaft, die 1:0 führte und erneut war dieses Team zwischenzeitlich auch mit 3:0 im Vorteil. Am Karsamstag haben in Niederbayern dann beide Teams die Möglichkeit, das Tor zum DEL-Halbfinale aufzustoßen. Matchwinner für die kaltschnäuzigen Wild Wings war am Donnerstagabend auch Torhüter Joacim Eriksson, der sich mit 33 Saves ein Shutout verdiente.
In einem überlegen geführten ersten Drittel fehlte den Tigers lediglich ein Treffer. Den erzielten die Hausherren mit ihrer einzigen guten Chance des Abschnitts in der siebten Spielminute. Tylor Spink war mit seinem Alleingang gegen Straubings Schlussmann Hunter Miska erfolgreich. Optimal für die unter Zugzwang stehenden Wild Wings verlief auch der Start ins zweite Drittel: Straubing verlor die Scheibe nach einem harten Check an der Bande von Thomas Larkin, Phil Hungerecker war auf und davon und ließ Miska keine Chance, in dem er den Puck mit der Rückhand über Miska hinweg hob. Bei einem Schussverhältnis von 20:5 für die Tigers stand es zu diesem Zeitpunkt 2:0 für Schwenningen.
Erst zur Hälfte des Spiels wurden die Schwarzwälder nun selbst offensiv gefährlich, kreierten Chancen mit guten Druckphasen und verdienten sich die Führung immer mehr. Passend dazu, dass ein weiterer Konter der Hausherren erneut von Erfolg gekrönt war. Der bisher in den Playoffs noch blasse Kyle Platzer stellte auf 3:0 (39.). Wenig später verpasste JC Lipon die große Chance, per Alleingang auf 1:3 aus Sicht der Gäste zu stellen. Und auch nach dem Torhüterwechsel zu Florian Bugl bei den Tigers im Schlussdrittel änderte sich die Geschichte des Spiels nicht: Straubing war bemüht, aber nicht erfolgreich. Den 4:0-Schlusspunkt setzte dementsprechend auch wieder der Gastgeber in Person von Doppelpacker Platzer (54.).
"Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt. Aber wir haben vier Geschenke verteilt", musste Tigers-Trainer Tom Pokel nach dem Spiel zu den vermeidbaren Gegentreffern festhalten. Schwenningens Doppeltorschütze Platzer freute sich nach dem Sieg bereits auf das siebte Spiel am Samstag: „Das ist gigantisch.“ Das letzte Spiel dieses verrückten Duells zwischen Straubing und Schwenningen wird am Karsamstag bereits um 15 Uhr beginnen und für die Entscheidung sorgen. Sicher ist schon jetzt: Der Sieger hat vor dem am Ostermontag beginnenden Halbfinale – im Gegensatz zur bereits seit Tagen spielfreien Konkurrenz – kaum eine Pause. Daran werden beide Teams am Samstagnachmittag jedoch gewiss nicht denken.
Sebastian Groß