Schwenningen ging in Berlin leer aus.
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Der ERC Ingolstadt springt am 28. Spieltag der PENNY DEL zurück an der Tabellenspitze. Neben dem eigenen 13. Heimsieg in Folge sorgte dafür auch Schützenhilfe der Kölner Haie, die das Spitzenspiel in der Lanxess Arena gegen den bisherigen führenden Adler Mannheim torreich gewannen.
Der ERC Ingolstadt hat am Sonntag einen weiteren Clubrekord eingestellt. Gegen Iserlohn gelang beim 4:2 der 13. Heimsieg nacheinander. Einen derartigen Lauf hatten die Panther in ihrer Oberhaus-Geschichte nur in der Saison 2003/04. Die Roosters, die am 1. Spieltag für die bislang einzige Niederlage von Ingolstadt auf eigenem Eis gesorgt hatten, durften aber bis in die Schlussphase auf einen Punktgewinn hoffen. Erst ein Empty-Net-Goal von Daniel Pietta entschied die Partie 51 Sekunden vor Schluss endgültig.
Nur 48 Sekunden entfernt von einem Auswärtserfolg war Augsburg in Bremerhaven. Eine Vier-Minuten-Strafe gegen D.J. Busdeker, der die Panther in der 32. Minute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, nutzte Miha Verlic in der Schlussminute zum Ausgleich. In der Overtime erzielte Ziga Jeglic mit einem nicht unhaltbaren Schuss für den Siegtreffer der Norddeutschen. Für Augsburg war es die vierte Niederlage in Folge und die elfte in den vergangenen 14 Auftritten.
Auch beim zweiten Spiel des Wochenendes blieb Schwenningen ohne Tor. Die Wild Wings, die ohne den wegen einer Spieldauer-Disziplinarstrafe am Freitag für ein Spiel gesperrten Alexander Karachun antreten mussten, kassierten beim 0:2 in Berlin die vierte Niederlage in Folge. Zwei Tore gegen Ende des ersten und zweiten Drittels bescherten den Eisbären den Erfolg. Goalie Jake Hildebrand musste bei seinem Shutout nur zehn Schüsse abwehren.
Die Heimserie des EHC Red Bull München dauert nun neun Spiele an. Oliver Davids Team bezwang die Nürnberg Ice Tigers im SAP Garden mit 3:1. 119 Sekunden vor Ende war noch mal Spannung aufgekommen: München hatte den Emptynetter zuerst verpasst, Nürnberg verkürzte auf 1:2. Dass die Ice Tigers noch im Spiel waren, hatten sie auch dem starken Niklas Treutel im Tor zu verdanken. Nur Nikolaus Heigl und Adam Brooks hatten ihn bei zahlreichen EHC-Chancen bezwungen. Als das nie aufsteckende Nürnberg bei gezogenem Goalie in der Schlussminute auf den Ausgleich drängte, gelang Brady Ferguson neun Sekunden vor Ende die Vorentscheidung.
Die Kölner Haie haben das Spitzenspiel gegen den bisherigen Tabellenführer Adler Mannheim gewonnen. Wer mit einem taktisch orientierten Spitzenspiel der beiden defensivstarken Mannschaften rechnete, musste die Meinung im Mitteldrittel revidieren: Köln hatte nach starkem Mannheimer im ersten Abschnitt auf 1:2 verkürzt. Damit endete der clubinterne Shutout-Rekord Mannheims bei 269 Minuten und 47 Sekunden. Die Haie drehten im Mittelabschnitt die Partie und blieben in Front – auch dank gutem Powerplay und Glück mit dem Pfosten. Im Schlussdrittel wirkte Mannheim frischer, doch Brady Austins Schuss aus scharfem Winkel über die Torhüterschulter entschied die Partie zum 5:4. Nach der ersten Niederlage nach fünf Siegen rutscht Mannheim auf Rang zwei ab, Köln mischt an der Spitze mit.
Tom Pokel hat mit den Löwen Frankfurt gegen sein langjähriges Team Straubing Tigers mit 3:7 verloren. Nach Straubings verdienter Führung brachte eine Boxerei kurz Hitze ins Spiel. Frankfurt kam danach offensiv besser auf und erzielte elf Sekunden vor der Pause den Ausgleich – in Unterzahl. Insgesamt aber agierten die Tigers geschickter und zogen unter anderem durch Doppelschläge im zweiten und des dritten Abschnitt davon. Straubing hat sich mit einem Sechs-Punkte-Wochenende aus einem Zwischentief gekämpft. Frankfurt verliert zum zum sechsten Mal in Folge.
Dank zweier Powerplaytore und einem starken Torhüter Dustin Strahlmeier haben die Grizzlys Wolfsburg einen 4:1-Auswärtssieg bei den Dresdner Eislöwen gelandet. Die Gastgeber waren rasch in Front gegangen, ließen dann aber unter anderem eine doppelte Überzahl ungenutzt. Ausgerechnet in Powerplays – bislang war das Unterzahlspiel eine Paradedisziplin des Schlusslichts – drehten die kaltschnäuzigen Wolfsburger die Partie. Dresden verpasste mehrmals im Powerplay den Ausgleich, Trevor Parkes traf den Pfosten. Ein Zwei-auf-Null-Gegenstoß und ein Emptynetter sorgten für den Endstand. Wolfsburg hat sich im Kampf um Platz zehn vor dem Wochenende mit Spielen gegen zwei Spitzenteams etwas abgesichert.
Torsten Weiß/Martin Wimösterer