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Mittwoch, 19. Juli 2017

Interview der Woche Rene Kramer: „Große Herausforderung, die Leistung der letzten Saison zu bestätigen"

Top-Verteidiger Rene Kramer blickt auf die neue Saison mit den Dresdner Eislöwen voraus.
Foto: imago

Auch in Dresden rückt der offizielle Trainingsauftakt immer näher, die Spieler kehren aus dem Urlaub zurück und so stand uns unlängst auch René Kramer, Top-Verteidiger und Eislöwen-Kapitän der letzten Saison, für ein Gespräch in der Dresdner Eishalle zur Verfügung. Er blickte mit uns noch einmal auf die vergangene Saison zurück, sprach über seine prägendste Zeit im Nachwuchs und die Anziehungskraft Dresdens.

Herr Kramer, wie geht es Ihnen und wie haben Sie die Sommerpause verbracht?
René Kramer: "Mir geht es sehr gut. Alle Verletzungen sind auskuriert. Wir haben als Familie drei Wochen Urlaub an der Ostsee gemacht und ansonsten den Sommer in Dresden verbracht."

Wie würden Sie, mit etwas Abstand, die Leistung des Teams in der vergangenen Saison bewerten?
Kramer: "Ich denke, man sollte bei der Bewertung zwischen Hauptrunde und Playoffs unterscheiden. Eine Top-4-Platzierung zu erreichen, ist eine sehr gute Leistung. Wir haben dem Druck in dieser starken und ausgeglichenen Liga standgehalten und die Erwartungen erfüllt. Mit der Hauptrunde bin ich daher auch sehr zufrieden. In den Playoffs haben uns leider in der entscheidenden Phase einige Schlüsselspieler gefehlt und somit mangelte es etwas an Durchschlagskraft und Tiefe im Kader. Viele Spieler waren zudem angeschlagen, aber das soll keine Ausrede sein. Wir waren letztlich alle nicht glücklich mit dem Ausscheiden, können aber mit der gesamten Saison dennoch zufrieden sein."

Wie wichtig ist demzufolge ein möglichst breit aufgestellter Kader?
Kramer: "Es ist sicher von Vorteil, aber zum einen eine Geldfrage und zum anderen benötigst du dafür Spieler, die jederzeit auf Top-Niveau einspringen können und gleichzeitig akzeptieren, vielleicht auf der Tribüne zu sitzen. Das ist nicht einfach, da natürlich jeder Spieler möglichst auf dem Eis stehen möchte."

Sie haben in Ihrer Karriere bereits viele Club- und Trainerwechsel erlebt. Inwieweit hilft Ihnen das im Hinblick auf die aktuelle Situation in Dresden?
Kramer: "Ich weiß nicht, ob mir das hilft, aber Veränderungen bringen auf jeden Fall frischen Wind und Abwechslung hinein und daher sehe ich es positiv, mit Franz Steer jetzt wieder einen neuen Trainer zu haben und freue mich auf die Saison."

Hatten Sie schon Kontakt zu Franz Steer?
Kramer: "Ja, wir haben miteinander telefoniert. Es war ein gutes und interessantes Gespräch, in dem jeder seine Vorstellungen geäußert hat."

Während mancherorts stark auf den Faktor Erfahrung gesetzt wird, gilt Ihr Trainer eher als Nachwuchs-Förderer. Inwiefern beeinflusst dieses Konzept auch die Rolle eines erfahrenen Spielers?
Kramer: "Ich begrüße es sehr, wenn mehrere junge Spieler den Kader bereichern. Das hält das gesamte Team frisch, aktiv und hungrig. Zudem gibt es uns älteren Spielern auch die Möglichkeit, unsere Erfahrungen weiterzugeben und Werte vorzuleben."

Wenn Sie Ihre Zeit als Nachwuchsspieler mit den heutigen Gegebenheiten vergleichen, welches Fazit würden Sie ziehen?
Kramer: "Ich hatte damals großes Glück, dass es in Berlin mit den Eisbären Juniors eine zweite Mannschaft gab, in der man auf gutem Oberliga-Niveau viele Minuten auf dem Eis und damit auch wichtige Erfahrung sammeln konnte. Ich weiß nicht, wie die Oberliga heute einzuschätzen ist, aber entscheidend ist und bleibt, möglichst viel Eiszeit zu bekommen. Du musst spielen, um dich weiterzuentwickeln."

Sie waren ab Saisonmitte Kapitän des Eislöwen-Teams. Wie wichtig ist Ihnen diese Rolle?
Kramer: "Der Wechsel innerhalb der Saison kam überraschend. Als Kapitän übernimmt man mehr Verantwortung und hat eine noch größere Vorbildfunktion. Letztlich ist es mir aber wichtiger, im Team einem Stamm von Spielern anzugehören, die Verantwortung tragen, an einem Strang ziehen und vorangehen, als das 'C' auf der Brust zu tragen. Dieser Kern an Führungsspielern ist in Dresden vorhanden und das ist gut für uns als Mannschaft."

Um beim Thema "Rolle" zu bleiben. Welche Rolle können Sie mit dem derzeitigen Kader in der anstehenden DEL2-Saison spielen?
Kramer: "Man muss sich immer an der letzten Saison messen lassen. Es ist die große Herausforderung, diese Leistung Jahr für Jahr zu bestätigen und wir wollen natürlich möglichst erfolgreich sein, aber es ist viel zu früh, um bereits sagen zu können, ob es mit dem Kader möglich ist, an die vergangene Spielzeit anzuknüpfen."

Was macht Dresden als Standort für Sie und allgemein für Spieler mittlerweile so attraktiv?
Kramer: "An allererster Stelle natürlich die wunderschöne Stadt. Wir haben hier außerdem ideale Rahmen-Bedingungen mit einer tollen Arena, zwei Eisflächen, modernen Kabinen und perfekten Trainingsmöglichkeiten. Die ganze Organisation hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und zählt auch aufgrund des sportlichen Erfolges mittlerweile zu den attraktivsten Standorten der DEL2."

In Kürze starten Sie in Ihre dritte komplette Saison bei den Eislöwen. Können Sie sich vorstellen, Ihre restliche Karriere hier zu verbringen?
Kramer: "Ich bin hier sportlich und privat sehr zufrieden. Meine Familie fühlt sich sehr wohl, unsere Tochter besucht seit einem Jahr den Kindergarten, mein Bruder wohnt hier und meine Eltern leben auch in der Nähe, daher kann ich mir das natürlich vorstellen."

Zum Abschluss spielen wir eine Runde "5 gegen 5". (5 schnelle Entweder/oder Fragen)

Bobby Orr oder Niklas Lidström?
Kramer: "Niklas Lidström."

Hund oder Katze?
Kramer: "Hund!"

Open-Ice-Hit oder Banden-Check?

Kramer: "Open-Ice-Hit."

Gebirge oder Strand?

Kramer: "Gebirge."

Eisstadion oder Multifunktions-Arena?
Kramer: "Eisstadion, weil dort das Eis einfach besser ist."


Kurznachrichtenticker

  • vor einer Stunde
  • NHL-Ergebnisse am Montag: Calgary - Washington 2:5, Seattle - Buffalo 2:6.
  • vor 20 Stunden
  • Füssens Top-Scorer Julian Straub wird auch in der kommenden Saison 2024/25 am Kobelhang zaubern. Das teilte der Drittligist am Sonntag mit. 16 Tore und 39 Vorlagen sammelte der erst 22-jährige Stürmer 2023/24 für den Club aus der Oberliga Süd.
  • vor 21 Stunden
  • Die PENNY DEL hat einen Neuzugang in ihrer Nachhaltigkeits-Kommission. Im Rahmen der Gesellschafterversammlung in München wurde Jenna Mamic von den Schwenninger Wild Wings in das Gremium berufen. Die 35-Jährige ist Leiterin der Geschäftsstelle bei den Wild Wings, bei denen sie seit 2015 tätig ist.
  • gestern
  • Die Jungadler Mannheim haben sich die U15-Meisterschaft der Saison 2023/24 gesichert und konnten somit ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Mit 13 Punkten aus fünf Spielen beim Endturnier in Düsseldorf verwiesen die Jungadler am Ende Augsburg uns Köln auf die Plätze zwei und drei.
  • vor 3 Tagen
  • Die Chicago Blackhawks haben Lukas Reichel nach knapp einem Monat in der AHL wieder hochberufen. Der 21 Jahre alte Nationalstürmer erzielte zuletzt für die Rockford IceHogs in neun Spielen sieben Punkte.
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