Cheftrainer Jochen Molling darf beim DEL2-Tabellenletzten Dresdner Eislöwen vorerst weitermachen.
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Mit lediglich einem Sieg an den ersten acht Spieltagen ist der Start in die neue DEL2-Saison für die Dresdner Eislöwen gewaltig in die Hose gegangen. Nach der 1:4-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht Bayreuth Tigers am Sonntag sind die Sachsen mit nur drei Punkten nun sogar Tabellenletzter. Kein Wunder also, dass in den vergangenen Tagen bereits die Trennung von Cheftrainer Jochen Molling, der erst zur laufenden Spielzeit aus dem Dresdner Nachwuchs zu den Profis aufgerückt war, im Raum stand. Wie der Club am späten Dienstagnachmittag mitteilte, darf der 45-Jährige allerdings zunächst weitermachen und versuchen, sein Team aus der Krise zu verführen. Molling wurde im Amt bestätigt - und der Ton gegenüber den Spielern dafür noch einmal verschärft.
"Leider hat sich auch in Bayreuth gezeigt, dass Spieler unseres Teams auf dem Eis oft zu egoistisch und undiszipliniert agieren", findet Eislöwen-Sportgeschäftsführer Thomas Barth deutliche Worte. "Aus meiner Sicht ist es an dieser Stelle sehr wichtig, Ursache und Wirkung ins Verhältnis zu setzen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in keinem der geführten Gespräche dem Trainerteam die Schuld zugeschrieben wurde. Die Spieler waren und sind sich einig, dass sie gefragt sind und es umsetzen müssen. Wir haben am Standort Dresden nach dem Wechsel im Frühjahr versucht, die Bedingungen noch einmal zu professionalisieren, um eine langfristige Entwicklung einzuleiten. Wir müssen an dieser Stelle aber feststellen, dass leider nicht in jedem Fall durch den Sportler eine entsprechende Rückzahlung in Form von konstanter Arbeitsmoral erfolgt. Jetzt sind ausnahmslos alle gefragt, die Antwort auf dem Eis zu geben - mit der Berücksichtigung unserer Werte wie Zusammenhalt, Teamgeist und Disziplin."
Und passend zu Barths schonungsloser Analyse hat Chefcoach Molling Konsequenzen im Spielerkader gezogen: Verteidiger René Kramer ist nicht mehr Kapitän der Eislöwen. Diesen Job übernimmt ab sofort der ehemalige DEL-Angreifer Thomas Pielmeier, dessen ebenfalls neu bestimmte Assistenten die Defender Steve Hanusch und Jordan Heywood sind. "Natürlich habe ich mir in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht, wie wir Änderungen herbeiführen können. Und sicher habe auch ich Fehler gemacht. Fakt ist, dass manche Seite erst in schwierigen Phasen gezeigt wird und man rückblickend Dinge anders einordnet", sagt Molling.