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Samstag, 9. März 2019

Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer im Interview (Teil zwei) „Durch unsere dritte DEL-Bewerbung in Folge wollen wir die Message senden, dass wir bereit sind“

Stefan Krämer.
Foto: Hübner

Im zweiten Teil unseres ausführlichen Interviews spricht Stefan Krämer, Geschäftsführer der Löwen Frankfurt, über seinen Playoff-Wunschgegner, den Sprung in die DEL und die Zukunft der Frankfurter Eissporthalle.

Zum ersten Teil des Interviews gelangen Sie hier!

Es geht nun die heiße End-Phase, die Playoffs beginnen. Der Anspruch der Löwen muss sein, ins Halbfinale einzuziehen, im Finale zu stehen oder Meister zu werden?
Stefan Krämer:
"Wir haben nicht den Druck, Meister werden zu müssen, da gibt es sicher andere Clubs, die da eher in der Pflicht sind. Aber klar, in den Playoffs wollen auch wir das bestmögliche Ergebnis erzielen. Als Gegner wünsche ich mir übrigens den EC Bad Nauheim."

Natürlich gibt es aber auch Spieler, die den Erwartungen nicht entsprechen. Von Felix Bick hat man sich bereits wieder getrennt und auf der Ausländerposition wurde nicht umsonst nachgebessert. Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?
Krämer:
"Die Sache mit Felix Bick ist sehr unglücklich gelaufen, weil wir auf Felix gesetzt haben. Offensichtlich kam er mit der starken Konkurrenz nicht klar und wollte den Vertrag auflösen. Manchmal muss man sich eben wieder trennen. Ansonsten hat jeder Spieler auch mal das Recht auf eine Schwächephase. Das nehmen wir keinem übel, so lange er hart arbeitet. David Skokan wurde als fünfter Ausländer zur Absicherung geholt und überzeugt bisher. Keine Frage, die Ausländer sollten unsere besten Spieler sein, das ist unsere Erwartung. Da kann sich sicher der eine oder andere sicher noch steigern."

Sportlich können die Löwen erst 2021 den Sprung in die DEL schaffen. Wie groß ist die Hoffnung, schon zuvor durch eine Hintertür Eingang in die DEL zu finden? Oder anders gefragt, wollen die Löwen noch zwei Jahre in der DEL2 spielen?
Krämer:
"Es gibt ja keine Alternative, als weiter in der DEL2 zu spielen. Ob wir das wollen oder nicht, das ist nicht die Frage. Wir sind ein Club der DEL2 und werden dies vorerst auch bleiben. Dennoch haben wir uns, wie jedes Jahr, aber auch für eine Lizenz in der DEL beworben, falls eine Mannschaft diese nicht erhalten sollte. Wir können nur unsere Hausaufgaben erledigen und über die Dinge sprechen, die wir beeinflussen können. Durch unsere dritte DEL-Bewerbung in Folge wollen wir die Message senden, dass wir bereit sind."

Wie weit sind die Löwen in wirtschaftlicher Hinsicht für einen früheren Schritt als 2021?
Krämer:
"Wie gesagt, wir sind bereit für die DEL. Planen müssen wir aber zweigleisig, weil es wahrscheinlicher ist, dass wir in der DEL2 spielen. Das ist dann aber auch okay für uns, weil wir auch gewisse Verpflichtungen gegenüber der DEL2 haben. Sollte es aber zum Aufstieg im Sommer kommen, dann kann ich alle Löwen-Fans beruhigen, die anzweifeln, ob wir konkurrenzfähig wären. Natürlich würden wir uns von der Höhe des Etats eher im hinteren Bereich bewegen, aber wir sind sicher, dass wir kein Kanonenfutter wären."

Sie sind bekannt dafür, auch immer über den Tellerrand zu schauen. Ende letzten Jahres waren Sie mit wichtigen Sponsoren der Löwen und handelnden Personen der Löwen auf NHL-Tour. Über was wurde in den diversen Meetings gesprochen?
Krämer:
"Wir veranstalten mit unseren Top-Partnern eine solche Reise schon seit einigen Jahren. Insgesamt sind wir dann fünf Nächte weg und haben dort einfach mal die Gelegenheit ohne Stress zu quatschen. Hinzu kommt, dass es spannend ist, wie das Produkt Eishockey in anderen Stadien angeboten wird. Was für eine Show wird den Zuschauern geboten abseits vom Sport? Grundsätzlich geht es aber darum im Gespräch zu sein mit seinen Top-Partnern."

Die Fans in Frankfurt sind auch in dieser Saison treue Besucher der Eissporthalle. Medial hat man das Gefühl, dass Eishockey aber nicht den Stellenwert hat. Auch in der DEL wurde dieses Thema diskutiert, nachdem vom Winter-Game keine Bilder im ZDF-Sportstudio gezeigt wurden. Teilen Sie die Kritik?
Krämer:
"Wir sind in Frankfurt die klare Nummer eins nach der Eintracht im Fußball und darauf sind wir sehr stolz mit etwa 180.000 Live-Besuchern in unserer Eissporthalle. Nach uns kommt in Frankfurt lange nichts. Grundsätzlich gebe ich Moritz Müller aber Recht und ich pflichte ihm in allen Punkten bei. Die öffentliche Wahrnehmung vom Eishockey ist extrem dünn."

Eine unendliche Geschichte ist der Bau einer neuen Arena in Frankfurt. Im letzten Jahr hatte man kurzfristig das Gefühl, dass etwas passieren könnte. Nun hat man seit Monaten nichts gehört. Wie ist der aktuelle Stand?
Krämer:
"Der Bewerbungsprozess ist dahingehend abgeschlossen, dass die Firma Lagardére den Zuschlag erhalten hat. Jetzt liegt es an Lagardére und der Stadt Frankfurt dies zu finalisieren. Wir sind da eher in der Zuschauerrolle, weil wir keinen Einfluss haben. Dankbar sind wir der Stadt, dass die Halle aber so gebaut werden soll, wie wir als Löwen sie wollen und die Skyliners als Basketballklub sie sich wünschen. Bei unserer NHL-Tour haben wir uns die Arena in Las Vegas ganz genau angeschaut. Da konnten wir einiges lernen und mitnehmen. Wann nun aber final alles terminiert sein wird, das kann ich nicht beantworten."

Wie ist Ihre Einschätzung? Spielen die Löwen eher in der DEL, als der erste Bagger begonnen hat, die neue Arena zu bauen?
Krämer:
"Ich glaube, wir spielen eher DEL, als dass wir in die Arena ziehen werden. Schön wäre es natürlich, wenn beides gleichzeitig sein würde. Wir können sicher noch zwei Jahre DEL in der heutigen Eissporthalle überbrücken, aber auf längere Sicht nicht. Zumal noch in diesem Sommer einige Umbauarbeiten neben der Eissporthalle beginnen, die uns das Leben sehr schwer machen. Wir müssen mit unserm VIP-Bereich umziehen. Diese Arbeiten neben der Halle sind alternativlos und wir müssen jetzt schauen, wie wir mit diesen einschränkenden Änderungen umgehen. Der Plan ist, dass der neue VIP-Bereich direkt vor den Haupteingang kommt. Derzeit laufen die Gespräche mit der Stadt Frankfurt, um alle dahingehenden Probleme zu lösen."

Interview: Frank Gantert


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