Feodor Boiarchinov
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Vor einem Jahr wurde Stürmer Feodor Boiarchinov nach der Einnahme eines Rheuma-Mittels mitten in den Playoffs durch die Nationale Dopingagentur gestoppt. In diesem Jahr endete die Saison für den 26-Jährigen erneut abrupt.
Herr Boiarchinov, zweimal hintereinander blieben die Spielzeiten unvollendet. Wie reflektieren Sie das?
Feodor Boiarchinov: „Das Ganze hatte ja zwei verschiedene Gründe. Im Vorjahr war es ein persönlicher Rückschlag, diesmal ein sportlicher – und der praktisch für das komplette Land. Bis vor ein paar Tagen habe ich keine Nachrichten geguckt, um ‚Corona‘ auszublenden. Am Dienstag war es dann plötzlich Thema in unserer Kabine. Da habe ich gemerkt, dass es jetzt ernst wird. Nun hoffe ich, dass sich alle Clubs von diesem Drama erholen.“
Wie verliefen die letzten Tage aus Spieler-Sicht?
Boiarchinov: „Plötzlich standen wir vor einer neuen Situation, auf die keiner vorbereitet war. Das abrupte Ende erinnerte mich etwas an mein letztes Jahr. Zwar fiel der Druck der Playdowns von uns ab, aber nun war und ist alles ungewiss. Dabei haben wir ja nicht ansatzweise die Verantwortung wie der Geschäftsführer beispielsweise. Ich habe bei den Füchsen noch einen Vertrag für die neue Saison. Aber wird die überhaupt starten? So gab es sehr viele Telefonate mit anderen Spielern, in denen wir uns über das mögliche ‚Wie weiter?‘, ausgetauscht haben.“
Ein Leistungssportler kann doch aber nicht einfach aufhören zu trainieren…
Boiarchinov: „Das Fitnessstudio wäre ja eine Option. Aber kann man sich dahin trauen? Mal drei Wochen zu pausieren, ist ja nun kein Problem. Aber geht es dann weiter? Ich bin mir nicht sicher, ob wir Eishockeyspieler so richtig fit in die neue Saison gehen können.“
Wegen der Sperre sind Sie erst später in die Spielzeit gestartet. Ein Nachteil?
Boiarchinov: „Ich hatte genügend Zeit, um mich zu fangen. Daher lag es nicht an der Sperre, dass es für mich eine schlechte Saison wurde. Ich hätte gern bessere Leistungen gezeigt. In der vierten Reihe zu spielen, ist nicht mein Anspruch. Das muss im nächsten Jahr wieder anders werden.“
Warum haben die Lausitzer Füchse das Saisonziel „Playoffs“ verpasst?
Boiarchinov: „Das Team hat nicht so funktioniert, wie es sollte. An sich haben wir alle nicht das gebracht, was von uns erwartet wurde.“
Wie sehen die kommenden Tage aus? Geht es in den Urlaub?
Boiarchinov: „Ich habe Urlaub in Thailand gebucht. Eigentlich freue ich mich sehr auf den Urlaub. Ob er wirklich stattfindet, muss ich abwarten. Zum Glück habe ich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Die Verunsicherung ist eben groß und an allen Stellen greifbar.“
Interview: Waldemar Heinz
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