Aus der Position: Bayreuths Torhüter Timo Herden hinter dem eigenen Gehäuse – Gegenspieler Hunter Garlent (Weißwasser) netzte gegen die Tigers dreimal ein.
Foto: Thomas Heide
Mit zwei sächsischen Heimsiegen startete der 35. DEL2-Spieltag am Sonntag. Bei der Rückkehr der Zuschauer in die Arenen von Dresden (1.000 Fans) und Weißwasser (729) setzten sich die Gastgeber gegen die Herausforderer aus Oberfranken durch. Die Eislöwen übernahmen mit einem ungefährdeten 6:0-Erfolg gegen den stark dezimierten Aufsteiger aus Selb die Tabellenführung in der DEL2, weil die Partie der Ravensburg Towerstars aufgrund von positiven Corona-Schnelltestergebnissen beim Gegner aus Landshut am Sonntag verschoben werden musste. Im Kellerduell setzte sich Weißwasser mit 5:3 gegen Bayreuth durch. Der EC Bad Nauheim erkämpfte sich beim Derby in Frankfurt (1:2 n.V.) einen Punkt, Tyler Spurgeon ließ den ESV Kaufbeuren beim Coup in Kassel (4:3 n.V.) erneut in der Overtime jubeln. Deutliche Auswärtssiege feierten Heilbronn (9:0 in Freiburg) und Crimmitschau (5:1 in Bad Tölz).
Die Rumpftruppe der Selber Wölfe hatte nach den Abschieden von Pascal Aquin (Bad Tölz) und Brad Ross (Hannover Scorpions) sowie aufgrund der Quarantäne von gleich fünf Spielern am Sonntag keine Chance beim Spitzenteam aus Dresden. Anfangs hielten sich die elf Feldspieler der Gäste noch wacker, doch mit vier Toren im zweiten Drittel entschied die Auswahl von Andreas Brockmann das ungleiche Duell. Philipp Kuhnekath verbuchte dabei einen Hattrick für die Eislöwen, Youngster Kristian Hufsky kam mit 17 Paraden zum Shutout.
Spannender war die Partie in Weißwasser, wo sich am Ende die Füchse mit 5:3 gegen die Tigers aus Bayreuth durchzusetzen wussten. Spielentscheidend auf Seiten der Gastgeber war dabei einmal mehr das kanadische Duo Peter Quenneville und Hunter Garlent. Letzterer kam in den Schlusssekunden zu seinem dritten Treffer des Tages, ersterer war mit einem Tor und vier Vorlagen an allen fünf Lausitzer Treffern beteiligt.
Der stark dezimierte EHC Freiburg war im Duell mit den Heilbronner Falken völlig chancenlos. Beim ersten DEL2-Starteinsatz des 18-jährigen Goalies Maurice Hempel unterlag das Team von Robert Hoffmann mit 0:9. Bei den Käthchenstädtern traf Verteidiger Brock Maschmeyer dreifach, Defensiv-Kollege Leon Fern sammelte sogar vier Scorer-Punkte. Einen ungefährdeten Auswärtsdreier tüteten auch die Eispiraten Crimmitschau auch: Die Westsachsen besiegten Bad Tölz mit 5:1. Beim Coup in Oberbayern setzte sich der gute Lauf von André Schietzold fort. Der Allrounder schnürte einen Doppelpack. Spielmacher Patrick Pohl glänzte mit einem Treffer und drei Vorlagen.
Die Löwen Frankfurt drehten das Hessenderby gegen Bad Nauheim spät. Routinier Tobias Wörle hatte die Roten Teufel, die weiterhin über Personalmangel im Defensivbereich klagen, per Rebound in Führung gebracht. Die Gastgeber, die die Spielkontrolle nach einem guten Auftaktdrittel zunächst abgaben, kamen erst durch einen Shorthander von Carson McMillan (57.) zum 1:1-Ausgleich. In der Verlängerung sorgte Ryon Moser, der von Kyle Sonnenburg blendend in Szene gesetzt wurde, schließlich doch für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.
Auch das zweite Match auf hessischem Boden am Sonntag ging in die Overtime, nachdem der ESV Kaufbeuren in Kassel eine 3:1-Führung nach 20 Minuten verspielte. Jamie MacQueen gelang das 3:3 in der 54. Minute, anschließend kassierte Teamkollege Tim Lucca Krüger allerdings eine Matchstrafe. Die Schlittenhunde überstanden die Unterzahl schadlos, mussten sich aber mit einem Zähler begnügen. Erneut war ESVK-Kapitän Tyler Spurgeon in der Verlängerung zur Stelle. Youngster Markus Schweiger sorgte mit einem Solo für Gefahr, die Scheibe sprang zu Top-Scorer John Lammers und der ESVK-Kapitän musste nur noch den Schläger hinhalten, um das Match in Nordhessen zu entscheiden.
Sebastian Groß/Tim Heß