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Dienstag, 26. März 2024

DEL2-Playoff-Viertelfinale am Dienstag, Spiel 7: Kassel und Regensburg ziehen mit Heimsiegen ins Halbfinale ein, ESVK gewinnt Derby-Serie, Eispiraten werfen Krefeld aus Aufstiegsrennen

Lange Zeit war es auch im siebten Aufeinandertreffen zwischen Kassel und Weißwasser spannend. Am Ende buchten die Schlittenhunde mit einem 4:1-Erfolg das Halbfinalticket.
Foto: Jan-Malte Diekmann

Was für eine Dramatik in den Viertelfinal-Playoffs der DEL2: Alle vier Duelle gingen über die volle Distanz von sieben Spielen. Und auch die alles entscheidenden Spiele um den Halbfinaleinzug waren an Spannung kaum zu überbieten. Sowohl zwischen Landshut und Kaufbeuren als auch zwischen Crimmitschau und Krefeld ging es jeweils gar bis in die zweite Verlängerung! Hier setzten sich die Allgäuer in Niederbayern durch und die Eispiraten gegen Krefeld. In der 84. Minute sorgte Sami Blomqvist für die Entscheidung zugunsten der Buron Joker. Bis zur 88. Minute dauerte es in Westsachsen, ehe Dominic Walsh seine Farben ins Halbfinale schießen konnte. Die Kassel Huskies bezwangen am Ende die Lausitzer Füchse mit 4:1 dank drei Treffern im Schlussabschnitt. In einem packenden Match setzten sich die Eisbären Regensburg gegen die Ravensburg Towerstars knapp mit 4:3 durch – der ehemalige NHL-Stürmer David Booth erzielte dabei einen Hattrick. Mit Kassel steht somit nur ein aufstiegsberechtigtes Team im Halbfinale. In diesem kommt es in den bereits am Gründonnerstag beginnenden „Best-of-seven“-Serien zu den Paarungen Kassel gegen Kaufbeuren sowie Regensburg gegen Crimmitschau.

Einen flotten Beginn mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten erlebten die Zuschauer in Regensburg. Bei einem Fehler in der Regensburger Defensive war Ravensburgs Goldhelm Sam Herr (7.) mit der Gästeführung eiskalt zur Stelle. Die Eisbären antworteten im Powerplay mit einem flachen Schuss von David Booth (11.) zum 1:1. Der Treffer gab den Donaustädtern Auftrieb, während die Towerstars erst kur vor dem ersten Pausentee bei numerischer Überlegenheit zu ihren Tormöglichkeiten kamen. Umstritten war das 1:2 aus der Sicht der Eisbären. Dem Treffer von Charlie Sarault (23.) ging eine Behinderung von Sam Herr an Xaver Tippmann voraus, der folglich in der Situation nicht mehr entscheidend seine Verteidigungsposition einnehmen konnte. Regensburg fand jedoch schnell zum erneuten Ausgleich. Über Tariq Hammond und David Booth (25.) ging die Scheibe vors Tor, wo diese Lukas Bender mit dem Schlittschuh ins eigene Tor lenkte. Brenzlig wurde es auch in der Folge vor beiden Toren: In der 40. Minute stellten die Kaltenhauser-Schützlinge einmal mehr ihr gutes Überzahlspiel unter Beweis, Kevin Slezak traf nach einem Yogan-Schuss zur erstmaligen Führung seines Teams. David Booth (52.) erhöhte auf 4:2, nachdem sich zuvor Nikola Gajovsky gut in Szene setzen konnte. Ravensburg verkürzte aber unmittelbar danach durch Matt Alfaro (53.) und setzte am Ende alles auf eine Karte, mehr als ein Pfostentreffer von Robbie Czarnik sprang allerdings nicht mehr heraus.

Bis in den letzten Spielabschnitt hinein packend war es vor 5.700 Zuschauern auch in Kassel. Mit den zwei jüngsten Erfolgen im Gepäck gingen die Lausitzer Füchse mit viel Selbstvertrauen in die Begegnung. Chancen boten sich aber auf beiden Seiten, denn auch die Schlittenhunde fielen mit enormer körperlicher Präsenz auf und agierten clever. In der 17. Minute nutzten die Nordhessen ein Überzahlspiel zum 1:0, Tristan Keck traf nach Zuspiel von Ryan Olsen. Nach 15:9 im ersten Abschnitt lautete das Torschussverhältnis im zweiten Drittel 21:9 zugunsten des Hauptrundenersten. Doch reihum scheiterten die Angreifer der Huskies am wieder einmal glänzend aufgelegten Matthew Galajda. Die Füchse ihrerseits verpassten bei ihren wenigen, aber durchaus gefährlichen Chancen die Möglichkeit zum Ausgleich. Dieser gelang Lane Scheidl schließlich in der 44. Minute in Überzahl. Dann war es schnell vorbei mit sämtlichen Hoffnungen bei den Lausitzern. Binnen 32 Sekunden sorgten in der 46. Minute Louis Brune mit einem Doppelschlag und nur wenig später Daniel Weiß mit dem 4:1, gleichbedeutend mit dem Endstand, für Erleichterung beim heimischen Anhang.

Die Spiele im Stenogramm (4 Einträge)

 


Klar tonangebend war Landshut in den Anfangsminuten. Kaufbeurens Goalie Daniel Fießinger war mehrfach gefordert, um den ersten Einschlag zu verhindern. Das gelang bis zur 16. Minute. Alex Tonge behielt bei seinem Angriff die Übersicht, bediente den mitlaufenden Tyson McLellan, der zu seinem ersten Playoff-Treffer einnetzte. Max Oswald hatte beim direkten Gegenangriff den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Jonas Langmann. Noch vor der ersten Pause stellten die Niederbayern auf 2:0: Samir Kharboutli (19.) vollendete einen Konter halbhoch ins lange Eck zum Führungsausbau. Der Anschlusstreffer gelang Jere Laaksonen in der 25. Minute in Überzahl. Mit kompakter Defensive gelang es dessen Farben, zwei Unterzahlspiele ohne Gegentreffer zu überstehen. Das gab den Jokern weiter Auftrieb, wenngleich auch die Hausherren durchaus weiter für Gefahr sorgen konnten. In der 38. Minute aber waren Micke Saari und John Lammers im Angriff zur Stelle, Joey Lewis vollendete zum Ausgleich. McLellan ließ in der 43. Minute das heimische Publikum mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend wieder jubeln und unterband damit das Momentum auf Seiten der Allgäuer. Lange Zeit waren diese nicht mehr zwingend genug, der Ausgleich sollte, nachdem kurz zuvor ein hartes Einsteigen von Max Oswald gegen David Zucker nicht geahndet wurde, aber doch noch gelingen. Simon Schütz brachte die Hartgummischeibe vors Gehäuse, wo Jere Laaksonen mit dem 3:3 zur Stelle war. Von Spannung geprägt war die Verlängerung. Auch in dieser kämpften beide Teams um jeden Zentimeter Eis. Die Torhüter ließen nichts zu. Erst in der zweiten Overtime fiel die Entscheidung. Für diese sorgte Sami Blonqvist in der 84. Minute, nachdem er und Tyler Spurgeon nach einer versprungenen Landshuter Scheibe schnell schalteten.

Gerade einmal 70 Sekunden waren zwischen den Eispiraten Crimmitschau und den Krefeld Pinguinen absolviert, da durfte der prächtig gefüllte Sahnpark schon jubeln. Sören Sturm brachte die Scheibe vor das gegnerische Gehäuse, von wo aus sie Gästekeeper Felix Bick mit dem Schoner selbst ins Tor beförderte. Den Zuschauern bot sich eine ausgeglichene Partie, in der die Westsachsen zunächst ein Unterzahlspiel schadlos überstanden, in der elften Minute jedoch den Ausgleich hinnehmen mussten. Nach Bullygewinn gelang hier die Scheibe zurück auf Christian Ehrhoff, der von der blauen Linie aus einnetzte. In Überzahl brachte sich Crimmitschau durch Tobias Lindberg (17.) erneut auf die Anzeigentafel, verpasste aber kurz darauf, die Führung weiter auszubauen. Stattdessen folgte ein kurioses 2:2. Matt Marcinew zog ans Kreuzeck, der Puck prallte oben gegen die Bande – so die Sichtung der Referees beim Videobeweis - und flog im hohen Bogen vor das Tor, prallte hier am Bein von Keeper Christian Schneider ab und ging von dort über die Torlinie.

Erst recht bitter wurde es für die Hausherren direkt nach der ersten Pause. Josh MacDonald traf nur elf Sekunden nach Wiederbeginn zum 2:3. Weitere nur 28 Sekunden später erhöhte aus zentraler Position Eric Gotz. Mit einer feinen Einzelleistung brachte der Finne Henri Kanninen (27.) seine Farben wieder heran. Crimmitschau war nun am Drücker, doch die Pinguine retteten sich ohne weiteren Gegentreffer in die nächste Pause. Aus dieser kamen die Schwarz-Gelben wieder besser aufs glatte Parkett zurück. Jonathan Matsumoto (44.) schloss einen schnellen Konter erfolgreich ab. Krefeld verlegte sein Spiel fortan nur noch in die Defensive. Crimmitschau glaubte noch an sich, drückte gewaltig nach vorne. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mario Scalzo (56.) verkürzte von der blauen Linie aus. Colin Smith (58.) täuschte zunächst an und setzte den Puck ins lange Eck zum 5:5. Der Nervenkrimi ging somit in die Overtime. In dieser agierten beide Teams auf Augenhöhe, stets darauf bedacht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Zum Gamewinner wurde Dominic Walsh in der 88. Minute, der das feine Zuspiel von Colin Smith einnetzte. Crimmitschau steht damit erstmals in der Vereinsgeschichte in einem DEL2-Halbfinale. Für Aufstiegsanwärter Krefeld ist die Spielzeit hingegen zu Ende.

Michael Sporer

Die DEL2-Halbfinalduelle in der Übersicht: (1 Einträge)

 

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Notizen

  • gerade eben
  • Im einzigen NHL-Spiel der Nacht siegten Tim Stützle und die Ottawa Senators mit 3:0 bei den Carolina Hurricanes. Stützle blieb in knapp 15 Minuten Eiszeit punktlos. Ottawa hat vier der zurückliegenden fünf Spiele gewonnen, Carolina nur zwei der vorigen sieben.
  • gestern
  • Die Frauen-Nationalmannschaft hat das erste Testspiel in Füssen gegen Norwegen mit 2:3 n.P. verloren. Der DEB ging durch Tore von Nina Christof und Franziska Feldmeier in Front, Marthe Pabsdorff Brunvold und Andrea Dalen glichen jeweils aus. Dalen entschied den Shootout. Rückspiel: Freitag, 11 Uhr.
  • gestern
  • Stürmer Tomas Sykora (zuletzt am 24.11. im Einsatz) und Verteidiger Arne Uplegger (seit 3.12. nicht mehr im Line-up) kehren am Wochenende ins Aufgebot der Dresdner Eislöwen (DEL2) zurück.
  • gestern
  • Stürmer Marlon Wolf wird den Lindau Islanders (Oberliga Süd) mit einer Unterkörperverletzung mehrere Wochen fehlen. Bei dem bis dato befristeten Vertrag mit Fabian Baßler wurde die Option bis zum Saisonende gezogen. Der 22-Jährige kam in 16 Spielen auf vier Punkte.
  • gestern
  • Auf Antrag der Selber Wölfe hat die DEL2 nach Zustimmung der Kassel Huskies den Spielbeginn der Partie beider Mannschaften am Samstag, den 28. Dezember 2024 von 19:30 Uhr auf 18:30 Uhr vorverlegt.
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