Petteri Nikkilä gilt als Königstransfer der Bayreuth Tigers – der Verteidiger spielte noch 2021 im Trikot der finnischen Nationalmannschaft.
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Nach Jahren im DEL2-Tabellenkeller arbeitet man bei den Bayreuth Tigers am Turnaround. Aus der Playdown-Tristesse will man sich nun Schritt für Schritt in Tabellenregionen oberhalb des berühmten Strichs vorarbeiten. „Durch die Ergebnisse der vergangenen Jahre waren wir immer wieder gezwungen, den Kader Jahr für Jahr kräftig umzubauen“, blickt Geschäftsführer Matthias Wendel zurück und gleich voraus: „Nun gehen wir ganz bewusst einen anderen Weg, zumindest teilweise weg von den üblichen Jahresverträgen.“
Bereits vor einiger Zeit verlängerte Top-Scorer Ville Järveläinen sein ohnehin schon längerfristig angelegtes Engagement in Bayreuth bis zum Ende der Spielzeit 2024/25 – drei weitere Jahre werden so zu den bereits vier absolvierten Runden dazukommen. Nun ist dieser Schritt im Falle Järveläinens, der sich zum unverzichtbaren Scorer auf dem Eis und zur Identifikationsfigur rund ums Eis entwickelt hat, beinahe ein logischer, wenn auch seltener im deutschen Eishockey. Die langfristige Perspektive für Spieler und Verein bietet beiden gleichermaßen Planungssicherheit, da beide sich als verlässliche Partner gezeigt haben.
Bei den Kaderplanungen der aktuellen Sommerpause fällt aber auf, dass sich diese Vorgehensweise auch bei einigen Neuzugängen zeigt. „Ich wollte mir nur ein wenig Arbeit in den kommenden Phasen der Kaderplanung einsparen“, ist Wendel um eine Aussage mit großem Schmunzeln nicht verlegen: „Nein, im Ernst: Natürlich spielen verschiedene Faktoren in solche langfristigen Verträge mit rein.“
Neben Järveläinen verfügen Christian Kretschmann, Sami Blomqvist, Petteri Nikkilä (alle bis 2025) sowie Travis Ewanyk und Philippe Cornet (beide bis 2024) über mehrjährige Arbeitspapiere. Allesamt Spieler, die über höherklassige Erfahrung verfügen und – mit Ausnahme Nikkiläs – ihre Qualität in der DEL2 schon nachdrücklich bewiesen haben. Dass mit ebenjenem Nikkilä ein ganz besonderes Kaliber den Weg nach Bayreuth findet, liegt in nicht unerheblichem Maße an seinem Jugendfreund Järveläinen. Ebenjener konnte – aufbauend auf seine eigenen Erfahrungen mit Standort und Organisation – den Neuzugang an den Roten Main locken.
Järveläinen und auch Kretschmann sind es, die ausdrücklich den engen Austausch mit Matthias Wendel bezüglich Ausrichtung und Zielsetzung der Tigers betonen und dies nicht nur für ein Jahr begleiten wollen, sondern gestaltend eingreifen. „Mir ist wichtig, dass Spieler nicht nur auf dem Eis, sondern eben auch in der Kabine und auch im direkten Austausch mit mir klare Positionen einnehmen und diese auch vertreten. Denn es sind die Jungs, die über den Verlauf und Ausgang der Saison entscheiden und damit Gegenwart und Zukunft mitbestimmen“, so Wendel.
Christoph Knod
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