Kassels Playoff-Debütant Joel Broda (links) hatte mit den Huskies am Freitagabend gegen Huba Sekesi und den EC Bad Nauheim das Nachsehen.
Foto: Diekmann
Die Heilbronner Falken verpassten im fünften Duell mit den Dresdner Eislöwen im DEL2-Viertelfinale den Einzug ins Halbfinale. Die Sachsen setzten sich auf heimischen Eis erneut durch und verkürzten in im Modus „best of seven“ auf 2:3. Kassel und Bad Nauheim lieferten sich einmal mehr eine hochspannende und packende Partie, in der die die Roten Teufel zum dritten Mal in Folge als Sieger hervorgingen und die Serie nun mit 3:2 anführen. Die Lausitzer Füchse feierten mit einem zweistelligen Kantersieg in Bad Tölz (10:1) den Klassenerhalt. Selb triumphierte mit 3:0 im Oberfrankenderby in Bayreuth und führt die Serie nun mit 3:2 an. Der Verlierer dieses Duells trifft dann in der 2. Playdown-Runde auf die Tölzer Löwen.
Huskies-Trainer Corey Neilson veränderte sein Aufgebot vor dem fünften Aufeinandertreffen mit dem EC Bad Nauheim: Troy Rutkowski – in der Saison 2020/21 noch „Verteidiger des Jahres“ – rotierte als überzähliger Kontingentspieler auf die Tribüne, dafür kam der kanadische Angreifer Joel Broda zu seinem Playoff-Debüt in der DEL2. Doch das Spotlight nutzte zunächst nicht Joel Broda, sondern Joel Keussen: Kassels Verteidiger schnürte bereits im ersten Abschnitt einen Doppelpack. Doch die Roten Teufel hielten dagegen und drehten das Match durch Taylor Vause (27.), Jordan Hickmott (33.) und Andreas Pauli (36.) binnen neun Minuten. Die Nordhessen machten im Schlussabschnitt nochmal ordentlich Dampf. Die beste Chance hatten die Schlittenhunde dabei zehn Minuten vor Schluss, doch die Scheibe blieb hinter Torhüter Felix Bick auf der Linie liegen. Der Videobeweis bestätigte die Entscheidung auf dem Eis. Auch in der Folge verteidigte das Team von Harry Lange diszipliniert und rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Nach dem Derby kam es noch zu einem folgenreichen Zwischenfall zwischen Huskies-Torhüter Jerry Kuhn und Bad Nauheimer Fans – mehr dazu hier.
Erneut behielten die Dresdner Eislöwen im Heimspiel gegen Heilbronn die Oberhand. Die Mannschaft von Andreas Brockmann besiegte die Falken – nach dem 8:1 in Spiel 3 – diesmal mit 7:4 ab. Nach nicht einmal 35 Minuten führten die Eislöwen mit 5:0. Trotz des komfortablen Vorsprungs kamen die Käthchenstädter nochmal auf zwei Tore heran, ehe Arturs Kruminsch per Empty-Net-Goal für die Vorentscheidung sorgte. Insgesamt machte der gebürtige Lette fünf Punkte (zwei Tore, drei Vorlagen).
Bei den Tölzer Löwen reihten sich Tyler McNeely und Cam Spiro in die Reihe der Ausfälle ein, zudem begann nach der Verletzung von Jimmy Hertel der 18-jährige Joshua Baron im Tor. Das dezimierte Team von Kevin Gaudet lag nach 21 Minuten bereits mit 0:3 in Rückstand, obwohl die Gastgeber bei der Anzahl der Torschüsse (15:5) nach dem ersten Drittel klar die Nase vorn hatten. Alle drei Füchse-Treffer markierte Routinier Richie Mueller. In der Folge entwickelte sich ein Debakel, das die Tölzer in die zweite Playdown-Runde schickte. Weißwasser gewann zweistellig, siegte am Ende mit 10:1. Mueller kam am Ende auf vier Tore, Peter Quenneville war zweimal erfolgreich. So dürfen sich die Ostsachsen über den Zweitliga-Verbleib freuen.
Die Selber Wölfe konnten im fünften Vergleich mit den Bayreuth Tigers den ersten Auswärtssieg der Serie erringen. Nach einem torlosen ersten Drittel führte der Tabellenletzte der Hauptrunde nach einem Doppelschlag von Jan Hammerbauer (26.) und Daniel Leavens plötzlich mit 2:0. Die Wagnerstädter fanden keinen Weg zurück ins Spiel, ein Empty-Net-Tor besiegelte den Coup der Gäste zehn Sekunden vor Schluss. Michael Bitzer blieb bei 23 Saves ohne Gegentor.
Tim Heß