Beim 1:0 von Brett Breitkreuz (in grün) sah das Spiel der Steelers gegen Bad Tölz noch aus wie ein gewöhnliches Match. Danach aber sollten noch 14 weitere Treffer fallen. In einer unfassbar spannenden DEL2-Partie sicherten sich die Steelers die drei Punkte. Der Endstand: 8:7.
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Mit sieben Spielen meldete sich die DEL2 aus der kurzen Weihnachtspause zurück – und sorgte dabei für die ein oder andere Überraschung. In Bayreuth etwa nahm eine schon nachmittags gestartete Partie einen doch eher ungewöhnlichen Verlauf. Zu Gast waren die Roten Teufel aus Bad Nauheim, die vergangenen Dienstag noch sehr beeindruckend gegen Ravensburg agiert hatten und dieses Spiel mit 6:0 für sich entschieden. Auch in Franken agierten die Kurstädter zunächst dominant, nach gut einer halben Stunde führte der EC mit 2:0. Dann aber trat Tyler Gron in Erscheinung. In der 35. Minute schoss er sein erstes von insgesamt vier Toren (plus einem Assist) an diesem Abend. Während Bad Nauheim in Folge nichts mehr zu jubeln hatte, gingen die Hausherren 54 Sekunden vor der zweiten Pausensirene erstmals in Führung. Das Ergebnis wurde noch auf 7:2 hochgeschraubt, sehr auffallend agierte dabei auch Juuso Rajala mit einem Treffer und drei Vorlagen.
Ein unglaubliches Spiel fand zudem in der EgeTrans Arena zu Bietigheim statt, wo Bad Tölz zu Gast war. Wer in der 50. Spielminute auf die Anzeigetafel blickte, sah ein Zwischenergebnis in Höhe von 7:7. Heißt: Kein allzu erfolgreicher Tag für die Torhüter (Bietigheim etwa wechselte Jimmy Hertel nach 22 Minuten aus), dafür ein Fest für alle, die Offensiv-Eishockey lieben. Mehr als zwei Tore Unterschied gab es in diesem Match nicht. Beeindruckend waren vor allem zwei Aufholjagden; zum einen schoss Bietigheim nach einem 3:5-Rückstand vier Tore am Stück, zum anderen schaffte Bad Tölz den erneuten Ausgleich. Am Ende gewannen die Steelers durch einen Treffer von Preibisch mit 8:7.
Eng ging es auch in Ravensburg zu; die Towerstars wollten Wiedergutmachung nach dem 0:6 vom Dienstag, nahmen gegen die Breisgauer aus Freiburg aber nur einen Punkt mit. Obwohl die Towerstars zwischenzeitlich 2:0 führten, schafften es die Wölfe bis in das Penaltyschießen, in dem einzig Jordan George traf – zum 4:3-Endstand. Das Sachsen-Derby zwischen Dresden und Crimmitschau wurde derweil bereits in der Overtime entschieden, hier hatten Rico Rossi und seine Eislöwen das bessere Ende: Nick Huard sorgte nach 95 Sekunden in der Overtime für den Gamewinner.
A pro pos Derby: Der ESVK gastierte am Samstag in Landshut – dort aber passierte zwei Drittel lang kaum etwas. Die Schussstatistik sah Kaufbeuren als aktivere Mannschaft, nur Zählbares sprang hier nicht heraus. Schlüsselszene: Die 42. Minute, in der Joker-Schlussmann Stefan Vajs verletzt vom Eis musste. Sein Back-Up Jan Dalgic, der kalt von der Bank kam, fing sich schnell zwei Gegentore - ohne sie hätte verhindern zu können. Das weckte neue Lebensgeister bei den Ostallgäuern, Lammers und Gracel schafften per Doppelschlag den 2:2-Ausgleich. Am Ende musste eine Entscheidung im Penaltyschießen her, in dem enzig Sami Blomqvist für seinen ESVK zum 3:2-Endstand einnetzte Heilbronn empfing obendrein noch die Löwen aus Frankfurt - die Mainstädter siegten am Ende recht ungefährdet mit 3:1. Ende des ersten Drittels gab es in der Halle kurzzeitig Aufregung, weil ein falscher Feueralarm das Spiel für einige Minuten zum Stillstand brachte. Einen ungefährdeten Sieg fuhren mit den Kassel Huskies auch ein zweites hessisches Team ein. Angetrieben vom Doppeltorschützen Troy Rutkowski setzten sich die Schlittenhunde gegen die Lausitzer Füchse mit 5:1 durch.
Manuel Weis