Die Ravensburg Towerstars siegten auch im zweiten Pre-Playoff-Spiel gegen Freiburg und zogen ins Playoff-Viertelfinale ein.
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Die Ravensburg Towerstars und die Lausitzer Füchse stehen im Viertelfinale der DEL2-Playoffs. Beide Teams entschieden in den im Format „Best-of-three“ ausgetragenen Pre-Playoffs auch das jeweils zweite Match für sich. Die Oberschwaben gewannen bei den Wölfen aus Freiburg mit 4:1 und treffen in der nächsten Runde auf die Eisbären Regensburg. Erneut ging es zwischen Weißwasser und Bad Nauheim in die Overtime. Diese entschieden die Füchse erst in der 94. Minute für sich und haben es jetzt mit den Kassel Huskies zu tun.
Die Ravensburg Towerstars ließen nach dem 6:1-Heimsieg in Spiel 1 auch in Freiburg keine Zweifel aufkommen und machten von Beginn an mächtig Druck nach vorne. Nach den ersten vergebenen Möglichkeiten war es in der vierten Minute Charlie Sarault, der nach einem Schuss von Lukas Bender vor dem gegnerischen Gehäuse zur Stelle war und mit der Rückhand zur Führung traf. Wölfe-Torhüter Patrik Cerveny bekam auch in der Folge noch einiges zu tun, konnte einen zweiten Einschlag in seinem Gehäuse allerdings noch verhindern. Die Südbadener hatten Mühe, in der Offensive Akzente zu setzen, bekamen bei ihren Versuchen dazu den Puck nicht unter Kontrolle. Erst nach 15 gespielten Minuten kam Parker Bowles zu einem gefährlichen Schuss. Freiburg kassierte dann ausgerechnet in Überzahl die eiskalte Dusche. Fabian Dietz konnte die Scheibe abfangen und den davoneilenden Sam Herr (19.) bedienen, der zunächst einen Schuss antäuschte und schließlich die Scheibe durch die Schoner von Cerveny zum 0:2 im Tor der Hausherren unterbrachte.
Die Breisgauer unternahmen im zweiten Abschnitt zwar durchaus Versuche, den Anschlusstreffer zu erzielen, immer wieder aber bissen sie sich die Zähne am Defensivverbund der Gäste aus. Selten konnte so richtig für Gefahr vor Towerstars-Goalie Ilya Sharipov gesorgt werden. Wohl zu überrascht war Chris Billich (47.), als er nach einem Ravensburger Fehler plötzlich völlig frei vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchen konnte, seinen Schuss aber zu hoch ansetzte. Gleich darauf war Sharipov Sieger gegen Shawn O´Donnell. Die Entscheidung fiel neun Minuten vor dem Ende. Niklas Hübner zog von der Blauen Linie ab, Cerveny konnte noch abwehren, doch Matt Alfaro war gedankenschnell und schob den Abpraller mit der Rückhand zum 0:3 ein. In der 56. Minute erhöhte Ralf Rollinger, der mit Tempo über die rechte Seite ins gegnerische Drittel marschierte und mit einem feinen Handgelenkschuss einnetzte. Simon Danner (59.) erzielte in seinem letzten Profispiel den Ehrentreffer für Freiburg.
Die Roten Teufel aus Bad Nauheim bedrängten nach der Overtime-Pleite in Spiel 1 zunächst energisch die Gäste aus der Lausitz. Allerdings ließen die Kurstädter gute Chancen aus. So zögerte Fabian Herrmann (7.) bei einem Zwei-auf-eins-Konter zu lange mit einem Pass auf Tim Coffman, kurz danach zwang Herrmann Torhüter Jonas Stettmer zu einer Parade. Auf der anderen Seite war Niklas Lunemann gegen Jake Coughler (11.) wie auch im folgenden Nauheimer Unterzahlspiel mehrmals zur Stelle. Fortan marschierten wieder die Gastgeber mit viel Elan, hatten allerdings das Scheibenglück nicht auf ihrer Seite. Kurz vor der ersten Drittelpause kamen die Füchse besser in die Partie und nutzten eine ihrer wenigen Möglichkeiten zur Führung. Der Finne Ville Järveläinen (19.) setzte die Vorlage von Dominik Grafenthin links halbhoch in die Maschen.
38 Sekunden nach Wiederbeginn nutzten die Hessen ein Überzahlspiel zum Ausgleich aus. Coffman vollendete die Vorlage von Brent Raedeke. Der Druck der Hausherren nahm nun deutlich zu. Immer wieder stand Stettmer bei Chancen von Jordan Hickmott & Co. im Mittelpunkt des Geschehens, meisterte jedoch mit Bravour. Doch auch Roope Mäkitalo vergab eine hochkarätige Chance für Weißwasser. Gleiches Bild in den letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit. Bad Nauheim scheiterte ein ums andere Mal an Stettmer, ehe in der 53. Minute Kevin Schmidt nach Zuspiel von Hickmott und Herrmann für etwas Erleichterung bei der großen Kulisse (über 4.000 Fans im altehrwürdigen Colonel-Knight-Stadion) sorgen konnte. Diese mussten aber noch bange Minuten überstehen. Fehler ihres Teams ließen die nochmal anrennenden Lausitzer zu gefährlichen Schüssen kommen. Schließlich setzten die Sachsen alles auf eine Karte, zogen ihren Keeper für einen weiteren Feldspieler, um aufs Scoreboard zu kommen – mit Erfolg! Lane Scheidl fälschte einen Schuss von Kristian Blumenschein in die Maschen zum 2:2-Ausgleich ab.
Somit ging es in diesem Duell erneut in die Overtime. Bad Nauheim tat etwas mehr für den Siegtreffer, Endstation war dabei weiter Füchse-Keeper Stettmer. Nach schadlos überstandenem Unterzahlspiel hatte dazu Kevin Schmidt bei einem Pfostenschuss (78.) das Nachsehen. Die Entscheidung fiel erst in der zweiten Verlängerung, die deutlich zäher als die erste und nahezu ohne Torszenen verlief. In der 94. Minute nutzte Scheidl einen Bad Nauheimer Fehler zum Siegtreffer aus. Die Playoff-Viertelfinalspiele (Modus „Best-of-seven“) starten am kommenden Mittwoch. Neben den beiden Duellen zwischen Kassel und den Lausitzer Füchsen sowie zwischen den Eisbären Regensburg und den Ravensburg Towerstars haben es die Eispiraten Crimmitschau mit den Krefeld Pinguinen und der EV Landshut mit dem ESV Kaufbeuren zu tun.
Michael Sporer