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Mittwoch, 6. Februar 2019

Aktuelles DEL2-Interview „Das Team war ohne Frage verunsichert und down“ – Kassels Trainer Tim Kehler

Huskies-Coach Tim Kehler.
Foto: Hübner

Seit Mitte Dezember ist Tim Kehler (47) alleinverantwortlicher Head Coach hinter der Bande der Kassel Huskies. Im Interview spricht Kehler über die sportliche Situation bei den Nordhessen. In unserer aktuellen Printausgabe finden Sie neben dem Kehler-Interview auch die Hintergründe der Huskies-Saison, die einer Achterbahnfahrt gleicht, sowie einen Nachruf zur Identifikationsfigur Simon Kimm.

Herr Kehler, seitdem Sie Trainer bei den Huskies sind, haben Sie das Team im Dezember zur bisher erfolgreichsten sportlichen Saisonphase geführt. Wie haben Sie das gemacht?
Tim Kehler:
"Ich denke, als ich Mitte Dezember allein die Verantwortung als Head Coach übernommen habe, da begannen die Spieler zu realisieren, dass es da kein Problem mit dem Trainer, der Leitung oder den Anweisungen gab. Sondern dass das Problem bei den Spielern liegt. Sie beschlossen härter, engagierter und mit mehr Leidenschaft zu spielen und die Resultate in dieser Phase sprechen für sich. Seitdem ich hier bin, gab es neun Siege und sechs Niederlagen, was für das Team in dieser Zeit nicht schlecht ist. Die Spieler haben realisiert, dass die Veränderung von ihnen selbst kommen muss. Ich habe ihnen neue Leidenschaft und positive Energie gegeben. Das Team war ohne Frage verunsichert und down. Deswegen war das das Wichtigste."

Was erwarten Sie von Ihren Spielern?
Kehler:
"Die Message ist klar und ich denke, dass das auch den Spielern bewusst ist. Sie wollen gut spielen und Erfolg haben. Sie wollen, dass die Fans wieder stolz auf sie sind. Auch wenn das manchmal in den Spielen von außen her nicht ersichtlich ist, aber die Spieler haben den Willen zu gewinnen. In den letzten Wochen haben wir im Training wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ich hoffe, dass wir das in den nächsten Spielen auch zeigen."

Wie erklären Sie sich die fehlende Konstanz Ihres Teams?
Kehler:
"Das ist eine Frage, die eigentlich an die Spieler zurückgegeben werden müsste. Als Trainer lege ich großen Wert auf eine gute, beständige Vorbereitung von Spiel zu Spiel, von Woche zu Woche. Indem ich das tue, hoffe ich, dass ich die Spieler zur Konstanz führe. Das ist ohne Frage die größte Herausforderung für mich persönlich, seitdem ich hier Trainer bin. Und vielleicht die größte Aufgabe in dieser Saison mit dem Team. Wöchentlich wachsen wir mehr zusammen, aber beurteilt werden wir am Ende an der Konstanz, die wir in den Spielen zeigen."

Vor ein paar Wochen nach der Niederlage gegen Kaufbeuren sagten Sie enttäuscht, einige Spieler seien wohl besser in Individualsportarten aufgehoben. Wie wichtig ist für Sie "Team Spirit" im Eishockey?
Kehler:
"Für mich ist das in einem Teamsport allgemein unerlässlich. Vor allem aber im Eishockey, was es für mich auch zur schönsten Sportart macht. Es ist ein wahrer Teamsport. In einem Team sind alle möglichen Spieler, Charaktere und Menschen versammelt. Aber wie diese verschiedenen Menschen am Ende dann zusammen finden - das macht den Erfolg aus. Das was ich nach dem Spiel sagte, bezog sich auf meine Überzeugung des Teamspirits und was ich im Spiel gesehen habe. Nämlich, dass einige Spieler sich nicht als Teil des Teams gezeigt haben. Natürlich heißt das nicht, dass jemand ein schlechter Spieler oder Mensch ist. Aber auf dem Eis gilt es zu zeigen, dass man sich im Team einbringt. Das ist es, was ich damit ausdrücken wollte."

Sie haben zur Zeit sechs Importspieler im Team. Ist das ein Problem oder eher der nötige Konkurrenzkampf?
Kehler:
"Zunächst einmal muss ich mich dafür bei Joe Gibbs, den Kassel Huskies und den Sponsoren bedanken. Es ist etwas Besonderes, sechs Importspieler im Team haben zu dürfen. Es ist manchmal gut, innerhalb des Teams Konkurrenzkampf zu haben. Manchmal ist es aber auch hinderlich. Ich denke, die perfekte Anzahl an Importspielern ist fünf. Ich denke, dass wir auch irgendwann zu dieser Zahl kommen. Wann das ist, das weiß ich noch nicht. Mit fünf Kontingentspielern hat man immer noch eine gute Option, wenn einer mal nach der Wechselfrist ausfallen sollte und einen gesunden Konkurrenzkampf."

Interview: Susanne Christ


Kurznachrichtenticker

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