Die Tölzer Löwen um Andrej Bires (vorne, schwarzes Trikot) tauchten gegen Weißwasser immer wieder gefährlich vor dem Tor von Tobias Ancicka auf und erzielten sieben Treffer.
Foto: Oliver Rabuser
Vier Spiele standen am 6. DEL2-Spieltag am Sonntag an, die restlichen drei Begegnungen mussten Corona-bedingt aufgeschoben werden. Der EC Bad Nauheim kontrollierte in Dresden über zwei Drittel das Geschehen. Die Eislöwen, die ohne Alexander Dotzler und Vladislav Filin auskommen mussten, strahlten über 40 Minuten hingegen kaum Gefahr aus. Stefan Reiter (9.) und Freddy Cabana (16.) sorgten für die verdiente Gäste-Führung. Im Schlussabschnitt übernahmen die sächsischen Landeshauptstädter – aus dem Nichts – das Kommando, benötigten nur 20 Sekunden für den Ausgleich. Erst war Dennis Swinnen erfolgreich, dann überwand Evan Trupp ECN-Goalie Felix Bick. Dieser stand in der Folge häufig im Mittelpunkt, rettete sein Team schließlich sogar in die Overtime. Dort war es – wie schon in Kassel – ein junger Kölner, der den Mittelhessen den Zusatzpunkt sicherte: Verteidiger Simon Gnyp, der laut Trainer Hannu Järvenpää in der Mannschaft den Spitznamen „Bobby Orr“ trägt, machte den dritten Nauheimer Sieg im vierten Match perfekt.
Die Tölzer Löwen feierten am Sonntag den ersten Heimerfolg. Gegen die Lausitzer Füchse hatten die Oberbayern keinerlei Probleme, führten bereits im zweiten Abschnitt mit 5:0. Am Ende stand ein deutliches 7:1 zu Buche. Youngster Luca Tosto traf doppelt, Tyler McNeely war mit drei Zählern (ein Tor, zwei Vorlagen) der erfolgreichste Punktesammler.
Eine herbe Packung bekamen die Löwen Frankfurt mit auf den Nachhauseweg aus Bietigheim. Die Südhessen gerieten im Duell der beiden aufstiegsambitionierten Teams mit 2:7 unter die Räder. Früh zeigte sich: Frankfurt hatte viel Puckbesitz, Bietigheim machte eiskalt die Treffer. Kontinuierlich bauten die Schwaben ihren Vorsprung aus. Am Ende hatten die beiden Bietigheimer Stürmer Brett Breitkreuz und Benjamin Zientek je einen Doppelpack geschnürt. Der ehemalige Löwen-Verteidiger Tim Schüle brachte es auf einen Treffer und zwei Vorlagen. „Wir haben in der Defensive zu viele Fehler gemacht und haben zu viel zugelassen. Aus unseren Druckphasen muss mehr rausspringen“, so das ernüchterte Fazit von Frankfurts Darren Mieszkowski nach Spielende am Mikrofon von MagentaSport.
Besser als für die Löwen lief es für die Kassel Huskies: Die Schlittenhunde triumphierten beim Spitzenspiel in Ravensburg mit 4:2 und fügten den Oberschwaben die zweite Niederlage des Wochenendes zu. Nach zwei starken Auswärtsdritteln und einer beruhigenden 4:0-Führung konnte das Team von Trainer Tim Kehler im Schlussabschnitt zwei Gänge zurückschalten. Das führte letztendlich zum 4:2-Endergebnis für Corey Trivino (Tor und Vorlage) &. Co. Durch die zweite Niederlage an diesem Wochenende mussten die zuvor ungeschlagenen Ravensburg Towerstars ihre Tabellenführung an die Bietigheim Steelers abtreten, die jedoch schon eine Partie mehr auf ihrem Konto haben.
Sebastian Groß/Tim Heß