Dresdens Drew LeBlanc vollendet frei vor Kassels Torhüter Christopher Gibson zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Foto: Jan-Malte Diekmann
Die Krefeld Pinguine haben sich in der DEL2-Halbfinalserie gegen die Ravensburg Towerstars eindrucksvoll zurückgemeldet. Fünf Tage nach der Overtime-Niederlage in Ravensburg feierten die Pinguine am Freitagabend vor heimischer Kulisse einen 8:1-Kantersieg gegen die Towerstars und gingen in der Best-of-Seven-Serie mit 2:1 in Führung. In der zweiten Halbfinalserie gab es im dritten Spiel den dritten Auswärtssieg. Die Dresdner Eislöwen setzten sich dank eines Treffers von Tomas Andres in der zweiten Verlängerung mit 2:1 bei den Kassel Huskies durch und führen nun in der Serie ebenfalls mit 2:1. In der zweiten Playdown-Runde bauten die Eisbären Regensburg ihre Serienführung gegen die Selber Wölfe durch einen 2:1-Heimsieg auf 3:0 aus und stehen dicht vor dem Klassenerhalt.
Bereits im ersten Drittel legten die Krefeld Pinguine in der mit 8.029 Zuschauern ausverkauften YAYLA Arena das Fundament für ihren zweiten Heimsieg in dieser Serie. Mike Fischer brachte die Gastgeber nach nur 113 Sekunden in Führung, nachdem die Scheibe von der Bande vors Tor zurückgeprallt war. Ravensburg steckte den frühen Nackenschlag gut weg, ging aber verschwenderisch mit seinen Chancen um. Deutlich effizienter agierten die Pinguine. Max Newton verlud bei einem Penalty Ravensburgs Torhüter Ilya Sharipov (9.), ehe David Cerny (14.) und erneut Newton (19.) mit ihren Überzahltreffern zum 4:0 Sharipov vermeintlich einen vorzeitigen Feierabend bescherten. Sein Ersatz Nico Pertuch kassierte Gegentore durch Yushiroh Hirano (23.) und Marcel Müller (40.) und sah den Ehrentreffer der Ravensburger durch Philipp Mass (39.), ehe er im Schlussdrittel verletzt vom Eis musste. Sharipov kehrte zurück und wurde sogleich von Cerny überwunden (50.). In der Schlussphase kochten die Emotionen noch einmal hoch. Zwei Faustkämpfe und zwei große Strafen sorgten für längere Unterbrechungen, ehe Müller zum 8:1-Endstand traf (58.).
Die Kassel Huskies begannen druckvoll und gingen schon in der dritten Minute durch Alec Ahlroth in Führung, der im Slot entscheidend abfälschte. Doch Dresden konterte nur wenig später im Powerplay und nutzte dabei eine kurzzeitige Konfusion in der Huskies-Defensive aus. Tomas Andres setzte sich über rechts durch und bediente den völlig freistehenden Drew LeBlanc, der nur noch einschieben musste (6.). In der Folge nahmen die Nickeligkeiten zu. Die Eislöwen legten ihren Fokus auf die Defensive und lauerten auf Konter. Kassel verzeichnete mehr Spielanteile, kam gegen die gut gestaffelten Gäste aber zu selten in die gefährlichen Räume. So entwickelte sich ein Eishockey-Krimi, bei dem die Entscheidung erst in der zweiten Verlängerung fiel. Einen haltbaren Schuss von Andres ließ Christopher Gibson in der 81. Minute durch die Fanghand rutschen und avancierte damit zum Unglücksraben, nachdem er zuvor ebenso wie Dresdens Torhüter Danny aus den Birken (47 Saves) exzellent gehalten hatte.
In Regensburg verlief das erste Drittel nach dem in dieser Serie altbekannten Muster. Die Selber Wölfe waren zwar die etwas aktivere Mannschaft, leisteten sich aber auch die gröberen Fehler. Als die Gäste viel zu weit aufgerückt waren, genügte den Regensburgern ein einziger Pass, um Andrew Schembri alleine auf die Reise zu schicken. Der 42-Jährige blieb vor Selbs Torhüter Kevin Carr ganz cool und traf in den rechten oberen Winkel zum 1:0 (9.). Mitten in eine Selber Drangphase hinein erhöhten die Eisbären auf 2:0. Wieder stimmte bei den Gästen das Rückzugsverhalten nicht, Tyler Wong vollendete den Zwei-auf-eins-Konter ohne Mühe (19.). Im Mitteldrittel ließen die Regensburger zunächst das 3:0 liegen, ehe Selb wieder stärker aufkam. Um den erneut überragenden Goalie Jonas Neffin (43 Saves) zu überwinden, benötigten die Wölfe allerdings die Mithilfe eines Regensburgers. Schembri fälschte einen Schuss von Daniel Schwamberger unglücklich ins eigene Tor ab (46.) und sorgte so für eine heiße Schlussphase. Die Eisbären verteidigten leidenschaftlich und retteten den Sieg letztlich über die Zeit. Schon am Sonntag können sie in Selb den Klassenerhalt perfekt machen.
Siegmund Dunker