Crimmitschaus Allrounder Dominic Walsh überwindet seinen ehemaligen Mitspieler: Selbs Torhüter Michael Bitzer.
Foto: Mario Wiedel
Am dritten DEL2-Spieltag holten Bietigheim (6:2 gegen Bad Nauheim), Freiburg (6:1 gegen Krefeld), und Weißwasser (5:3 in Landshut) jeweils den ersten Saisonsieg. Als einziges ungeschlagenes Team verbleiben – nach dem 5:2-Erfolg in Selb – die Eispiraten Crimmitschau. Am Freitag waren zudem Ravensburg (4:0 gegen Rosenheim), Kassel (2:1 gegen Regensburg) und Dresden (4:3 gegen Kaufbeuren) erfolgreich.
Kassel tat sich nach der Niederlage in Rosenheim auch zu Hause gegen Regensburg schwer. Nach Yannik Valentis 1:0 nach 19 Sekunden im zweiten Abschnitt ging nicht mehr viel. Stattdessen standen zwei Ex-Huskys im Mittelpunkt. Corey Trivino (31.) gelang der Ausgleich, zwischen den Eisbären-Pfosten machte Jonas Neffin einen guten Job. Bitter für die Oberpfälzer: Nach einem groben Abstimmungsfehler zwischen Petr Heider und Tariq Hammond erzielte Huskies-Verteidiger Samuel Dotter (52.) das Game-Winning-Goal. Regensburg ließ kurz vor Schluss noch eine doppelte Überzahl ungenutzt.
Der Mitfavorit aus Krefeld geriet beim bis dato noch sieglosen EHC Freiburg recht früh in Rückstand, weil Wölfe-Angreifer Chris Billich (6.) eine sehenswerte Kombination über Niko Linsenmaier und Viktor Buchner abschloss. Und im zweiten Spielabschnitt kamen die Seidenstädter unter die Räder. Nach dem 1:1 von Josh MacDonald (24.) schossen Konstantin Bongers (30.), Parker Bowles (31.), Marvin Neher (33.) und Valentino Klos (40.) ein komfortables 5:1 für die Breisgauer heraus. Nick Master (56.) markierte beim 6:1-Coup den Schlusspunkt. Landshuts Trainer Heiko Vogler setzte auch im dritten Saisonspiel auf Torhüter Jonas Langmann. Sebastian Vogl verfolgte das Match gegen Weißwasser dementsprechend erneut von der Tribüne. Der langjährige DEL-Schlussmann sah allerdings einen schwachen Auftritt seiner Farben. Für Langmann war die Partie nach knapp 35 Minuten vorzeitig beendet, nach fünf Gegentoren im Mitteldrittel wurde der Linksfänger von Youngster Philipp Dietl ersetzt. Den 2:5-Rückstand konnten die Niederbayern in den letzten 20 Minuten nicht mehr aufholen. Besonders auffällig war das ausgeglichene Scoring der gastierenden Füchse. Eine starke Leistung zeigte Eric Valentin, der für die ersten beiden Füchse-Treffer verantwortlich war.
Nach einem Fehlpass von Bad Nauheims Verteidiger Alexander Dersch nutzte Jack Doremus (13.) ein perfektes Zuspiel von Ryan Gropp zur Führung der Bietigheim Steelers. Die Roten Teufel kamen in einem ausgeglichenen ersten Drittel durch Marius Erk (20.) nicht unverdient zum Ausgleich. Im zweiten Abschnitt fehlte den Gästen jedoch die Ordnung und allein Torhüter Maximilian Meier verhinderte beim Spielstand von 3:2 nach 40 Minuten einen höheren ECN-Rückstand. Letztendlich fuhren effiziente Schwaben nach erfolgreichen Kontern einen verdienten, in der Höhe aber schmeichelhaften 6:2-Erfolg ein. Doremus ragte mit vier Scorer-Punkten (ein Tor, drei Vorlagen) heraus. Dresdens Goalie Janick Schwendener hatte sich bei einem ersten Einsatz sicherlich einen besseren Start vorgestellt. In der sächsischen Landeshauptstadt legte der ESV Kaufbeuren durch Max Hops (7.) und Sebastian Gorcik (12.) vor. Doch dann wachten die Eislöwen auf: Matej Mrazek (13.), David Rundqvist (16./37.) und Simon Karlsson (24.) schossen sogar eine Zwei-Tore-Führung raus. ESVK-Stürmer Gorcik (45.) verkürzte nochmal und sorgte für eine spannende Schlussphase, in der das Unterzahlspiel der Hausherren allerdings zum Trumpf wurde. So feierte die Mannschaft von Corey Neilson beim Endstand von 4:3 den ersten Dreier und punktete auch im dritten Saisonspiel.
Die Selber Wölfe und Tabellenführer Crimmitschau lieferten sich ein intensives Duell. Mit Steve Hanusch (Selb) sowie Hayden Verbeek und Dominic Walsh (beide Crimmitschau) gelang gleich drei Cracks der jeweils erste Treffer in der laufenden Spielzeit. Das Resultat: ein 1:2 nach zwei Dritteln. Vor 3.400 Zuschauern ließen sich abgezockte Eispiraten die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Henri Kanninen (45.), Scott Feser (53.) und Max Balinson (59.) sorgten bei nur einem weiteren Gegentreffer für einen 5:2-Auswärtssieg. Die zahlreichen mitgereisten Anhänger aus Westsachen dürfen sich also nicht nur über den Derbysieg, sondern auch über die makellose Bilanz von neun Zählern aus drei Begegnungen freuen. Als einzige DEL2-Mannschaft ist Crimmitschau noch verlustpunktfrei.
Denkbar ungünstig startete Rosenheims junger Puckfänger Christopher Kolarz (22) in sein Zweitliga-Debüt. Nach 14 Sekunden arbeitete Ravensburgs Stürmer Nick Latta die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie. Dann stellte Kolarz bei einem Alleingang von Sam Herr seine Qualitäten unter Beweis, doch Nick Latta (8.) war wieder zur Stelle und staubte ab. Anschließend zahlte der Aufsteiger beim amtierenden Meister Lehrgeld. Florin Ketterer (34.) und Luigi Calce (36.) schraubten das Ergebnis mit einem Doppelschlag auf 4:0. Towerstars-Neuzugang Ilya Sharipov verbuchte bereits seinen zweiten Shutout. Der ehemalige Crimmitschauer ist – nach der Auftakt-Niederlage nach Verlängerung gegen Bad Nauheim – somit seit exakt 120 Minuten ohne Gegentreffer.
Tim Heß