20. DEL2-Spieltag am Sonntag Rekordkulisse: Derby in Düsseldorf vor 13.102 Fans geht nach Traumstart an Pinguine – ESVK mit Lebenszeichen

Tore satt beim mit Spannung erwarteten Derby zwischen Düsseldorf und Krefeld (3:6), überraschende Niederlagen der Top-Teams aus Kassel (2:3 n.P. in Freiburg) und Landshut (2:3 gegen Weiden) – der Sonntag in der DEL2 hatte wieder einiges zu bieten. Der ESV Kaufbeuren sendete in Ravensburg dank eines 4:1-Erfolgs ein Lebenszeichen nach zuvor zehn Niederlagen in Serie! Die Heimpleite ließ die Towerstars auf Platz zwölf abrutschen, weil Verfolger Bietigheim in Bad Nauheim glatt mit 4:0 gewann. Regensburg sprang dank eines 4:3-Heimsiegs über Crimmitschau auf Platz fünf. Rosenheim hat als Tabellenvierter durch einen 4:2-Sieg über Weißwasser weiter sechs Zähler Vorsprung auf die Verfolger.

Jetzt ist es offiziell: Die DEL2 hat einen neuen Indoor-Zuschauerrekord. 13.102 im ausverkauften PSD Bank Dome in Düsseldorf verfolgten am Sonntag das von beiden Seiten sehr fair geführte Straßenbahnderby zwischen der DEG und Krefeld. Zu feiern hatten dabei aber erst mal nur die Gästefans. Die Pinguine wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und machten mit defensiv überforderten Gastgebern im ersten Drittel kurzen Prozess. 4:0 hieß es für Krefeld schon nach 20 Minuten: Zweimal nutzten die Pinguine ein Powerplay, zweimal profitierten sie von defensiven Fehlern der Hausherren. Doch die DEG meldete sich – nach Gegentreffer Nummer fünf in der 29. Minute – mit drei Toren im zweiten Abschnitt zurück und machte das Spiel so noch einmal überraschend spannend. Den 6:3-Deckel auf den Auswärtssieg machte mit dem Finnen Roope Mäkitalo dann der Akteur, der Krefeld auch mit 1:0 in Front gebracht hatte. Durch die beiden Niederlagen am Wochenende rutscht die DEG immer weiter in Richtung Playdown-Zone ab.

Die Eisbären Regensburg haben das Mittelfeldduell mit den Eispiraten Crimmitschau mit 4:3 für sich entschieden. Die Oberpfälzer legten in der Anfangsphase von Drittel Nummer zwei durch Treffer von Kevin Slezak und Donat Peter entscheidend vor und führten so nach 40 Minuten mit 3:1. Ganz durch war die Nummer aber auch nach dem 4:1 der Eisbären durch Pierre Preto (44.) nicht, den ein Doppelpack von Dylan Wruck machte das Duell der beiden Teams nochmal spannend. In einer dramatischen Schlussphase verpasste Regensburg mehrfach – darunter auch aufgrund einer völlig unnötigen Abseitsposition – den spielentscheidenden Empty-Net-Treffer, brachte den knappen Vorsprung aber dennoch über die Zeit.

Spannend war die Partie zwischen dem EV Landshut und den Blue Devils Weiden. Gleich wie am Freitag beim 2:3 gegen Bad Nauheim war es für die Blue Devils ein knappes Spiel – aber diesmal mit einem glücklichen Ende. Während das erste Drittel torlos blieb, brachten sich die Niederbayern in Abschnitt zwei mit 2:0 in Führung. In Sachen Chancenverwertung war im Schlussabschnitt aber nichts mehr von der Mannschaft von Coach Uwe Krupp zu sehen. Denn dieses Drittel gehörte in ganzer Linie den Oberpfälzern. Luca Gläser sorgte für den 2:2-Ausgleichstreffer in der 47. Minute. Weiden behielt den kühleren Kopf in diesem engen Duell und Constantin Vogt belohnte sein Team für das starke Comeback mit dem 3:2-Siegtreffer in der 51. Minute. 
 

Die Steelers haben am Sonntag drei Punkte aus Hessen entführt. Es war sowohl für Bietigheim als auch für Bad Nauheim tabellarisch gesehen ein sehr wichtiges Spiel. Die Steelers kamen von Beginn an gut aus der Kabine und bauten ihre 1:0-Führung aus dem ersten Drittel im Mittelabschnitt aus. Der 4:0-Zwischenstand zugunsten der Gäste nach dem zweiten Drittel war auch gleichzeitig der Endstand der Partie – die Ellentaler standen defensiv stabil, SCB-Goalie Olafr Schmidt hielt überragend und die Roten Teufel blieben ohne Effizienz. 

Ab dem Mittelabschnitt fanden die Starbulls Rosenheim immer besser in die Partie gegen die Lausitzer Füchse hinein. Nach der 1:0-Führung glichen die Gäste noch aus, ehe die Rosenheimer mit einem Doppelschlag in der 37. Minute davonzogen. Lewis Zerter-Gossage vergrößerte mit seinem Treffer zum 4:1 den Abstand, der für die Weißwasseraner letztlich zu groß war, auch wenn Lennard Nieleck in der 60. Minute noch auf 2:4 aus Sicht seiner Füchse verkürzte. Damit bleiben die Kontrahenten ihren Trends vorerst treu: Für die Füchse war es die zweite Niederlage an diesem Wochenende – für die Rosenheimer der dritte Sieg in Serie.

Bei den Ravensburg Towerstars ist weiter der Wurm drin. Die Oberschwaben unterlagen am Sonntagabend dem bisherigen Schlusslicht vom ESV Kaufbeuren mit 1:4. Jason Basts zweiter Treffer des Abends 0,2 Sekunden (!) vor Ende von Drittel zwei zum 3:0 für die Gäste brachte – zusammen mit Henri Kanninens zweitem Treffer nach 27 Sekunden in Drittel drei – die frühe Vorentscheidung zugunsten der Mannschaft von Andrew Donaldson. Die Buron Joker gaben durch den Auswärtserfolg gegen den nun Tabellenzwölften die Rote Laterne wieder nach Freiburg ab. Die Wölfe gewannen zwar dank eines starken Fabian Ilestedt (zwei Tore) und 28 Saves von Patrik Cerveny mit 3:2 nach Penalty-Schießen gegen Tabellenführer Kassel Huskies (erster DEL2-Treffer für Kaspars Daugavins zum 2:2). Doch die vor dem Spieltag punktgleichen Allgäuer holten eben einen Zähler mehr – und beendeten ihre lange Niederlagenserie. 

Lisa Taduschewski/Sebastian Groß