Spiel vier der zweiten Playdown-Runde zwischen den Eispiraten Crimmitschau (rote Trikots) und den Starbulls Rosenheim war eine rassige Angelegenheit.
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Die Finalpaarung der DEL2-Saison 2016/17 steht: Sowohl die Löwen Frankfurt als auch die Bietigheim Steelers gewannen am Freitagabend auch ihre vierten Halbfinalspiele und entschieden ihre Best-of-seven-Halbfinalserien somit jeweils mit glatten 4:0-Sweeps für sich. Frankfurts Gegner Kassel Huskies und der an Bietigheim gescheiterte ESV Kaufbeuren müssen sich dagegen in die Sommerpause verabschieden.
In Kassel sahen die mehr als 5.100 Zuschauer dabei am Freitagabend eine spektakuläre Begegnung mit insgesamt 13 Treffern und einem dramatischen Ende: Erst 77 Sekunden vor der Schlusssirene erzielte Pawel Dronia - es war das bereits zweite Tor des Abends für den Verteidiger - das Game-Winning-Goal zum 7:6 für die Löwen Frankfurt. Zuvor hatten die Gäste einen 0:1-Rückstand nach dem ersten Drittel - Manuel Klinge hatte in der 11. Spielminute in doppelter Überzahl eingenetzt - mit gleich fünf Toren im mittleren Abschnitt zu einer 5:4-Führung nach 40 Minuten umgebogen, Kassel jedoch im Schlussdrittel durch Braden Pimm (41.) zum 5:5 sowie Phil Hungerecker (51.) zum 6:6 zweimal ausgleichen können. Erfolgreichster Punktesammler der turbulenten Partie, die trotz 13 Treffern jedoch ohne Goalie-Wechsel auskam, war Kassels Rechtsaußen Derek DeBlois mit vier Scorer-Punkten (ein Tor, drei Assists).
In Kaufbeuren schossen die Bietigheim Steelers unterdessen den DEL2-Goalie des Jahres auf die Bank: Stefan Vajs räumte sein Gehäuse in der 50. Spielminute für Backup Marc-Michael Henne. Zu diesem Zeitpunkt hatte Robin Just, der neben seinem Tor auch noch zwei Treffer vorbereitete und damit der erfolgreichste Punktesammler der Partie war, gerade das 6:3 für Bietigheim erzielt und die Begegnung damit vorentschieden. Endgültig alles klar machte dann René Schoofs ganze 38 Sekunden nach dem 6:3 mit dem 7:3-Schlusspunkt (51.). Zuvor hatte der ESV Kaufbeuren vor 2.600 Zuschauern in eigener Halle sogar zweimal geführt, doch sowohl auf Max Schmidles Doppelpack (2., 7.) zu einer schnellen 2:0-Führung für die Gastgeber als auch auf das zwischenzeitliche 3:2 für den ESVK durch Branden Gracel (23.) hatten die Bietigheim Steelers, die zwar deutlich weniger Torschüsse (25 gegenüber 43) als Kaufbeuren abfeuerten, im Powerplay jedoch gnadenlos agierten und alle (!) ihre vier Überzahl-Möglichkeiten zu Toren nutzten, eine passende Antwort parat.
In der zweiten Playdown-Runde ging es indes zwischen den Eispiraten Crimmitschau und den Starbulls Rosenheim nach dem Triple-Overtime-Krimi am Dienstag am Freitagabend erneut in die Verlängerung: Nach den rassigen und durchaus ansehnlichen regulären 60 Minuten hatte es 4:4 gestanden, wobei die Gäste aus Rosenheim sich erst knapp zwei Spielminuten vor dem Ende durch Tyler Scofields zweiten Treffer der Partie - es war das bereits zweite Unterzahltor des Abends für die Oberbayern - in die Overtime gerettet hatten. Diese war dann deutlich schneller beendet als noch in Spiel drei, und diesmal hatten im Gegensatz zum Dienstagabend die Eispiraten Crimmitschau das glücklichere Ende für sich: Routinier Ivan Ciernik, mit insgesamt vier Scorer-Punkten (zwei Tore, zwei Vorlagen) der erfolgreichste Punktesammler der Partie, sorgte in der 64. Spielminute für die Entscheidung zu Gunsten der Sachsen. In der Serie steht es damit nun 2:2, womit aus der Best-of-seven-Serie gewissermaßen eine Best-of-three-Serie, welche über den sportlichen Absteiger in die Oberliga entscheiden wird, geworden ist.