In einem hart umkämpften Spitzenspiel setzten sich die Kassel Huskies gegen die Dresdner Eislöwen mit 4:2 durch.
Foto: Jan-Malte Diekmann
Die Kassel Huskies sind zurück an der Tabellenspitze der DEL2. In einem packenden Spitzenspiel des 49. Spieltags gelang den Nordhessen ein 4:2-Erfolg über den bisherigen Tabellenersten Dresden. Auf Rang drei folgen jetzt wieder die Krefeld Pinguine, die mit 4:2 in Kaufbeuren gewannen, während die Ravensburg Towerstars beim EC Bad Nauheim mit 4:1 unterlagen. Neben den Kurstädtern gelangen auch dem EHC Freiburg zwei wichtige Zähler beim Shootout-Sieg über Rosenheim. Damit haben die Breisgauer nun zwei Punkte Vorsprung auf Rang elf, auf dem Kaufbeuren liegt. Dahinter folgt nun schon mit sieben Zählern Abstand Regensburg. Die Eisbären unterlagen zuhause gegen Weißwasser mit 0:3. Crimmitschau rückt mit einem 6:0-Erfolg über Weiden auf nur noch einen Punkt Rückstsand heran. Schlusslicht Selb verlor in Landshut. Die Niederbayern haben nunmehr sieben Punkte Vorsprung auf die Pre-Playoff-Ränge. Die Porzellanstädter sind dagegen mit der sechsten Niederlage in Serie jetzt schon mit acht Punkten Rückstand auf Rang 13 abgeschlagen Tabellenletzter.
An diesem Spieltag sahen die 5.118 Zuschauer in der Nordhessen-Arena ein Duell, das dem Titel „Spitzenspiel“ absolut gerecht war. Den Torreigen eröffneten die Huskies in der 13. Minute. Joel Keussen zog von der Blauen Linie ab und brachte die Scheibe an Keeper aus den Birken vorbei. Vier Minuten später erhöhte Simon Thiel, ehe Ricardo Hendreschke (18.) den Puck in den Winkel zum Anschluss setzte. Temporeich gestaltete sich auch das nächste Spieldrittel, in dem 71 Sekunden vor der nächsten Pause Dominic Turgeon ein Bodnarchuk-Zuspiel direkt in die Maschen zum 3:1 setzte. Dresden gab sich noch nicht geschlagen und verkürzte durch David Rundqvist (59.). Zwei Sekunden vor dem Ende machte Simon Thiel mit einem Schuss ins verwaiste Gästetor aber den Deckel zum Sieg seiner Farben drauf.
Eine überraschend klare Sache war der Heimsieg der Eispiraten Crimmitschau gegen die Blue Devils Weiden. 14:1 lautete das Torschussverhältnis im ersten Abschnitt, in dem die Westsachsen in der 14. Minute mit einem Doppelschlag binnen zwölf Sekunden die Weichen für den Erfolg stellten. Drei weitere Treffer folgten in den zweiten zwanzig Minuten, darunter ein Shorthander des US-Amerikaners Corey Mackin. Thomas Reichel machte in der 57. Minute das halbe Dutzend voll.
Ereignisreich gestaltete sich das erste Drittel zwischen Freiburg und Rosenheim. Die Oberbayern verschliefen den Start komplett. Mit den Treffern von Daniel Schwaiger und Chris Billich stand es bereits nach nur 84 Sekunden 2:0 für die Hausherren. Dann aber fanden die Starbulls zunehmend besser ins Spiel und drehten noch bis zur Pausensirene durch Treffer von Lukas Laub, Ville Järveläinen und Charlie Sarault das Spiel. Torhüter Oskar Autio war es dann zu verdanken, dass das zweite Drittel torlos blieb. Freiburg drängte hier mit einem Torschussverhältnis von 18:3 gewaltig auf den Ausgleich. Dieser gelang schließlich Nikolas Linsenmaier in der 44. Minute. Freiburg setzte weiter nach und verdiente sich durch Georgiy Saakyan (51.) das 4:3. Rosenheim setzte zum Schluss alles auf eine Karte, zog den Keeper und traf durch Ville Järveläinen (59.) zum Ausgleich. Für die Entscheidung sorgte Eero Elo im Penaltyschießen.
Ein wildes erstes Drittel mit vielen Torszenen gab es auch in Kaufbeuren. Die Krefeld Pinguine legten hier mit einem 2:1 vor, hatten dazu Pech bei zwei Schüssen ans Torgestänge. Ebenso mit 2:1 an die Gäste ging das zweite Drittel, in dem die Gastmannschaft zunächst mit zwei weiteren Treffern davonzog. Die Einheimischen verpassten es zuvor, aus einer doppelten Überzahl Kapital zu schlagen. Erst in der 36. Minute konnte Colby McAuley für den Anschluss sorgen. Keine Tore folgten im Schlussdrittel, so dass es beim 4:2-Erfolg der Gäste blieb.
Eine lang Zeit unterhaltsame Partie boten auch der EV Landshut und die Selber Wölfe. Die Porzellanstädter gingen dabei durch Ryan Sproul (15.) in Führung. Wie die Gäste hier in Überzahl erfolgreich waren, nutzten auch die Gastgeber ein Powerplay zum 1:1, das David Stieler (18.) erzielte. Beide Torhüter standen im Mittelabschnitt im Brennpunkt des Geschehens. Wiederum eine nummerische Überlegenheit war es schließlich, das Julian Kornelli zum 2:1 ausnutzte. Kämpferisch ging es auch im letzten Abschnitt weiter, bis Nicholas Hutchison (52.) für die Vorentscheidung sorgte. Tor Immo schob zum Schluss ins leer Wölfe-Tor zum 4:1-Endstand.
Um drei wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs ging es für den EC Bad Nauheim. Gegen die formstarken Ravensburg Towerstars gelang den Kurstädtern früh durch einen Überzahltreffer von Tim Coffman (4.) die Führung. Und auch nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Adam Payerl (7.) erarbeiteten sich die Gastgeber reihum gute Szenen. Taylor Vause (10.) brachte hierbei das 2:1 aufs Scoreboard. Hart umkämpft verlief die Partie, in der die Oberschwaben dem Ausgleich lange Zeit nah dran waren. Patrick Seifert nahm sich in der 52. Minute ein Herz, zog von der Blauen Linie ab und traf gegen sein früheres Team zum 3:1. Lautenschlager erhöhte mit einem Schuss aus der Drehung zum 4:1-Endstand.
Ein Chancenplus erspielten sich zunächst die Eisbären Regensburg gegen die Lausitzer Füchse. Immer wieder hieß die Endstation jedoch Anthony Morrone. Weißwasser beschränkte sich auf Konter, wenngleich die Defensive der Donaustädter wenig zuließ. Lange Zeit torlos verlief auch das nächste Drittel, bis Füchse-Neuzugang Jere Henriksson (38.) der Premierentreffer für sein neues Team gelang. Schnell wechselten die offensiven Aktionen im Schlussabschnitt, ehe es vier Minuten vor Schluss turbulent bei einer Keilerei zur Sache ging, dabei auch Torhüter Morrone beteiligt war. Für viel Diskussionsstoff sorgte dabei die Strafenverteilung, wie auch schon zuvor manch Refereeentscheidung nicht immer nachvollziehbar war. Charlie Jahnke (57.) nutzte ein folgendes Überzahlspiel zum zweiten Treffer der Füchse an diesem Abend. Henriksson erhöhte noch auf 0:3.
Michael Sporer