Die tragischen Geschehnisse rund um das Team der Humboldt Broncos - mittlerweile sind es nach dem Tod der Physiotherapeutin Dayna Brons am Mittwochabend (Ortszeit) 16 Opfer - aus der nordamerikanischen SJHL ziehen eine immer größer werdende und überwältigende Welle der Anteilnahme nach sich. So erfährt unter anderem die Spendenaktion für die Hinterbliebenen des Unglücks, die über die weltweit größte Online-Spendenplattform GoFundMe eingerichtet wurde, immensen Zuspruch.
Zunächst mit der Zielvorgabe gestartet, 5.000 US-Dollar zu sammeln, wurden in den ersten drei Tagen der Aktion 6,5 Millionen US-Dollar zusammengetragen. Mittlerweile zeigt der Stand 8,1 Millionen US-Dollar an, mehr als 85.000 Einzelpersonen aus über 60 Nationen haben sich bisher daran beteiligt. Doch auch Eishockey-Clubs setzen ein Zeichen. Die Trainer der NHL-Teams aus Calgary und Edmonton, Glen Gulutzan und Todd McLellan, besuchten die Überlebenden im Krankenhaus. Derek Dorsett und Derrick Pouliot von den Vancouver Canucks organisierten einen Besuch in Humboldt. Die Franchises aus Pittsburgh (20.000 $), Calgary und Toronto befinden sich ebenso unter den Spendern wie Unternehmen. Beispielsweise unterstützten der Eishockey-Sportartikelhersteller Bauer, die Canadian Tire Corporation oder der Energiekonzern Husky Energy die Kampagne bisher finanziell. In Deutschland spendeten die Thomas Sabo Ice Tigers 10.000 Euro an den Nachwuchs der Broncos.
Unter Hashtags wie #SticksOutForHumboldt oder #HumboldtStrong posten etliche Clubs, Spieler, Verantwortliche und Privatpersonen auf Twitter Bilder, die aufgestellte Eishockeyschläger in der Kabine bzw. vor ihren Haustüren zeigen. Damit verleihen sie ihrer Anteilnahme Ausdruck, die verstorbenen Jungs könnten die Schläger ja auf ihrer Reise im Jenseits brauchen. Auch auf militärischer Ebene gedenkt man der Opfer: Weltweit stationierte kanadische Soldaten haben von offizieller Seite die Erlaubnis erhalten, am kommenden Donnerstag Eishockey-Jerseys über ihren Uniformen zu tragen.
Michael Bayer