Bundestrainer Toni Söderholm.
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Bundestrainer Toni Söderholm äußerte sich am Mittwochabend im Rahmen des "Powerplay - Der Hyundai Eishockey -Talk" über die Einbindung der deutschen Nachwuchstalente in die Profiligen DEL und DEL2. "Meine persönliche Meinung ist, dass wir die jungen deutschen Spieler jetzt sofort so hoch wie möglich spielen lassen sollten. Und dass sie so viel Eiszeit wie möglich erhalten sollten", erklärte der neue DEB-Head-Coach seinen Standpunkt - und fügte an: "Für mich ist es das Schwierigste, mit anzusehen, dass ein Junge Talent hat, aber keine Möglichkeit erhält, es zu zeigen. Verpasste Möglichkeiten sind das Schlechteste, was es gibt." Deutliche Worte des Finnen, der jedoch auch einschränkte: "Eiszeit muss man sich verdienen."
Auch zum Thema Anzahl der DEB-Maßnahmen in einer Spielzeit äußerte sich Söderholm erneut: "Meine Hoffnung wäre, dass wir mit der DEB-Mannschaft so viel Zeit zusammen haben wie möglich. Es muss nicht immer eine Woche sein, es können auch drei Tage wie im Januar sein." Als Vorzeigebeispiel nennt er hierbei die skandinavischen Nationen. "Im Norden Europas haben sie drei Länderspielpausen und ein Gentleman's Agreement, dass ein Spieler nicht an allen drei Maßnahmen teilnimmt. Das wäre auch eine Lösung." Und der neue Bundestrainer sieht darin durchaus einen Nutzen für beide Seiten - Club und DEB-Auswahl: "Ich habe das Gefühl, dass ein Spieler, wenn er bei uns ist, wieder besser an den Club zurückgeht. Ich hoffe, dass die Vereine das auch so sehen."
Ebenso Gast beim Eishockey-Talk war Stefan Schaidnagel, Sportdirektor in Generalverantwortung des DEB, der von intensiven Gesprächen mit der DEL und der DEL2 berichtete: "Die Kommunikation und der Austausch sind sehr gut. Wir haben vieles erreicht, aber ich möchte bewusst den Mahner spielen. Einiges, was passiert ist - darauf sollte man sich nicht ausruhen. Wir alle - und damit meine ich Liga, Trainer, Landesverbände - wissen, dass da noch viel Arbeit vor uns ist. Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon. 2026 soll ein Ziel sein, wo wir sehen können, ob wir uns international konsolidiert haben. Ob dann auch der ein oder andere Erfolg herausspringt, ist ein anderes Thema."
Sebastian Groß