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Mittwoch, 15. Mai 2019

Tür zum WM-Viertelfinale ganz weit aufgestoßen Dramatischer Erfolg über die Slowakei: Eisenschmid und Draisaitl schießen Deutschland spät zum vierten Sieg im vierten Spiel

Kampf um das WM-Viertelfinale: Die Partie des deutschen Teams (weiße Trikots) gegen WM-Gastgeber Slowakei war das erwartet intensive Duell.
Foto: imago images/ActionPictures/Peter Schatz

Mit einem dramatischen Comeback-Erfolg in den letzten Minuten hat das deutsche Eishockey-Nationalteam die Tür zum Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei ganz weit aufgestoßen. Im Schlüsselspiel gegen die slowakischen WM-Gastgeber lag die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm bis 112 Sekunden vor der Schlusssirene mit 1:2 zurück, gewann dank später Treffer von Markus Eisenschmid (59.) sowie Superstar Leon Draisaitl (60.) letztlich allerdings noch mit 3:2 (0:0, 1:2, 2:0) und hat mit der Maximalausbeute von 12 Punkten aus vier Partien nun beste Karten, die Runde der letzten Acht zu erreichen.

Mit Benedikt Schopper in der Verteidigung für den überzähligen Denis Reul, Lean Bergmann als 13. Stürmer, der jedoch erst im dritten Drittel erstmals Eiszeit erhielt, sowie Mathias Niederberger im Tor für den weiterhin angeschlagenen Philipp Grubauer ging das deutsche Team in das Schlüsselspiel gegen die Slowaken. Und jener Niederberger bekam im ersten Drittel auch immerhin zwölf Schüsse auf sein Gehäuse, doch weil die DEB-Auswahl den Slot vor dem eigenen Tor geschickt verteidigte und fast ausschließlich slowakische Versuche von außen zuließ, waren darunter keine allzu hochkarätigen Gelegenheiten für die speziell zu Beginn durchaus druckvollen Hausherren. Gleichzeitig blieb allerdings auch die deutsche Mannschaft im taktisch geprägten Auftaktabschnitt bis auf eine Möglichkeit für Matthias Plachta kurz vor der Pause ohne zwingende Chance, weshalb das 0:0 nach 20 Minuten der logische Zwischenstand war.

Im zweiten Drittel hatte die DEB-Auswahl dann jedoch zunächst Glück, dass sie nicht den ersten Treffer der Partie hinnehmen musste, als Niedeberger eine Direktabnahme von Libor Hudacek glänzend parierte (23.) und David Buc am Pfosten des deutschen Tores scheiterte (24.). Und statt des möglichen Rückstands ging das DEB-Team wenige Augenblicke nach Bucs Großchance sogar selbst mit 1:0 in Führung: Nach starker Vorarbeit von Markus Eisenschmid traf Marc Michaelis bei seinem zweiten Einsatz der laufenden WM per Direktschuss (24.).

Die Slowakei ließ sich von diesem Gegentor allerdings nicht beeindrucken, hielt die Schlagzahl weiterhin hoch, und als binnen 23 Sekunden sowohl Moritz Seider als auch Moritz Müller auf die Strafbank mussten und Korbinian Holzer darüber hinaus eine Disziplinarstrafe kassierte, bog die Mannschaft von Head Coach Craig Ramsay die Begegnung um: Zunächst erzielte NHL-Defender Andrej Sekera in doppelter Überzahl mit einem Gewaltschuss den Ausgleich, und keine anderthalb Minuten später profitierte Hudacek von einem schlimmen Fehlpass Benedikt Schoppers und legte ebenfalls im Powerplay das 2:1 für die Slowaken nach.

Und dieser Doppelschlag sollte nicht spurlos am deutschen Team vorbeigehen, agierte die DEB-Auswahl in ihrer eigenen Zone nun doch streckenweise chaotisch. Neben einem weiteren slowakischen Gegentreffer war jedoch auch der deutsche Ausgleich im weiteren Verlauf des mittleren Abschnitts möglich, als das DEB-Team nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge von Patrik Koch gleich vier Minuten in Überzahl randurfte. Trotz einiger guter Gelegenheiten konnte die deutsche Mannschaft dieses lange Powerplay allerdings nicht nutze, und da wenige Sekunden vor der zweiten Pausensirene auch Eisenschmid alleine vor Marek Ciliak am slowakischen Goalie scheiterte, blieb es nach 40 Minuten bei der knappen 2:1-Führung für die WM-Gastgeber.

Somit war Deutschland im dritten Drittel offensiv gefordert, doch bis auf einen Schuss aus dem Slot von Verteidiger Yannic Seidenberg (48.) blieben wirklich zwingende Tormöglichkeiten der defensiv nun wieder etwas stabileren DEB-Auswahl zunächst Mangelware. Erst ein harter Bandencheck von Routinier Ladislav Nagy gegen Youngster Seider, der durch das Foul verletzt ausschied, und das resultierende Powerplay läuteten den deutschen Schlussspurt ein, doch dieser sollte es in sich haben. Das DEB-Team baute nun kontinuierlich Druck auf das slowakische Tor auf und belohnte sich für diesen in den dramatischen letzten zwei Minuten: Zunächst demonstrierte Eisenschmid in der 59. Minute einmal mehr seine absolute Spezialität und erzielte mit einer Direktabnahme vom linken Bullykreis das 2:2, und 27 Sekunden vor dem Ende der Partie war es schließlich Superstar Leon Draisaitl, der in einer Kontersituation mit einem platzierten Schuss in den Winkel das 3:2 für Deutschland markierte und dem Söderholm-Team somit den eminent wichtigen Dreier sicherte.

Stefan Wasmer

Das Spiel im Stenogramm (1 Einträge)

 

Die Bilder zum Spiel (7 Einträge)

 

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