Alle Gewinner auf einem Bild (von links nach rechts): Roger Rönnberg, Michael Wolf, Aleksi Heponiemi und Christian Lechtaler (Präsident von Frölunda Göteborg) mit den Auszeichnungen.
Foto: Jan Benes
Große Ehre für Michael Wolf kurz nach seinem Karriereende bei der Gala der "Alliance of European Hockey Clubs" (E.H.C.) in der tschechischen Hauptstadt Prag: Der 38-Jährige durfte sich bei den 2019 Fenix Outdoor European Hockey Awards über die Auszeichnung mit dem "Warrior Career Excellence Award" freuen. Diese wird an denjenigen Profi vergeben, der am besten die Qualitäten von Sportsgeist, Hingabe und außergewöhnlicher Karriere in Verbindung mit dem Engagement in der Gesellschaft sowie einem hohen Spielfähigkeitsstandard verkörpert. Dabei setzte sich Wolf gegen Thomas Koch (Klagenfurter AC/EBEL), Lasse Kukkonen (Kärpät/Liiga), Joel Lundqvist (Frölunda/SHL) und Branko Radivojevic (Dukla Trencin/SVK) durch. Weitere Nominierte aus Deutschland bzw. der DEL gingen in allen anderen Kategorien dagegen leer aus.
"Es gibt Spieler, deren Errungenschaften und Wichtigkeit für das Spiel nicht nur anhand von Zahlen bemessen werden können. Michael Wolfs zwei Jahrzehnte lange Karriere und ihr Einfluss auf das deutsche Eishockey übersteigen bloße Statistiken. Er ist der Inbegriff einer exzellenten Karriere, des Sportsgeists und der Hingabe. Der stille Anführer, der seine Teamkollegen immer besser machte, war der Eckpfeiler und Kapitän von Münchens dreimaligem Meisterteam, inklusive dem letzten CHL-Finale. Nach mehr als 1.000 Club-Partien, rund 500 Toren, sieben WM- und einer Olympia-Teilnahme, beendet Michael Wolf seine Karriere als einer der besten des deutschen Eishockeys sowie der DEL", hieß es in der Pressemitteilung der Vereinigung europäischer Eishockey-Clubs zur Auszeichnung des Außenstürmers.
"Ich bin kein großer Redner und stehe nicht gerne im Rampenlicht, aber ich möchte den Moment nutzen, um meiner Familie zu danken. Ohne deren Unterstützung, ohne großartige Mitspieler und Trainer wäre meine Karriere so nicht möglich gewesen", äußerte sich der 38-Jährige gewohnt bescheiden im Rahmen der Auszeichnung.
Währenddessen sicherte sich Aleksi Heponiemi von Liiga-Club Kärpät Oulu den Titel als "Junger Spieler des Jahres". In dieser Kategorie war auch Moritz Seider (Adler Mannheim) nominiert, musste dem 20-jährigen Finnen, der in der kommenden Saison sein Glück bei den Florida Panthers versuchen wird, aber den Vortritt lassen - genauso wie Kaapo Kakko (TPS Turku/Liiga), Kirill Kaprizov (CSKA Moskau/KHL) und Emil Bemström (Djurgarden/SHL).
Auch die Ehrung zum "Trainer des Jahres" ging nach Skandinavien - dieses Mal aber nach Schweden, wo Roger Rönnberg von CHL- und SHL-Champion Frölunda Göteborg die Glückwünsche zur individuellen Auszeichnung entgegennehmen konnte. DEL-Meistertrainer Pavel Gross von den Adlern Mannheim blieb neben Kari Jalonen (SC Bern/SUI), Adam Keefe (Belfast Giants/EIHL) und Antti Pennanen (HPK/Liiga) nur die Gratulation an den Amtskollegen.
Doch nicht nur Rönnberg allein wurde mit einer Ehrung bedacht - auch das gesamte Team aus dem Süden Schwedens nahm einen Titel mit nach Hause, nämlich den als "Mannschaft des Jahres". Der Club hatte die beste Saison in seiner Geschichte hingelegt und in der Abstimmung letztlich die Nase gegen die Adler Mannheim (DEL), CSKA Moskau (KHL), Kärpät Oulu (Liiga) und den SC Bern (SUI) vorne.
Michael Bayer