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Dienstag, 16. Juli 2019

Wenn die Politik eingreift: Kein gutes Zeichen für das russische Eishockey: Was die Ablösung von Ilya Vorobyov bei der Nationalmannschaft und SKA aussagt

Alexei Kudashov (rechts) ist sowohl beim KHL-Branchenriesen SKA St. Petersburg als auch bei der russischen Nationalmannschaft der Nachfolger von Ilya Vorobyov (links).
Foto: imago images/ITAR-TASS/Sergei Savostyanov

In Russland kontrolliert die Politik den Leistungssport. Passend zum autoritären Führungsstil des Landes ist auch der Sportbereich aufgebaut - erst Recht in einer so wichtigen Sportart wie Eishockey. Diese politische Macht bekam vergangene Woche Ilya Vorobyov zu spüren. Sein Rausschmiss als Nationaltrainer und Übungsleiter von SKA St. Petersburg kam wenig überraschend und ist doch kein gutes Zeichen für das russische Eishockey.

Wie hart der Rückschlag für den jungen Coach tatsächlich wird, lässt sich nicht absehen, denn in Russland gehört es zum schlechten Stil, den fallengelassenen Helden jeweils die Schuld für alles Schlechte zuzuschreiben. Znarok etwa wurde nach seiner Entlassung vor einem Jahr in der russischen Presse gekreuzigt und brauchte ein ganzes Jahr, um wieder einen Job in der KHL anzutreten (bei Spartak Moskau). Bei Vorobyov fällt die Kritik aktuell geringer aus - er hat zu seiner Amtszeit auch weniger polarisiert. In den Medien wird ihm mangelnde Autorität vorgeworfen und natürlich die Niederlage gegen Finnland mit dem wahrscheinlich bestbesetzten russischen WM-Kader seit vielen Jahren. Kritisiert wird auch, dass Vorobyov vor allem seinen Co-Trainern vertraute und selbst zu wenig aktiv coachte. Womit wir bei seinem Nachfolger und bisherigen Assistenten Alexei Kudashov sind.

Kudashov gilt als der taktische Vordenker im bisherigen Trainerteam. Unter Vorobyov war er jeweils für die Stürmer zuständig. Nun ist Kudashov der neue starke Mann. Für ihn gilt es - genauso wie für Vorobyov vor einem Jahr - von jetzt auf gleich zwei sehr verantwortungsvolle Jobs parallel zu erledigen und dem Druck von außen standzuhalten. Sicherheiten hat Kudashov genauso wenig wie seine Vorgänger auf dem Posten.

Wer genau die Strippen im russischen Eishockey aktuell zieht, bleibt trotz der vielen Wechsel in den vergangenen Monaten unklar. Doch es verdichten sich die Hinweise, dass Roman Rotenberg die Entscheidungen vorgibt und nicht Verbandspräsident Tretiak. Rotenberg ist mittlerweile im Verband, der KHL und bei SKA in leitender Position tätig ist. Sein Vater ist der Oligarch Boris Romanowitsch Rotenberg und ein Jugendfreund des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Daniel Keienburg

Den kompletten Beitrag zur Wachablösung im russischen Eishockey finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS.


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Notizen

  • vor 3 Tagen
  • Torhüter Anton Brandt und Verteidiger Gregor Stocker aus dem DNL-Team der Eisbären Juniors Berlin erhalten Förderlizenzen für DEL2-Club Lausitzer Füchse.
  • vor 3 Tagen
  • Kassels Cheftrainer Todd Woodcroft ist in dieser Woche erneut Teil des Trainergespanns der slowakischen Nationalmannschaft. Am Freitag steht für die Slowaken das zweite Match eines Drei-Nationen-Turniers an, daher wird Woodcroft beim DEL2-Spiel gegen Rosenheim von Petteri Väkiparta vertreten.
  • vor 4 Tagen
  • Stürmer Vincent Schlenker (32) absolviert einen vierwöchigen Tryout beim ESV Kaufbeuren. Der gebürtige Schwenninger spielte in der vergangenen Saison für Weiden und war im Sommer nach Freiburg gewechselt. Noch vor Saisonbeginn war der Vertrag aber wieder aufgelöst worden.
  • vor 5 Tagen
  • Die Höchstadt Alligators haben einen Abgang zu vermelden: Petr Gulda hat den Verein um eine Vertragsauflösung gebeten, um sich einem anderen Club anschließen zu können. Dem Wunsch kam der HEC nach.
  • vor 5 Tagen
  • Sebastian Vogl, bisher Sportlicher Leiter des Nachwuchses beim EV Landshut, wechselt zum 1. Januar 2026 als Bundestorwarttrainer Entwicklung und Koordination zum Deutschen Eishockey-Bund.
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