Der langjährige NHL-Profi, Olympiasieger und Weltmeister Martin Straka (47) wird einer der beiden Assistenten des neuen tschechischen Nationaltrainers Filip Pesan.
Foto: imago images/CTK Photo
Am 01. Mai hat die neue Saison offiziell begonnen, und auch die tschechische Nationalmannschaft hat sich neu aufgestellt. Denn aufgrund der ausgefallenen Weltmeisterschaft in der Schweiz wurde der Wechsel des Trainerstabs schon einen Monat früher vollzogen. Nachdem schon seit längerer Zeit feststand, dass Filip Pesan den fast 20 Jahre älteren Milos Riha als Head Coach beerben wird, wurden am Dienstag auch die Co-Trainer Pesans bekanntgegeben: Es sind die beiden Pilsener Matadore Martin Straka (47) und Jaroslav Spacek (46), die die geballte Erfahrung von insgesamt genau 2.001 NHL-Einsätzen mitbringen.
Dass der Clubchef des HC Skoda Pilsen (Straka) und er als Assistenten des Nationaltrainers fungieren werden, dafür hatte Spacek höchst selbst gesorgt: „Meine Bedingung war, dass ich den Job nur zusammen mit Martin mache“, sagte Spacek unmittelbar nach seiner Ernennung. Für ihn selbst ist das Wirken auf der Auswahlebene kein Neuland, denn Spacek war bereits von 2014 bis 2018 unter den Chefs Vladimir Ruzicka, Vladimir Vujtek und Josef Jandac Co-Trainer der A-Nationalmannschaft. Für Martin Straka, der als Aktiver genauso wie Spacek am historischen Olympiasieg 1998 in Nagano beteiligt war, aber ist es das erste Engagement auf nationaler Ebene. Straka freut sich auf die neue Aufgabe und seinen „Vorgesetzten“: „Filip ist ein erfolgreicher Trainer, der für sein Alter schon wirklich viel geleistet hat. Ich hoffe, dass ich einige Impulse setzen kann. Auf der anderen Seite werde ich auch neue Dinge lernen.“
Vom 42-jährigen Pesan, der die Bili Tygri Liberec 2016 zum Titel und danach noch zweimal ins Finale der tschechischen Extraliga führte, ist auch Spacek überzeugt: „Er ist ein junger, perspektivischer Trainer, der konsequent seine Ziele verfolgt“, sagt der dreimalige Weltmeister über Pesan. Verbandsboss Tomas Kral zeigt sich indes sehr froh darüber, dass die Nationalmannschaft in den nächsten zwei Jahren nicht nur von „Typen mit einer ähnlichen Einstellung, Teamphilosophie und guten Ergebnissen in der Arbeit mit jungen Spielern“ geführt wird, sondern dass zugleich auch ein wenig Glanz in die Hütte zurückkommt: „Ich schätze es sehr, dass an der Spitze der Nationalmannschaft auch hervorragende Vertreter unserer goldenen Generation stehen.“
Der Verband hat die Verträge mit Pesan, Straka und Spacek zunächst für zwei Jahre abgeschlossen. Das Trio soll die tschechische Nationalmannschaft somit bei den Weltmeisterschaften 2021 in Minsk und Riga, 2022 in Helsinki und Tampere sowie im selben Jahr auch bei den Olympischen Winterspielen in Peking betreuen. Den Trainern als Generalmanager zur Seite steht unterdessen weiterhin Petr Nedved, der in seinem Amt bestätigt wurde. Der 48-Jährige, der ebenfalls mehr als 1.000 NHL-Einsätze vorweisen kann, für eine gewisse Zeit ebenso einen kanadischen Pass besaß und so 1994 für Kanada im olympischen Finale stand, soll vor allem einen guten Kontakt zu den tschechischen NHL-Profis halten.
Lothar Martin