Oliver Okuliar (links) erzielte den spielentscheidenden Treffer zum 3:2 für die Slowakei am Samstag gegen Deutschland in Dresden.
Foto: City-Press
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat auch den zweiten Vergleich mit der Slowakei in Dresden an diesem Wochenende knapp verloren. Am Samstagabend musste sich das Team von Bundestrainer Toni Söderholm keine 24 Stunden nach dem 1:3 am Freitag trotz zweimaliger Führung mit 2:3 geschlagen geben. Die Torschützen der DEB-Auswahl, die erneut ohne den angeschlagenen Dominik Kahun auskommen musste, waren Tim Fleischer (erstes Länderspieltor) und Taro Jentzsch.
Das deutsche Team war von Beginn an deutlich besser im Spiel als tags zuvor und konnte sich auch vom Start weg gute Möglichkeiten erspielen. Gerade die Angreifer zeigten diesmal mehr Geradlinigkeit in ihren Aktionen, fanden jedoch wie Stefan Loibl und Daniel Schmölz zunächst noch ihren Meister im gut aufgelegten Patrik Rybar zwischen den Pfosten der Gäste. Doch in der 15. Minute war auch Rybar machtlos, als Tim Fleischer – bedient von Alexander Blank – in Überzahl frei im Slot stehend alle Zeit der Welt hatte und zum 1:0 für Deutschland einschoss. Die Führung für die Söderholm-Auswahl ging auch absolut in Ordnung.
Wenig später bewiesen aber auch die Gäste, dass sie Powerplay spielen können. Gegen eine Direktabnahme von Robert Lantosi zum 1:1-Ausgleich war kein Kraut gewachsen. Und so ging es beim Stand von 1:1 erstmals in die Kabinen. Im zweiten Drittel ein ähnlich Bild; in einem Duell auf Augenhöhe hatten nun aber zunächst die Slowaken die besseren Chancen. Doch die 2:1-Führung gelang erneut der DEB-Auswahl – und wieder in Überzahl. Taro Jentzsch überraschte Rybar am kurzen Pfosten (33.). Doch keine Minute später war die Partie schon wieder ausgeglichen, weil Kristian Pospisil die Gäste zurück ins Spiel gebracht hatte. Die von ihm abgefälschte Hereingabe des erneut sehr starken Verteidigers Peter Ceresnak (HC Pilsen) war für das deutsche Team schwer zu verteidigen.
Eine erste Überzahlgelegenheit im Schlussdrittel konnte das deutsche Team nicht nutzen – auch wenn sich Mirko Höfflin nach schönem Zuspiel von Stefan Loibl eine hervorragende Einschussmöglichkeit bot. Auch in der Folge war das deutsche Team tonangebend, doch in einer spannenden Endphase waren es dann doch die Slowaken, die eine sich bietende Chance eiskalt auszunutzen wussten. Aus spitzem Winkel verwertete Oliver Okuliar die dritte direkte Torvorlage des Tages von Ceresnak zur erstmaligen Gästeführung (57.). Die DEB-Auswahl musste daraufhin ins Risiko gehen und wie schon am Vortag den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nehmen. Erneut war dies aber nicht von Erfolg gekrönt, der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.
Bundestrainer Toni Söderholm bilanzierte den Doppelvergleich mit der Slowakei am Samstagabend so: „Die Art und Weise, wie die Spieler sich hier in Dresden präsentiert haben, tut uns trotz der Niederlagen gut. Das waren zwei sehr energievolle Leistungen, vor allem heute. Wir haben auf den Sieg gedrängt. Mit diesem Puls muss man Eishockey spielen, wenn man sich weiterentwickeln will, ob als Mannschaft oder als Einzelspieler.”
Für das deutsche Team steht vor der Eishockey-WM 2022 in Finnland nun nur noch die Generalprobe am Sonntag in einer Woche (8. Mai) in Schwenningen gegen Österreich an. Vor dieser wird es im Laufe der kommenden Woche erneut einen Umbruch im Kader der Nationalmannschaft geben.
Sebastian Groß