Moritz Seider ist einer der Hoffnungsträger der DEB-Auswahl.
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Im Februar hieß der erste Gegner der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Peking Kanada. Die 1:5-Niederlage hinterließ nachhaltige Wirkung – ebenso wie ein harter Check von Eric O'Dell gegen Marco Nowak gleich zu Beginn der Partie. Die DEB-Auswahl fand nie ins Turnier und schied sang-und klanglos in der Viertelfinal-Qualifikation aus.
Am heutigen Freitag in Finnland startet das Team von Bundestrainer Toni Söderholm bei der Weltmeisterschaft ins zweite wichtige Turnier des Jahres. Der Gegner: Erneut Kanada (Spielbeginn 19.20 Uhr, Sport1 überträgt ab 18.45 Uhr live). Und mit dabei könnte auch wieder O'Dell sein. Der Stürmer von KHL-Club Dynamo Moskau ist neben Torhüter Matt Tomkins einer von nur zwei Spielern im Kader des Titelverteidigers, der in dieser Saison nicht in der NHL spielte.
Die Kanadier gewannen am Mittwoch ihr einziges Testspiel in Helsinki gegen die USA mit 4:3 nach Penalty-Schießen. Dylan Cozens, Cole Sillinger, Josh Anderson trafen für den Titelverteidiger in den 65 Minuten Spielzeit. Cozens war es auch, der im Shootout den Siegtreffer erzielte.
Immerhin sieben Testspiele bestritt die DEB-Auswahl und gewann drei davon. Die NHL-Hoffnungsträger Philipp Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle waren aber nur bei der Generalprobe gegen Österreich (3:1) mit dabei. Mathias Niederberger, Jonas Müller, Kai Wissmann, Marcel Noebels und Leo Pföderl von Meister Berlin sowie Yasin Ehliz und Maximilian Kastner von Finalist München stießen erst bei der Abreise zur Mannschaft, da sie in den Playoffs der PENNY DEL beschäftigt waren.
Auch wenn Trainer Toni Söderholm vor der WM kein explizites Ziel benennen wollte („Das führt uns nirgendwo hin“), ist das Erreichen des Viertelfinales Pflicht – zumal die deutsche Gruppe im Gegensatz zur anderen auf dem Papier deutlich schwächer besetzt ist. Außerdem ist die deutsche Mannschaft durch das schlechte Abschneiden in Peking in der Weltrangliste vom fünften auf den neunten Platz der Weltrangliste abgerutscht und benötigt nun gute Ergebnisse, um sich direkt für die nächsten Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Schlussmann Grubauer formulierte im Gegensatz zum Trainer bereits offensiv: „Das Ziel ist schon eine Medaille. Wir haben eine gute Truppe, die sehr jung und dynamisch ist. Da haben wir eine gute Balance.“ Und Seider, bei der vergangenen Weltmeisterschaft zum besten Verteidiger gewählt, erklärte: „Wir wollen uns nicht mehr hinten reinstellen und gehen auch gegen große Nationen mit breiter Brust ins Spiel.“ Auf so eine trifft die DEB-Auswahl heute mit Kanada. Und eine gute Erinnerung gibt es da auch noch: Vor zwölf Monaten bei der WM in Riga gab es in der Vorrunde einen 3:1-Sieg gegen den späteren Weltmeister. Und Deutschland erreichte am Ende das Halbfinale.
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