Zahlreiche Projekte rund ums Eishockey, Olympia und Kunst Alois Schloder, Bronzemedaillengewinner von 1976, wird 75 Jahre alt: „Stress habe ich keinen“

Alois Schloder ist ein viel beschäftigter Mann. Auch im Ruhestand ist er in zahlreiche Projekte involviert. So kommt es auch, dass die offizielle Feier zu seinem 75. Geburtstag nicht am eigentlichen Ehrentag, dem heutigen 11. August stattfindet, sondern erst am Freitag, wenn er auf Einladung des EV Landshut unter anderem den Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz, Landrat Peter Dreier, den ehemaligen DEB-Präsidenten Franz Reindl und Landshuts Ex-Torhüter Petr Briza begrüßen kann.

Denn am heutigen 11. August ist er in München. Zu einem wichtigen Termin. Seit 2018 hat er sich darum bemüht, dass die Tafeln der Olympiasieger von 1972 am Olympischen Ehrenhain in München am Coubertin-Platz wieder lesbar gemacht werden. „Ich sage Ihnen, das war mühsam!“, erzählt er im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe). „Die Stadt München, die Chefin des Olympiaparks, der Denkmalschutz – wer musste nicht alles informiert und gefragt werden. Aber wir haben es tatsächlich geschafft. Am 6. Juli habe ich eine E-Mail bekommen, dass die Tafeln wieder im alten Glanz erstrahlen und jetzt sind wir da am 11. August in München und werden dort ein Glaserl trinken!“

Es ist nicht das einzige Projekt des nimmermüden Jubilars und ehemaligen Kapitäns der deutschen Eishockeynationalmannschaft, mit der er 1976 die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck gewann – hauchdünn, dank des Torquotienten von 0,041. Eine legendäre Zahl im deutschen Eishockey mittlerweile. Zuletzt wirkte er aktiv an der Verwirklichung der Ausstellung „Bavaria und Olympia 1896 – 2022“ mit, die seit 12. Juli im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen ist. Außerdem setzt er den Landshuter Künstler Fritz Koenig mittels Autobahntafeln auf der A92 in Szene. Koenigs ‚Große Kugelkaryatide NY‘ für die Plaza des World Trade Centers in New York gemacht überstanden die Anschläge vom 11. September.

Und dann wäre da ja noch sein EV Landshut. Der feiert im kommenden Jahr sein 75-jähriges Jubiläum. Aktuell ist Schloder mit Helmut Stix dabei, den zweiten Teil einer großen Chronik zu erstellen. „Dann haben wir zusammen mit der ersten Chronik etwa 1.300 Seiten Vereinsgeschichte. Ich glaube, das gibt‘s bei keinem anderen Club.“ Erscheinen soll sie am 2. November 2023. Zweimal, 1970 und 1983 wurde Schloder mit seinem EVL deutscher Meister.

Zu seinem eigenen 75. Geburtstag blickt er im NEWS-Interview nicht nur auf seine Projekte, sondern auch auf die Höhen und Tiefen seines Eishockeylebens – die Meisterschaften und das Dopingthema, von dem er aufgrund seiner Hartnäckigkeit mittlerweile auch vom IOC rehabilitiert wurde – ihm wurden 1972 vom Mannschaftsarzt ohne sein Wissen verbotene Mittel verabreicht. „Das war mir immer wichtig: Ein Ziel haben und dabei bleiben. Das alles geht nur, wenn man eine intakte Familie hat. Mittlerweile habe ich einen Urenkel und sehe, wie er gerade das Laufen lernt. Das freut mich sehr.“ Und obwohl Schloder viele Projekte hat, kann er auch eines sagen: „Stress habe ich keinen.“ Und am Samstag, nach der großen Feier, geht es auch erst einmal in den Urlaub. An den Gardasee.

Michael Bauer