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Donnerstag, 23. Mai 2024

Der WM-Viertelfinaltag in Tschechien Zacha und Dostal führen Gastgeber zum 1:0-Erfolg über die USA, Kanada ebenfalls weiter – Gold-Favorit Schweden mit Zittersieg gegen Finnland

Pavel Zacha fälscht den Puck zum 1:0-Siegtreffer für Tschechien im Viertelfinale gegen die USA ab. Charlie Lindgren kann nicht mehr eingreifen.
Foto: IMAGO / CTK Photo

Gold-Favorit Schweden hat sich in das WM-Halbfinale gezittert. Im nordeuropäischen Klassiker gegen Finnland setzten sich die Tre Kronor am Donnerstagabend in Ostrava mit 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung durch. Joel Eriksson Ek fälschte in der sechsten Minute der Overtime im Powerplay einen Schlenzer von Victor Hedman unhaltbar ab, sorgte damit für die Entscheidung und beendete gleichzeitig die Amtszeit des langjährigen finnischen Erfolgstrainers Jukka Jalonen, der mit dem Ende des Turniers von Antti Pennanen ersetzt wird.

Für das letzte Match seiner Ära kitzelte Jalonen indes aus seinem Team, das ohne den gesperrten Top-Angreifer Mikael Granlund auskommen musste, noch einmal eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der schwachen Gruppenphase heraus. So hatte Schweden zwar die erwarteten optischen Vorteile, Finnland jedoch im ersten Drittel sogar die etwas zwingenderen Chancen inklusive Pfostentreffer. Im zweiten Abschnitt wurde der schwedische Druck daraufhin zwar noch größer, die Leijonat blieben allerdings bei Kontern gefährlich. Und selbst das späte 1:0 der Mannschaft von Head Coach Sam Hallam durch Rasmus Dahlin (56.), bei dem ausgerechnet der bis dahin bärenstarke finnische Keeper Emil Larmi schlecht aussah, konnte die Leijonat nicht schocken. Im Gegenteil: Finnland zog gegen nervöse Schweden eine imposante Schlussoffensive und rettete sich durch ein glänzend herausgespieltes Sechs-gegen-fünf-Tor von Hannes Björninen 58 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit nicht unverdient in die Overtime. Auch dort war der viermalige Weltmeister gut im Spiel, Eriksson Eks Abfälscher ließ die Finnen dennoch wie im Vorjahr bereits im Viertelfinale scheitern. Schweden hingegen steht erstmals seit dem Titelgewinn 2018 in der Runde der letzten Vier.

WM-Gastgeber Tschechien hat am Donnerstagabend in Prag die Auswahl der USA mit 1:0 besiegt und steht damit ebenfalls im Halbfinale des Turniers 2024. Pavel Zacha von den Boston Bruins erzielte den goldenen Treffer und ließ die 17.413 Zuschauer in Prag toben. Die US-Auswahl biss sich an der guten Defensive der Tschechen letztlich bis zur Schlusssirene die Zähne aus. Die größte Chance im torlosen ersten Drittel hatte Tschechiens Superstar David Pastrnak. Doch der Ausnahmestürmer der Boston Bruins konnte seinen Alleingang gegen Washingtons Schlussmann Charlie Lindgren nicht verwerten. So dauerte es bis zum ersten Powerplay des WM-Gastgebers im zweiten Abschnitt, ehe der erste Treffer des Abends in Prag fiel: Pavel Zacha fälschte einen Schuss von David Spacek zum umjubelten 1:0 für die Tschechen ab – die O2 Arena in Prag bebte!

Und hätte wenig später Roman Cervenka den Puck nicht an die Querlatte, sondern ins US-Gehäuse gehämmert, dann wäre das Dach der WM-Arena wohl endgültig weggeflogen. So jedoch blieb es spannend bis in die Schlussphase. Bei den Chancen der US-Boys behielt Tschechiens Schlussmann Lukas Dostal (Anaheim Ducks) aber stets den Überblick. Der 23-Jährige feierte mit 36 Saves ein Shutout und wurde als Man of the Match nach Spielende lautstark von den Fans gefeiert.
 

Die Spielstenogramme (3 Einträge)

 


Mit einem 6:3-Sieg über die Slowakei sicherte sich Kanada bereits am Donnerstagnachmittag in Prag den Einzug ins WM-Halbfinale 2024. Die Ahornblätter überzeugten mit einer guten Teamleistung und fünf verschiedenen Torschützen. Die Slowaken erwischten in diesem Duell einen Horrorstart. Nacht nicht einmal fünf Spielminuten war den zahlreichen slowakischen Anhängern und ihren Unterstützern aus Tschechien unter den über 17.000 Fans in Prag der Spaß am Sport zunächst einmal gründlich verdorben. Jared McCann (Teamkollege von Philipp Grubauer in Seattle) entwischte nach einem Turnover in der neutralen Zone seinem Gegenspieler und luchste die Scheibe über Samuel Hlavaj hinweg ins Tor zum 1:0 für Kanada (3.). 90 Sekunden später staubte Pierre-Luc Dubois aus kurzer Distanz zum 2:0 für die Ahornblätter ab. Die ließen in der Folge weitere gute Chancen aus und die Slowakei somit zurück ins Spiel kommen – Brandon Hagel fälschte zudem einen Querpassversuch von Peter Cehlarik unglücklich ins eigene Tore ab (8.), sodass die Slowakei wieder hoffen durfte.

Doch auch der Start in den zweiten Abschnitt lief entgegen der Pläne des Außenseiters: Nach einem Konter bediente Connor Bedard mustergültig seinen Nebenmann Nick Paul, der auf 3:1 stellte (24.). So auch der Stand nach 40 Minuten. Und im Schlussdrittel ließen die Kanadier letztlich nichts mehr anbrennen: Dylan Guenther stellte mit seinem 4:1 in der 47. Minute die Weichen endgültig auf Sieg für den Favoriten, zumal 20 Sekunden später Brandon Tanev den fünften kanadischen Treffer nachlegte. Am Sieg des Favoriten änderte auch der schnelle zweiter Treffer der Slowakei durch Milos Kelemen und das 3:5 in doppelter Überzahl der Slowaken durch Marek Hrivik nichts mehr. Paul machte 50 Sekunden vor dem Ende den Deckel auf den Erfolg der Kanadier und erzielte den 6:3-Endstand.

Sebastian Groß/Stefan Wasmer

Das Halbfinale in der Übersicht (1 Einträge)

 

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Notizen

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