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Freitag, 16. Mai 2025

Michaelis setzt auf Lerneffekt des Schweiz-Spiels „Wir haben starke Charaktere“: Deutsches WM-Team braucht gegen die USA reduzierte Fehlerquote

Neben Eistraining und der Analyse des Schweiz-Spiels stand bei der DEB-Auswahl am Freitag auch das jährliche WM-Mannschaftsfoto auf dem Progamm.
Foto: City-Press

Für Grundsatzdiskussionen ist es beim deutschen Männer-Nationalteam nach der ersten WM-Niederlage 2025 zu früh. „Hier versucht jeder, sein Bestes zu geben, das brauchen wir nicht anzweifeln“, stellte Torschütze Jonas Müller am Tag nach dem 1:5 gegen die Schweiz klar. Dass sie von dieser Bestform gegen den Vizeweltmeister des Vorjahres weit entfernt gewesen waren, das räumten der Verteidiger und seine Teamkollegen gleichwohl wie schon unmittelbar nach dem Match unumwunden ein. „Die Tore, die wir uns gefangen haben, sind alle von uns selbst verschuldet worden – durch Fehler in der offensiven Zone oder durch unnötige Strafen“, ärgerte sich Marc Michaelis insbesondere über die Entstehung der fünf Gegentreffer.

Der Kapitän der Adler Mannheim, auch im DEB-Trikot eine der Führungsfiguren, zeigte sich indes optimistisch, dass die erhoffte Reaktion auf das nur im ersten Drittel ordentliche Spiel gegen die Schweiz am Samstagmittag gegen die USA (12.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) gelingen wird. „Wir haben genug starke Charaktere, denen viel daran liegt, hier zu sein und für Deutschland eine erfolgreiche WM zu spielen. Deswegen bin ich sehr guter Dinge, dass wir daraus die richtigen Schlüsse ziehen werde“, sagte Michaelis, stellte die Abreibung gegen die Eidgenossen aber auch nicht als einmaligen Ausrutscher hin. Denn: „Wir haben auch schon in den ersten drei Spielen einige Fehler gemacht, die wir nicht hätten machen dürfen, aber die Nationen haben diese Fehler nicht bestraft. Die Schweizer haben uns unsere Schwächen deutlich aufgezeigt, daraus müssen wir lernen.“

Für das Duell gegen die Vereinigten Staaten wünscht sich Michaelis dementsprechend einen „über 60 Minuten guten, strukturierten, energischen Auftritt“. Und ein solcher wird gegen die USA trotz zuletzt wenig überzeugender Leistungen der Nordamerikaner aller Voraussicht nach auch nötig sein, um eine Chance auf den Sieg zu haben, mit dem kaum noch Zweifel an der sechsten WM-Viertelfinalteilnahme in Folge bestünden. Schließlich dürften – ähnlich wie die Schweizer am Donnerstag – auch die spielstarken Top-Akteure der USA wie Defender Zach Werenski (Columbus) oder die Angreifer Tage Thompson (Buffalo), Clayton Keller und Logan Cooley (beide Utah), allesamt Stars auch in ihren NHL-Teams, deutsche Patzer eiskalt ausnutzen. „Sie spielen auch schnell nach vorne und haben schnelle Jungs mit dabei, das hat man im Testspiel gesehen. Es wird wahrscheinlich ein bisschen ähnlich wie gegen die Schweiz", blickte Müller voraus. Sein Berliner Clubkollege Frederik Tiffels sagte: „Wir ziehen uns selbst den Schuh an, dass wir gegen die Schweiz nicht unseren Standard gespielt haben. Wenn wir gegen die USA erfolgreich sein wollen, müssen wir das schnellstmöglich wieder tun.“

Die entsprechende Videoanalyse der Partie gegen die Schweiz werde es am Freitagabend geben, berichtete der DEB-Linksaußen. „Aber eigentlich weiß es jeder, wenn er einen Fehler gemacht hat. Da muss der Trainer nicht viel sagen.“ Bundestrainer Harold Kreis hatte gegen den Eishockey-Erzrivalen trotz des Ausfalls von Lukas Reichel erstmals im Turnier 13 Stürmer und nur sieben Verteidiger aufgestellt, einen Angreifer in der Hinterhand auf der Tribüne gab es damit nicht mehr. Wie DEB-Sportdirektor Christian Künast am Freitag mitteilen ließ, sei eine durch Reichels Verletzung mögliche Nachnominierung – etwa des bereits abgereisten Marcel Noebels – aktuell dennoch nicht geplant. Die Option werde sich allerdings offengehalten.

Stefan Wasmer


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Notizen

  • vor 30 Minuten
  • Jegors Kalnins hat seinen Vertrag beim Nord-Oberligisten Herford verlängert und läuft auch 2025/26 für die IceDragons auf. Der 21-jährige Angreifer kam in der abgelaufenen Saison auf acht Punkte (zwei Tore) in 44 Partien für das Überraschungsteam der Oberliga Nord.
  • vor 9 Stunden
  • Josef "Beppo" Frank wird Co-Trainer bei den Tölzer Löwen in der Oberliga Süd. Der 40-Jährige war als Spieler mehrfach für seinen Heimatverein aktiv, zuletzt zwischen 2016 und 2018 – er spielte unter anderem aber auch für Rosenheim, Miesbach und den SC Riessersee.
  • gestern
  • Die Moncton Wildcats um Julius Sumpf müssen den Traum vom Memorial Cup begraben. Die Wildcats verloren am Freitag das Halbfinale gegen die London Knights mit 2:5, Sumpf gab eine Vorlage. Die Knights treffen am Sonntag im Finale auf die Medicine Hat Tigers.
  • vor 2 Tagen
  • Das Trainerteam des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) ist komplett. Der Kanadier Eric Dubois besetzt bei den Blau-Weißen die vakante Co-Trainer-Position. Der 55-Jährige kommt aus der Organisation der Winnipeg Jets und war dort in den vergangenen neun Jahren als Assistenz-Coach des AHL-Teams Manitoba Moose.
  • vor 6 Tagen
  • Thomas Gauch verlässt die Hannover Indians. Der Verteidiger kam kurz vor den diesjährigen Playoffs zum Nord-Oberligisten und kam in zehn Einsätzen auf sieben Zähler für den Club. Nach Informationen von Eishockey NEWS zieht es ihn zum Süd-Oberligisten und DEL2-Absteiger Selber Wölfe.
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