Erst am Samstag scheiterte Nikolaj Ehlers (29) mit den Winnipeg Jets in den NHL-Playoffs. Dennoch hat Dänemarks bester Eishockeyspieler seine Zusage für eine WM-Teilnahme gegeben.
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Schon seit Samstag ist – unabhängig vom Ausgang des sechsten deutschen Gruppenspiels gegen Tschechien – klar: Das deutsche Nationalteam muss am Dienstagabend (20.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) beim WM-Turnier in Herning ein „Endspiel“ um den Viertelfinaleinzug gegen die dänischen Gastgeber bestreiten, eine Niederlage nach 60 Minuten wird dabei das Vorrundenaus bedeuten. Die Dänen tankten zuletzt mit drei Erfolgen in Folge und 19 erzielten Toren während der Siegesserie reichlich Selbstvertrauen – und erhalten aller Voraussicht nach nun auch noch namhafte Verstärkung für den Showdown gegen die DEB-Auswahl: Wie der dänische Verband am Montag mitteilte, hat mit Nikolaj Ehlers der mit Abstand beste Eishockeyspieler des Landes seine Zusage für eine kurzfristige WM-Teilnahme gegeben. Wenn alles nach Plan laufe, werde der 29-jährige Linksaußen rechtzeitig zum Duell gegen Deutschland eintreffen.
Die Ankündigung überrascht nicht nur wegen Ehlers’ nun ausgelaufenem Vertrag in der National Hockey League, sondern auch deshalb, weil seine Winnipeg Jets erst am Samstag in den Playoffs gescheitert waren – bei DEB-Starstürmer Tim Stützle etwa lag zwischen dem Saisonaus und der WM-Freigabe mehr als eine Woche. Ehlers nimmt darüber hinaus in Kauf, womöglich für nur ein einziges Match zum Turnier nachzureisen. Unabhängig davon stellt der Sohn des ehemaligen DEL-Profis Heinz Ehlers eine potenziell riesige Verstärkung für die Dänen dar. Hinter Nikolaj Ehlers liegt mit insgesamt 70 Scorer-Punkten (29 Treffer, 41 Assists) bei 77 Einsätzen die bis dato produktivste Saison seiner NHL-Laufbahn, in 29 WM-Partien kommt der Linksschütze auf bärenstarke 26 Torbeteiligungen. Vor Ehlers war mit Jonas Røndbjerg (Vegas Golden Knights) bereits ein anderer in Nordamerika tätiger Angreifer nachnominiert worden, der beim jüngsten 6:3-Erfolg über Norwegen prompt doppelt traf.
Stefan Wasmer