Jubel über den 2:2-Ausgleich der DEB-Frauen, den Tabea Botthof einleitete.
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Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat am Freitagabend beim Deutschland Cup in Landshut ihr zweites Turnierspiel gegen die Slowakei mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen. Nicola Hadraschek erzielte den Siegtreffer in der 62. Minute einer packenenden Partie. Durch den Erfolg über die bislang ungeschlagenen Slowakinnen haben es die Spielerinnen von Bundestrainer Jeff MacLeod am Samstag im Duell mit Ungarn (14:45 Uhr) selbst in der Hand, ihren Titel beim Deutschland Cup zu verteidigen. Dafür braucht das deutsche Team dann aber einen Sieg nach 60 Minuten.
Bereits im ersten Powerplay machten es die DEB-Frauen am Freitagabend schon besser als noch zwei Tage zuvor gegen Frankreich: Schön freigespielt vollendete Emily Nix mit etwas Glück zur frühen deutschen Führung. Doch die Antwort der Slowakinnen ließ nicht lange auf sich warten: Nur 17 Sekunden später staubte Nikola Rumanova erfolgreich zum Ausgleich der Gäste ab. Fortan war die Slowakei ebenfalls gut im Spiel, auch wenn das deutsche Team ein Chancenübergewicht hatte. Während die DEB-Auswahl jedoch auch beste Möglichkeiten, ein zweites Powerplay und Alleingänge ungenutzt liegen ließ, schlug die Slowakei in der Schlussminute des ersten Drittels zu. Simone Bednarik wurde 25 Sekunden vor der Pausensirene perfekt von Barbora Kapicakova freigespielt und hatte am langen Pfosten keine Mühe mehr, den unnötigen Check von Ronja Hark vor der Spielerbank, der zur Strafe geführt hatte, mit dem zweiten Tor der Slowakinnen zu bestrafen.
Was im ersten deutschen Powerplay so gut funktioniert hatte, gelang in den Überzahlspielen zwei, drei und vier überhaupt nicht mehr. Viel zu selten schafften es die DEB-Frauen, den Puck bis zur slowakischen Torhüterin Livia Debnarova durchzubringen. Die Gäste stellten sowohl die Schussbahnen als auch die Passwege gekonnt zu, weshalb die deutsche Mannschaft trotz viel Puckbesitz nicht wirklich zwingend agierte. Das spielerische Übergewicht der deutschen Mannschaft spiegelte sich letztlich dann aber doch im verdienten 2:2-Ausgleich wider. In der 33. Spielminute fand ein scharfer Schuss von Tabea Botthof, die nach dem vorzeitigen Aus beim Auftaktspiel gegen die Slowakei in die Aufstellung zurückgekehrt war, über die Beine von Anne Bartsch den Weg ins Tor der Slowakei. Mit dem 2:2 ging es zum zweiten Mal in die Kabinen, auch weil Lisa Hemmerle vom ERC Ingolstadt im Gehäuse der DEB-Auswahl im zweiten Drittel nicht zu bezwingen war und mehrfach gegen enteilte Slowakinnen rettete. Hemmerle vertrat Sandra Abstreiter, die das Auftaktspiel für Deutschland gegen Frankreich bestritten hatte, zwischen den Pfosten.
Angesichts des ausgeglichenen Spielstands wurde es im letzten Drittel durchaus etwas ruppiger auf dem Eis. Mehr als einmal flogen die Fäuste – und Deutschland überstand ein erstes Unterzahlspiel ohne Gegentor, kurz bevor Aileena Dopheide einen harten, nicht geahndeten Check an der Bande einstecken musste. Wenig später durften die deutschen Frauen in Überzahl ran, waren aber ebenfalls nicht erfolgreich. Auch ein weiteres Powerplay der DEB-Auswahl in den Schlussminuten brachte den zu diesem Zeitpunkt längst verdienten 3:2-Führungstreffer nicht. Dieser fiel auch in einer anschließenden Druckphase bei fünf gegen fünf nicht, im Gegenteil. Ein harter Check von Franziska Feldmeier sorgte dafür, dass das deutsche Team die letzten beiden Spielminuten in Unterzahl überstehen musste. Das gelang – und es ging zum zweiten Mal im zweiten Spiel für die DEB-Frauen in die Zusatzschicht. Diese endete aber schon nach 86 Sekunden erfolgreich, als Nicola Hadraschek mit einem Schuss ins lange Eck den zweiten Sieg der DEB-Frauen im zweiten Turnierspiel sicherte! Mit einem Drei-Punkte-Erfolg am Samstag gegen Ungarn ist nun die Titelverteidigung beim Deutschland Cup weiter möglich.
Sebastian Groß