Feiern den 3:2-Overtime-Siegtreffer über die Slowakei: Die DEB-Leistungsträgerinnen Nicola Hadraschek-Eisenschmid und Emily Nix (rechts).
Foto: City-Press
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat im abschließenden Turnierspiel in Landshut am Samstagnachmittag gegen Ungarn (14:45 Uhr) die Titelverteidigung selbst in der Hand. Nach zwei Siegen mit je zwei Punkten – einmal im Shootout, einmal nach Overtime – muss nun aber ein Erfolg in der regulären Spielzeit her. Wie das gelingen kann? „Ich denke, mehr Tore wären ganz gut“, meinte dazu Angreiferin Emily Nix nach dem 3:2-Verlängerungskrimi am Freitagabend lachend, und ergänzte: „Wir haben das Turnier bis jetzt dominiert. Wir müssen die Tore einfach reinmachen und dann gewinnen wir das Ding.“
Der Start in die Freitagspartie gegen die Slowakei vor der schönen Kulisse von gut 1.800 Zuschauern verlief gut. Schon in der 6. Minute erzielte Nix das 1:0 für Deutschland. „Es ist wichtig, dass man in Führung geht. Wir waren die ganze Zeit am Drücker“, berichtete Nicola Hadraschek-Eisenschmid zur Anfangsphase gegen die Slowakinnen. Nach diesem Treffer liefen die Frauen jedoch erst mal einem 1:2-Rückstand hinterher. Und erst als man sozusagen unter Zugzwang war, waren die Torschüsse der Deutschen wieder zwingender – wie auch schon im Donnerstagsspiel gegen Frankreich. „Wir haben bisher nicht komplett unsere Leistung voll abgerufen. Daran müssen wir arbeiten, dass wir wirklich 60 Minuten durchspielen und noch mehr Druck zum Tor machen. Dann fallen auch mehr Treffer“, analysierte Hadraschek-Eisenschmid und ergänzte: „Die Slowakinnen hatten jetzt das dritte Spiel in drei Tagen. Man hat gemerkt, dass sie müde sind – wir haben sie teilweise wirklich festgespielt. Aber sie standen hinten dennoch sehr stabil.“
Nachdem das Schlussdrittel aus diesem Grund torlos blieb und es mit einem 2:2-Zwischenstand in die Overtime ging, war es für die deutschen Frauen am Ende einmal mehr ein Sieg der Moral: „Wir haben nicht aufgehört, an uns zu glauben.“ Und so war es Nicola Hadraschek-Eisenschmid, die Stürmerin des ECDC Memmingen, die in der 62. Minute den Siegtreffer für ihr Team zum 3:2-Endstand markierte. „Ich habe gesehen, dass Emily die Scheibe in den Raum gelegt hat, da viel Platz war und die Slowakin vor mir in den Block gegangen ist“, schilderte die Matchwinnerin. „Ich schieße meistens halbhoch. Das habe ich auch gemacht – in der Hoffnung, dass der Puck reingeht. Umso erleichterter war ich, dass es geklappt hat“ blickte die Nationalspielerin nach der Partie auf diesen Glücksmoment zurück. Die Erleichterung über den Erfolg war im ganzen Team spürbar. Denn dieser Zwei-Punkte-Sieg hielt die Hoffnung auf die Titelverteidigung weiter am Leben – dafür müssen die deutschen Frauen am Samstag gegen die Ungarinnen (14:45 Uhr) jedoch erstmals bei diesem Turnier einen Sieg in regulärer Spielzeit holen. Gelingt das, haben die DEB-Frauen das Heimturnier in Landshut für sich entschieden, weil im Vergleich mit der Slowakei, die bereits sieben Zähler auf dem Konto hat, der direkte Vergleich für Deutschland entscheiden würde.
„Wir müssen an unserer Chancenverwertung arbeiten. Das ist auf jeden Fall das Fazit der letzten zwei Spiele“, erkannte auch Sturmkollegin Emily Nix die Hauptbaustelle der deutschen Mannschaft beim Turnier in Landshut. Ihr 1:0 gleich im ersten Überzahlspiel („Ich habe ehrlich gesagt einfach nur drauf geballert.“) hätte eigentlich ein Knoten-Löser fürs DEB-Powerplay sein können – war es aber nicht. „Wir müssen ein bisschen konsequenter sein und die Schüsse durchbringen“, so Nix zu den Verbesserungsansätzen vor dem letzten Duell mit Ungarn angesichts von nur einem Powerplay-Treffer aus sechs Möglichkeiten mit einer Frau mehr auf dem Eis. Zu oft lief die Scheibe nur außem rum und die Schussversuche blieben an der erstbesten Verteidigerin hängen. Das Ziel am Samstagnachmittag wird in der Offensive sein, mehr Zählbares aus der eigenen Dominanz zu machen.
Lisa Taduschewski/Sebastian Groß
Mittwoch, 5. November
Slowakei – Ungarn 3:2 (Frauen)
Deutschland – Frankreich 3:2 n.P. (Frauen)
Donnerstag, 6. November
Österreich – Slowakei 2:6 (Männer)
Frankreich – Slowakei 1:2 (Frauen)
Deutschland – Lettland 4:1 (Männer)
Freitag, 7. November
Ungarn – Frankreich 4:1 (Frauen)
Deutschland – Slowakei 3:2 n.V. (Frauen)
Samstag, 8. November
11.00 Uhr: Slowakei – Lettland (Männer)
14.45 Uhr: Deutschland – Ungarn (Frauen)
18.45 Uhr: Deutschland – Österreich (Männer)
Sonntag, 9. November
11.00 Uhr: Lettland – Österreich (Männer)
14.45 Uhr: Deutschland – Slowakei (Männer)