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Donnerstag, 8. Februar 2018

Klares Bekenntnis der DEL zur Olympiateilnahme Tripcke über Zuschauerrückgang in der DEL durch komprimierten Spielplan: „Olympiapause kostet die DEL-Clubs fünf Millionen Euro“

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke beim Redaktionsgespräch. Foto: Bauer

Am Freitag werden im südkoreanischen Pyeongchang die Olympischen Winterspiele eröffnet. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft greift am Donnerstag nächster Woche gegen Finnland in das Turnier ein und spielt in der Vorrunde auch gegen Schweden (16. Februar) und Norwegen (18. Februar). Die DEL pausiert in dieser Zeit. Zwischen dem 3. und 27. Februar finden keine Spiele statt.

Diese Pause trifft die DEL-Clubs besonders hart, wie DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke im Redaktionsgespräch mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe) erläutert. "Den Clubs fehlt durch die Olympiapause ein kompletter Monat an Einnahmen. Sie kostet die DEL-Clubs rund fünf Millionen Euro, was fast fünf Prozent des Umsatzes entspricht. Das tut schon weh. Und die etwas schwächeren Zuschauerzahlen in dieser Saison sind auch mit dem wegen Olympia enger gedrängten Spielplan mit sieben zusätzlichen Wochentagsspielen zu erklären."

Zehn der 14 DEL-Clubs haben derzeit im Schnitt weniger Zuschauer als in der vergangenen Saison. Das größte Minus weisen mit 1.440 Fans Differenz die Kölner Haie aus, gefolgt von den Eisbären Berlin mit -903 und den Adlern Mannheim mit -758. Im Schnitt fehlen 261 Zuschauer pro Spiel im Vergleich zum Vorjahr. Das größte Plus haben die Thomas Sabo Ice Tigers (+497). Mehr Zuschauer als im Vorjahr haben auch die Clubs aus Augsburg, München und Wolfsburg.

Wirtschaftlich betrachtet zahle die Liga einen hohen Preis, sagt Tripcke, gibt aber auch ein deutliches Bekenntnis zu den Olympischen Spielen, die für das deutsche Eishockey sehr wichtig seien. "Die Frage, Spieler womöglich nicht abzustellen, stellt sich für uns nicht. Das sind Dinge, die wir einkalkulieren müssen. Als DEL sind wir stolz darauf, dass wir das deutsche Team und Spieler für andere Länder, sogar Team Kanada und USA, stellen. Und für die Anerkennung der Sportart ist es definitiv wichtig, bei Olympia dabei zu sein."

Dass der Zuschauerrückgang auch an fehlenden medial transportierbaren Typen oder Stars in der Liga liegen könnte, verneint Tripcke: "Es gibt da schon genug. Eishockey hat natürlich das Grundproblem, dass die Spieler einen Helm tragen und nur 15 bis 20 Minuten pro Partie spielen, aber wir haben viele gute Typen, die lokal und regional gut funktionieren." Die meisten Clubs hätten durchaus ihre Identifikationsfiguren. "Einen nationalen Hero aufzubauen, ist aber schwer, zumal die Superstars nicht in Deutschland spielen. Da dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben. Im Fußball gibt es da aber auch nur drei, vier Spieler von Bayern München. Einen Topstar von Mainz 05 kenne ich da auch nicht."

Das ausführliche Interview mit Gernot Tripcke, in dem es außerdem um die Themen Einbürgerung, Auf- und Abstieg, die Champions Hockey League und das sportliche Niveau der Liga geht, finden Sie in der aktuelle Ausgabe von Eishockey NEWS (als Printversion und als App verfügbar).

Michael Bauer


Kurznachrichtenticker

  • vor 9 Stunden
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 9 Stunden
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • vor 12 Stunden
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • gestern
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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